Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513. Fred McMason

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513 - Fred McMason


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      Impressum

      © 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-921-5

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Und die See ging hoch …

       Mit Mann und Maus soffen sie ab – denn Rasmus war stärker

      26. Juli 1595 – Grand Cayman.

      Der Korse della Rocca sah sich vorsichtig nach allen Seiten um, während seine fünf Schnapphähne die Jolle eifrig zum Strand pullten.

      Auch sie waren mißtrauisch wie der Korse, doch weit und breit war niemand zu sehen. Daß zwei Dutzend schußbereiter Kerle auf sie lauerten, ahnten sie ebenfalls nicht. Sie liefen blindlings in ihr Verderben.

      Sie hatten den Strand erreicht und die Jolle ein Stück hochgezogen, dann taten sie ein paar Schritte und sahen sich erneut um. Da brach das Verhängnis auch schon über sie herein.

      Ein Schuß krachte überlaut. Zwei weitere Schüsse fielen, und dann schossen die im Ufergestrüpp verborgenen Kerle ihre Musketen leer.

       Rauchfahnen wölkten am Strand auf. Kerle schrien überrascht auf, taumelten und kippten in den Sand. In der stillen Bucht war urplötzlich die Hölle los …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Della Rocca – Der korsische Perlenhai erlebt die Hölle und muß für das büßen, was er seiner Horde angetan hat.

      Moleta – Der neue Kapitän der „Bonifacio“ schnappt über, als die Perlentruhe auf Grand Cayman geborgen wird.

      Philip Hasard Killigrew – Der Seewolf denkt nicht daran, einzuschreiten, wenn sich die Halunken an die Gurgel gehen.

      Mac Pellew – Der zweite Koch der „Isabella“ hat einen Pechtag, und das Gelächter läßt nicht auf sich warten.

      Old Donegal – Beim Kapitän der „Empress“ zwackt das Holzbein, und der Sturm bleibt nicht aus.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       1.

      Philip Hasard Killigrew, Dan O’Flynn, Batuti und Sam Roskill lagen in überhöhter Deckung oberhalb des Strandes und hatten den gesamten Schauplatz vor sich. Von hier aus konnten sie alles beobachten, was sich in der Bucht am Rum Point von der Insel Grand Cayman abspielte. Und da tat sich eine ganze Menge.

      Zwei Gruppen prallten hart aufeinander. Die eine bestand aus dem Korsen und fünf Kerlen, die andere aus dem Bootsmann Moleta und dreiundzwanzig Kerlen. Diese Kerle waren von einem heillosen Zorn erfüllt, weil sich della Rocca heimlich abgesetzt hatte und gar nicht daran dachte, sie an seinem Reichtum zu beteiligen.

      Weder Moleta noch der Korse wußten, daß sich noch weitere Zuschauer auf der Insel befanden.

      Allerdings wußte auch della Rocca nicht, daß er von Moleta und seinen Schlagetots bereits sehnsüchtig erwartet wurde. Die Kerle wollten die Perlenverstecke aus ihm herauskitzeln, notfalls mit dem Messer.

      Hasard und Dan beobachteten, wie die Jolle auf den Strand gepullt wurde. Die fünf Kerle des Korsen waren nur mit Pistolen bewaffnet, und die steckten noch in ihren Gürteln.

      Batuti und Sam Roskill blickten zu der Zweimastschaluppe des Korsen, die in der Bucht vor Anker gegangen war. Weitere Kerle befanden sich nicht an Bord. Alle waren zum Strand gepullt.

      „Jetzt gibt es Mord und Totschlag“, prophezeite Sam Roskill, dessen Aufmerksamkeit sich jetzt ebenfalls auf den Strand konzentrierte. „Die Kerle sind völlig ahnungslos und rennen in den Hinterhalt. Gleich wird man alle abknallen.“

      „Alle nicht“, versicherte Hasard, der sich die Hintergründe schon zusammengereimt hatte. „Einer bleibt ganz sicher am Leben, denn der wird noch gebraucht.“

      „Sollen wir nicht eingreifen, Sir?“ fragte Sam.

      Hasard warf ihm nur einen kurzen Blick zu.

      „Nein“, sagte er dann hart. „Wir greifen nicht ein, egal was hier passiert. Ich habe keine richterliche Funktion, und ich will mir auch keine anmaßen. Außerdem ist einer von diesen Kerlen immer schlechter und mieser als der andere. Wenn diese wüste Horde untereinander zerfallen ist und sich gegenseitig an die Kehlen springt, dann soll sie das tun. Mir ist das Risiko zu groß, bei diesen Halunken eventuell als Schlichter aufzutreten. Das würde nie den Tod oder auch nur die Verletzung eines meiner Männer rechtfertigen.“

      „Das stimmt“, sagte Sam nachdenklich.

      „Für wen sollte man denn auch Partei ergreifen?“ fragte Dan O’Flynn. „Für den Korsen oder für den Anführer der anderen Halunken? Um Himmels willen! Unser Kapitän sieht das ganz richtig. Sollen sie sich an die Kehlen gehen, das ist nicht unser Bier.“

      Hasard dachte nicht im Traum daran, bei diesen Schnapphähnen und Schlagetots Partei zu ergreifen. Sie alle waren miese Bastarde, Piraten, Galgenstricke und heimtückische Mörder, die etliche Menschenleben auf dem schmutzigen Gewissen hatten. Sie waren so tief gesunken, daß sie sich nicht scheuten, für ein paar lumpige Kröten die eigene Mutter zu verkaufen.

      Wie sie charakterlich waren, so sahen sie auch aus. Sie trugen dreckige Lumpen, Fetzen, schmutzige Kopftücher oder ausgefranste Hosen zu schmierigen Hemden. Einer trug ein turbanähnliches Gebilde auf dem Schädel, das offenbar aus einem alten Unterrock zusammengedreht war. Der Kerl war fast schwarz im Gesicht, hatte aufgedunsene Lippen und die Visage voller Narben. Er lauerte mit angeschlagener Muskete hinter dem Gestrüpp und grinste hinterhältig, weil seine eigenen Kumpane jetzt ahnungslos in den Hinterhalt liefen.

      Der Perlenhai, wie Hasard den Korsen nannte, schien noch ein wenig mißtrauisch zu sein. Immer wieder sah er sich aus den Augenwinkeln lauernd nach allen Seiten um. Er suchte auch nach Spuren im Sand, doch die hatten die anderen Schnapphähne rechtzeitig und sehr gründlich verwischt.

      Die Jolle lief mit einem leisen Knirschen auf den Strand. Der Korse sah sich wieder nach allen Seiten um, bevor er hinaussprang. Als die anderen folgten, gab er ihnen durch Handzeichen zu verstehen, daß sie die Jolle auf den Sand hochziehen sollten.

      Die fünf Kerle taten das. Dann ließen sie von der Jolle ab und sahen sich neugierig um.

      Hinter dem Ufergestrüpp hoben sich die Musketenläufe unmerklich in die Höhe. Die Läufe waren so dreckig und schmierig, daß sie nicht einmal


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