Pink Floyd. Mark Blake
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Aus dem Englischen übersetzt
von Paul Fleischmann
IMPRESSUM
Der Autor: Mark Blake, www.markrblake.com
Deutsche Erstausgabe 2016
Englische Originalausgabe by Aurum Press Limited, www.aurumpress.co.uk
mit dem Titel „Pigs Might Fly: The Inside Story of Pink Floyd“
ISBN: 978-1781310571
© 2013 by Mark Blake
Lektorat: Verena Zankl
Übersetzung: Paul Fleischmann
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Coverfotos: © Getty Images
Cover design: © keenan
© 2016 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
ISBN 978-3-85445-606-3
Auch als Hardcover erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-605-6
Hinweis für den Leser:
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INHALT
1: ALS SCHWEINE FLIEGEN LERNTEN
4: DIE GERÜCHTEKÜCHE BRODELT …
10: DAS GRAS WAR SCHON MAL GRÜNER
12: WENN ICH GOTT GEWESEN WÄRE
DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN
1: ALS SCHWEINE FLIEGEN LERNTEN
„Es wäre fantastisch, wenn wir so etwas wie Live Aid machen könnten … Vielleicht bin ich aber auch nur verdammt sentimental. Ihr wisst ja, wie wir alten Schlagzeuger sind.“
Nick Mason
„Ich hoffe schwer darauf, dass wir uns noch einmal zusammentun.“
Richard Wright
„Ich glaube nicht, dass wir es länger als die erste halbe Stunde der Probe aushalten würden. Wenn ich Musik mache, dann will ich das mit Leuten tun, die ich liebe.“
Roger Waters
„Ich glaube, dass Roger Waters meine Telefonnummer hat. Allerdings habe ich kein Interesse daran, irgendetwas mit ihm zu besprechen.“
David Gilmour
Pink Floyd gelang es mit ihrer Wiedervereinigung das Establishment in Aufruhr zu versetzen – gerade zu dem Zeitpunkt, als es so schien, als hätte die Rockmusik ihre Fähigkeit zu provozieren endgültig eingebüßt. Wir schreiben den 2. Juli 2005 und die Band soll beim Benefizkonzert Live 8 im Londoner Hyde Park auftreten. Jedoch verzögert sich der Auftritt nun schon seit fast einer Stunde. Um es mit den Worten der Gegenkultur der Sixties auszudrücken: „The Man“ – also das Establishment – ist alles andere als glücklich über die Lage. In diesem Fall wird „The Man“ durch Tessa Jowell, die britische Ministerin für Kultur, Medien und Sport, verkörpert. Die Presse bekommt schließlich Wind davon, dass Jowell hinter der Bühne eine Notfallkonferenz einberufen hat. Sie droht damit, die Show abzusagen, da sie befürchtet, die 200.000 Konzertbesucher würden auf den Straßen der englischen Hauptstadt für chaotische Zustände sorgen.
Das letzte Mal, als David Gilmour, Richard Wright, Nick Mason und Roger Waters auch nur annähernd in Konflikt mit der Politik geraten waren, lag 25 Jahre zurück. Damals sang ein Chor bestehend aus Londoner Schulkindern auf Pink Floyds Hit-Single „Another Brick in the Wall Part 2“ die Textzeile „We don’t need no education“, was der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher sauer aufstieß. Doch in der Zwischenzeit hatte sich die politische Landschaft dramatisch verändert. Das Motiv, das hinter Live 8 steckte, bestand darin, Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Dritten Welt zu lenken sowie die Politiker auf dem gesamten Planeten dazu zu drängen, sich ernsthaft mit dem Thema Armut zu beschäftigen.
Jedoch hat einer dieser besagten Politiker – Premierminister Tony Blair – verkündet, dass er sich ganz unabhängig von der politischen Motivation der Band schon sehr auf den Auftritt von Pink Floyd bei Live 8 freue. Blair ist Rock-Fan, der gerne mal selbst zur Gitarre greift und während seiner Studienzeit sogar kurzfristig als Leadsänger einer Band fungiert hatte. Als Presseberichte über die Rock’n’Roll-Vergangenheit des Premiers erschienen, wurden sie wenig überraschend von einem Foto des jungen Blair aus dem Jahr 1972 begleitet, auf denen sich sein Gesicht hinter langen ungekämmten Haaren verbarg. Hätte er auf dem Schnappschuss nicht dermaßen gegrinst, dann hätte man ihn sogar für ein Bandmitglied von Pink Floyd oder zumindest einen Roadie halten können.