Seewölfe - Piraten der Weltmeere 613. Fred McMason

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 613 - Fred McMason


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Arwenacks die Dresche ihres Lebens empfangen.

      Es gab jeden Tag etwas Neues, so auch heute, als die Schebecke Kurs auf die „Pilgrim“ nahm und längsseits ging.

      James Drinkwater begrüßte den Seewolf zurückhaltend und bedrückt.

      „Wir vermissen einen Mann, Sir. Ed Cornhill heißt er.“

      Er erzählte in kurzen Worten das, was er wußte.

      „Er ist also nicht mehr an Bord?“ fragte Hasard. „Steht das fest?“

      „Ja, Sir, wir haben jeden Winkel durchsucht. Die Leute sagten mir, daß sich sein Geist ein wenig verwirrt habe. Möglicherweise steckt der Mann auch hinter dem Tod des Mannes, der an der Rah hing. Beweisen läßt sich das jedoch nicht. Sie kennen die Geschichte, Sir.“

      „Ja, ich kenne sie“, sagte der Seewolf seufzend. „Seit wann ist er denn verschwunden?“

      „Das weiß niemand. Möglicherweise hat er sich in einem Anfall von Schwermut das Leben genommen. Das kann ich nicht ausschließen. Wir wollten Ihnen gerade ein Signal geben, Sir.“

      Hasard blickte ganz automatisch achteraus. Natürlich erwartete er nicht, den Mann dort im Wasser treiben zu sehen. Es war mehr ein Reflex.

      „Konnte er schwimmen?“

      „Keine Ahnung, Sir. Die meisten können leider nicht schwimmen.“

      „Es ist also während der Nacht passiert“, sagte Hasard. „Das müßte – das Günstigste vorausgesetzt – mindestens zwei Stunden her sein, vermutlich aber wesentlich länger. Den Kurs haben Sie seit gestern nicht mehr geändert.“

      „Glauben Sie, daß er eine Überlebenschance hat, Sir?“ fragte Kapitän Drinkwater ungläubig.

      „Das ist nicht auszuschließen. Signalisieren Sie dem Verband, daß er auf Kurs bleiben soll, Kapitän. Wir werden die Strecke absegeln, obwohl ich nicht viel Hoffnung habe. Aber man soll niemals aufgeben.“

      „Ich weiß nicht so recht, ob Sie überhaupt nach ihm suchen sollten, Sir“, murmelte Drinkwater unsicher. „Nach allem, was ich hörte, hatte Cornhill wohl mit dem Leben abgeschlossen und wollte seine Ruhe finden.“

      „Vielleicht hat ihn auch jemand über Bord gestoßen“, erwiderte Hasard, „und das wollte er ganz bestimmt nicht. Ich bin da anderer Ansicht, wenn Sie gestatten.“

      Hasard verlor keine Zeit mehr und gab das Zeichen zum Loswerfen.

      Die schnelle und wendige Schebecke legte ab, luvte kurz an und ging augenblicklich auf Gegenkurs.

      Drinkwater setzte inzwischen das Signal, das Hasard angeordnet hatte. Es besagte, daß der Verband auf Kurs zu bleiben habe.

      „Jeden Tag etwas anderes“, sagte Hasard, „aber nur ganz selten etwas Gutes. Ich möchte nur einen Tag erleben, an dem auf den drei Galeonen mal Ruhe und Ordnung herrschen.“

      „Das wird bis zur Ankunft wohl sicher nicht mehr der Fall sein“, murmelte Ben Brighton. „Ich möchte nur wissen, was auf der ‚Pilgrim‘ in jener verhängnisvollen Nacht vorgegangen sein mag. Erst steckten die Kerle beim Ausräuchern der Ratten ihr Schiff in Brand, dann wurde einer kurzerhand an die Rah gehängt und ein anderer fing an zu spinnen. Jetzt ist er außerdem noch spurlos verschwunden. Warum geht eigentlich bei uns alles so glatt? Langsam beginne ich mich darüber zu wundern.“

      „Wir sind eine eingeschworene Mannschaft“, sagte der Seewolf mit einem feinen Lächeln. „Wir haben tausend Stürme hinter uns und mußten uns immer wieder bewähren, in jeder Situation neu. Anfangs, als wir noch bei Drake fuhren, hatte es ja auch eine Menge Schwierigkeiten gegeben. Danach wurde die Spreu vom Weizen getrennt. Was übrig blieb ist heute der goldene Kern.“

      Sie grinsten sich für einen Augenblick an.

      Die Schebecke lag jetzt auf direktem Ostkurs. Alle an Bord verfügbaren Spektive waren verteilt worden. Die Ausgucks suchten pausenlos die See ab. Zum Glück war das Meer ruhig, so daß jeder treibende Gegenstand schon auf weite Entfernungen gesichtet werden konnte.

      „Wenn er nicht schwimmen kann, ist eine Suche aussichtslos“, sagte Don Juan. „Kann er sich wider Erwarten aber doch über Wasser halten, dann müßten wir ihn auch finden. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

      „Dann opfern wir ein paar Stunden“, sagte Hasard. „Für die Schebecke ist es kein Problem, zum Verband aufzuschließen. Wir segeln unter vollem Preß fast dreimal so schnell.“

      „Wenn er noch lebt, dann hat er jetzt einen Vorgeschmack der Hölle erhalten“, sagte Ben nach einer Weile. „Fast jeder von uns weiß, wie es ist, hilflos und allein in der unendlichen Weite eines Meeres zu schwimmen. Man wird verrückt bei dem Gedanken, daß nie wieder Hilfe zu erwarten ist und man früher oder später jämmerlich ertrinken muß.“

      „Hoffen wir das beste für ihn.“

      Dan O’Flynn suchte ebenfalls die See ab. Wenn einer den treibenden Mann entdeckte, dann war es zweifellos Dan, der die Augen eines Seeadlers hatte und dem nichts entging.

      Ein kleines, kaum merkliches Lächeln umspielte seine Lippen, während er durch den Kieker blickte.

      „Was gibt es denn zu grinsen?“ fragte Al Conroy.

      Dan O’Flynn deutete mit dem Ellbogen zu der Karavelle, die wie in einem goldenen Licht erschien, als die Sonnenstrahlen sie voll trafen. Einzelheiten waren an Bord nicht zu erkennen. Das Wendige Schiff sah wie ein himmlischer Lichtblitz aus.

      „Die Kerle werden offensichtlich nervös und wissen nicht, was sie von unserem Manöver halten sollen.“

      „Tatsächlich, sie ändern den Kurs in südliche Richtung“, sagte Al. „Sie haben wohl ein sehr schlechtes Gewissen.“

      Das stimmte allerdings.

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