Seewölfe - Piraten der Weltmeere 184. Fred McMason

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 184 - Fred McMason


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die beiden hatten die Insel umrundet und würden sich begegnen.

      Weitere Hütten der Eingeborenen gab es nicht, nur weiter hinten, direkt auf dem Strand, lag ein kleines Auslegerboot. Die paar Insulaner, die hier hausten, mochten sich irgendwo im Gewirr der Berge versteckt halten. Aber das war Sinona egal, mochte der Teufel die Insulaner holen, sie scherten ihn nicht mehr.

      „Feuern Sie einen Schuß ab!“ befahl er und setzte das Spektiv wieder ans Auge, als sich neben ihm mit lautem Knall eine Pistole entlud.

      Die Soldaten blieben Sekunden später stehen. Wie erstarrte Figuren aus einer Erzählung standen sie da. Dann setzten sie sich in Marsch und gingen den Weg zurück.

      Sinona warf einen letzten, galligen Blick auf das Paradies, das sich tief unter ihm ausbreitete, und schaute zu der anderen Insel hinüber. Sie war höchstens zehn, zwölf Meilen entfernt und breitete sich aus wie Festland.

      Gerade, als er sich endgültig abwenden wollte, sah er das Boot, das von der anderen Seite der Insel ins Wasser geschoben wurde. Es war ein Auslegerboot wie jenes, das am Strand lag. Ein knappes Dutzend Gestalten waren darin zu erkennen, die in auffallender Eile durch die schwache Brandung segelten und Kurs auf Tahiti nahmen.

      „Sie haben uns beobachtet“, murmelte Sinona, „und jetzt treibt die Angst sie voran.“

      Er winkte verächtlich ab. „Weiter, Cerana, diese Insulaner können uns nicht gefährlich werden, sie sind anscheinend nicht einmal mit Speeren bewaffnet.“

      Cerana lächelte überheblich. Nein, dieses knappe Dutzend Insulaner konnte ihnen wirklich nicht gefährlich werden. Was wollten die schon gegen eine Kriegsgaleone der Spanier ausrichten?

      Er folgte Sinona, der bereits mit dem Abstieg begann.

      Unten warteten die anderen, aber Sinona verlor kein Wort darüber, was sie gesehen hatten. Er ließ sammeln und ordnete den Rückmarsch an. Die zwei Ziegen und die Hühner schleppten die Seesoldaten mit sich, ebenfalls die Kokosnüsse von den gefällten Palmen.

      Die beiden anderen Gruppen warteten bereits vor den Booten am Strand.

      Das Gesicht des ersten Offiziers war auffallend bleich, und er schlug die Augen nieder, als Sinona ihn höhnisch musterte.

      „Tahiti, was?“ fragte er sanft.

      Der Erste gab keine Antwort. Er blickte in den Sand und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt.

      „Ich frage Sie, ob das hier Tahiti ist, Senor Fusté?“ schrie Sinona wütend.

      „Nein, Senor Capitan“, erwiderte Fusté kleinlaut.

      „Ach! Dann stimmen Ihre Berechnungen also gar nicht. Und ich dachte immer, Sie verstünden etwas von Navigation.“

      Sinona scherte sich nicht darum, daß die Seesoldaten wie Puppen herumstanden und verlegen jedes Wort mithörten.

      Der Anpfiff des Kapitäns seinem ersten Offizier gegenüber war ihnen ausgesprochen peinlich.

      „Ihr Fehler kostet uns mindestens zwei Tage, Senor Fusté“, sagte Sinona kalt. „Ich lasse Ihnen jedoch zwei Möglichkeiten offen, Sie können als Decksmann weiterfahren, oder Sie übernehmen die Unkosten. Dazu zähle ich Proviant und selbstverständlich die Heuer der Besatzung für diese zwei Tage. Das wird die Kriegskasse zu Ihren Ungunsten ein wenig entlasten. Ihre Antwort erwarte ich bis heute abend, Senor.“

      „Jawohl, Senor Capitan.“

      Fusté wußte schon jetzt, daß er sich nicht zum einfachen Decksdienst entscheiden würde. Er hätte bei der gesamten Mannschaft das Gesicht verloren. Andererseits konnte er zwei oder drei Monate ohne Sold fahren, aber er war Sinona trotzdem dankbar, daß der ihm eine dieser beiden Möglichkeiten gelassen hatte.

      Für Sinona war der Fall damit vorerst erledigt.

      „Zurück an Bord!“ befahl er. „Wir gehen sofort ankerauf und segeln die andere Insel an, die richtige diesmal. Ich hoffe, Sie sind in der Lage, uns dort hinzuführen, Senor Fusté“, setzte er höhnisch hinzu.

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