Die Tote. Heinrich Mann

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Die Tote - Heinrich Mann


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dass es nichts war als ihr Bild, die große Fo­to­gra­fie, die er nach ih­rem Tod aus sei­ner Nähe ent­fernt hat­te. Das Mond­licht war dort­hin ge­rückt, scharf be­grenz­te es das Bild. Wie aber kam das Bild auf die Ta­pe­ten­tür, ge­nau auf die Tür? Cro­mer sah nach; Das Bild war un­be­weg­lich; un­ten ver­sperr­te es den Tür­griff, man konn­te nicht öff­nen. Er dreh­te die Be­leuch­tung auf. Durch zwei klei­ne Lö­cher in der Ta­pe­te lief eine Schnur hin und zu­rück und in die Rin­ge am Rah­men. Er woll­te einen der Kno­ten lö­sen: da war es kei­ne Schnur, es wa­ren vie­le Fä­den, selt­sam weich und zäh. Er riss; das Bild stürz­te, und in der Hand hielt Cro­mer eine lan­ge gold­blon­de Haar­sträh­ne.

      Da­rauf sah er in das Ge­sicht der To­ten. Er frag­te: »Wozu dies, da es un­mög­lich ist. Wozu Rät­sel auf­ge­ben, die kei­ne sein kön­nen …« Den­noch zö­ger­te sein Ge­dan­ke, nicht an­ders als sie, die Tote, da­stand und zö­ger­te. Sie hielt eine Hand, eine ih­rer viel­sa­gen­den Hän­de am Saum ei­nes Vor­han­ges, den sie nicht öff­ne­te. Den Kopf ver­hei­ßend zur Schul­ter ge­neigt, die Au­gen so wis­send in ih­rer Um­schat­tung, und die­ses Lä­cheln der ge­lös­ten Lip­pen, – aber sie öff­ne­te nicht den Vor­hang. Er zuck­te die Ach­seln. Die Haar­sträh­ne ließ er noch­mals sach­lich durch die Fin­ger glei­ten, dann warf er sie zu dem Bild. Moch­ten es Frau­en­haa­re sein, so wa­ren es doch nicht ihre. Er hat­te sich kei­ne von ihr zu­rück­be­hal­ten, er war weit da­von ent­fernt ge­we­sen. Sein Die­ner, ein eif­ri­ger Mensch, hat­te in der kur­z­en Zeit sei­nes Hier­seins schon meh­re­re Zei­chen von Selbst­stän­dig­keit ge­ge­ben. »Er hat es rich­tig ge­fun­den, mich mit die­ser Neue­rung zu über­ra­schen. Die Art der. Be­fes­ti­gung ist auf­fal­lend. Im­mer­hin ist er jung und of­fen­bar ro­man­tisch. Ich wer­de ihn auf­for­dern müs­sen, es we­ni­ger zu sein.« Er woll­te läu­ten, zog aber die Hand zu­rück. »Bin ich denn neu­gie­rig? Wel­chen Zweck hät­te es, in der Nacht ein Ge­spräch vor die­sem Bild zu füh­ren?« Er zuck­te die Ach­seln, stär­ker als das ers­te Mal, und ging ernst­lich schla­fen.

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