Seewölfe - Piraten der Weltmeere 283. Roy Palmer

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 283 - Roy Palmer


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auf, die Umrisse nahmen klare Formen an, die Verfolger hatten den Platz jetzt erreicht. Hasard beobachtete sie aus schmalen Augen. Plötzlich, als sie gewahr wurden, daß sie in der Auswahl der Fortsetzung ihres Weges mehrere Möglichkeiten hatten, blieben sie abrupt stehen und murmelten untereinander etwas, das kaum zu verstehen war.

      Sie sind nicht aus Plymouth, dachte der Seewolf, ich habe sie hier noch nie zuvor gesehen, und sie scheinen sich nicht sonderlich auszukennen.

      Von dem, was sie sprachen, vernahm er nur ein paar Wortfetzen:

      „… sind verschwunden, die Kerle – müssen sie aber erwischen – entgehen dürfen sie uns nicht …“

      Er erhob sich und bewegte sich lautlos auf sie zu. Sie wandten ihm gerade ihre Rücken zu – sechs Männer unterschiedlich großer Statur, aber alle kräftig und muskelbepackt. Ihrem Akzent nach waren sie auf jeden Fall Engländer, aus unterschiedlichen Gegenden, aber wahrscheinlich alle von der Küste. Nach den Ausdrücken zu urteilen, die sie benutzten, mußten sie auch allesamt Männer mit Salzwassererfahrung sein.

      Küstenwölfe, dachte Hasard, Cornwell-Haie. Aber diesmal ist euch ein Fehler unterlaufen.

      Er war dicht an sie herangelangt und tippte nun dem, der ihm am nächsten stand, einfach auf die Schulter.

      Die Wirkung war unmittelbar: Der Kerl fuhr zusammen, wirbelte zu ihm herum und riß seine Faust hoch. Hasard hatte für einen Moment sein verzerrtes, erschrockenes Gesicht vor sich, dann aber blieb keine Zeit mehr für eingehende Betrachtungen. Er mußte sich wehren. Blitzschnell blockte er die hochschießende Rechte des Mannes ab, drückte seinen Arm weg und hieb selbst mit der linken Faust zu.

      Der Kerl gab nur noch einen halb verblüfften, halb entsetzten Laut von sich, als die harten Knöchel sein Kinn trafen, dann brach er zusammen und streckte sich der Länge nach auf dem Pflaster des Platzes aus.

      Jetzt warfen sich auch die fünf anderen herum und stießen unterdrückte Flüche aus. Sie griffen an und wollten sich allesamt auf den hochgewachsenen schwarzhaarigen Teufel stürzen, der ihnen da so unversehens in die Quere geraten war, aber da waren noch die Brightons, die O’Flynns, Shane, Carberry und Ferris Tucker.

      Die hatten mittlerweile nämlich ihre Deckungen verlassen und sprangen mit beängstigender Schnelligkeit auf die Gegner zu, warfen ihnen ein paar Flüche an die Köpfe, die alle vorher laut gewordenen Verwünschungen in den Schatten stellten, und begannen auf sie einzuschlagen.

      Aber die fünf hatten sich von ihrem ersten Schreck erholt und konterten. So leicht ließen sie sich denn doch nicht überrumpeln, und sie dachten auch nicht daran, die Flucht zu ergreifen. Aus welchem Holz sie geschnitzt waren, stellten Hasard und seine Männer in den nächsten Momenten fest, in denen die Keilerei heftigere Ausmaße annahm, als er anfänglich geglaubt hatte.

      Im Nu war der Teufel los, das Keuchen und Fluchen der Männer löste die Stille ab, die eben noch auf dem vom Nebel zugedeckten Plätzchen in der Nähe des Hafens geherrscht hatte.

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