Seewölfe - Piraten der Weltmeere 95. John Curtis

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 95 - John Curtis


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und den Jungen läßt du gefälligst auch in Ruhe, oder du kriegst es mit mir zu tun, klar?“

      Der Seewolf grinste.

      „Na gut, wenn’s so ist. Auf so einflußreiche Fürsprecher muß sogar ich Rücksicht nehmen …“ Abermals verschloß ihm ein Kuß der Roten Korsarin den Mund.

      Als sie sich schließlich wieder vom Seewolf löste, fiel ihr Blick rein zufällig auf den Schlangenreif, den der Seewolf seit geraumer Zeit am linken Handgelenk trug.

      Hasard entging der Blick der Roten Korsarin nicht. Aber er schwieg.

      Siri-Tong ließ jedoch nicht locker.

      „Du trägst den Armreif ständig, seit ich an Bord bin, Hasard. Warum? Es hat Zeiten gegeben, da hattest du den Schlangenreif nicht an deinem Arm!“

      Ihre Augen waren noch dunkler geworden, und der Seewolf kannte das Feuer, das auf ihrem Grund loderte. Aber er schwieg noch immer.

      Siri-Tong schob sich noch dichter an ihn heran. Sie zwang ihn, in ihre Augen zu blicken.

      „Was bedeutet dir diese Arkana, Seewolf?“ fragte sie und beherrschte den plötzlich in sich aufsteigenden Zorn nur noch mühsam. „Ich will es wissen, verdammt, du sollst mich nicht belügen! Ich will endlich wissen, was …“

      Die Rote Korsarin verstummte plötzlich. Hasards eisblaue Augen hatten plötzlich einen völlig veränderten Ausdruck. Ihr Blick schien in eine Ferne zu gehen, die ihr, Siri-Tong, verschlossen war. Es geschah nur sehr selten, aber in diesem Moment, begann die Rote Korsarin sich zu fürchten. Sie spürte, daß Gefahr auf den Seewolf, auf sie alle lauerte, und daß diese Gefahr mit jener fremden Schlangenpriesterin zu tun hatte, die sie nicht kannte, von der sie nicht einmal eine richtige Vorstellung hatte.

      „Hasard, was ist mit dir? Hasard …“

      Der Seewolf bewegte sich. Dann kehrte sein Blick aus der unheimlichen Ferne zurück.

      „Ich belüge dich nicht, Siri-Tong, ich werde dich nie belügen“, sagte er leise, und sogar seine Stimme hatte einen so fremden Klang, daß der Roten Korsarin ein eisiger Schauer über den Rücken lief. „Ich weiß nicht, was diese Arkana mir bedeutet, ich weiß nicht, warum ich sie aus meinem Denken und Fühlen nicht verdrängen kann. Sie hat irgendwie Macht über mich. Und ich glaube, sie hat schon damals gewußt, daß ich wieder zur Mocha-Insel zurückkehren würde. Irgendwann. Denk an die Schlangeninsel, Siri-Tong, denk daran, was wir in dem Gewölbe des Schlangengottes für unheimliche Erlebnisse hatten. Ich bin nicht abergläubisch, aber ich weiß, daß es Dinge gibt und Mächte, die sich mit dem normalen Menschenverstand nicht erfassen lassen.“

      Er zog die Rote Korsarin plötzlich an sich, dann hob er ihren Kopf und sah sie an.

      „Ich trage das Armband, weil wir in das Gebiet des Schlangengottes segeln. Ich möchte es bei mir haben, wenn ich den Schutz des Schlangengottes brauche, und wir alle werden ihn brauchen. Das fühle ich.“

      Er schwieg einen Moment, ließ Siri-Tong aber mit seinen Blicken nicht los.

      „Versprich mir nur eins, Siri-Tong: Was auch geschieht auf der Mocha-Insel, verlaß mich nicht, weder im Zorn noch aus sonst irgendeinem Grund!“

      Wieder spürte die Rote Korsarin einen eisigen Schauer über ihren Rücken rinnen. Sie liebten sich, der Seewolf und sie, sie hatten gemeinsam gekämpft, und gemeinsam Todesgefahren bestanden. Aber so hatte er noch nie zu ihr gesprochen. Das war ein Seewolf, ein Mann, den sie nicht kannte, den keiner seiner Männer kannte.

      „Ich verspreche es, Hasard“, sagte Siri-Tong leise. „Ich werde dich nicht verlassen, ich werde vielleicht um dich kämpfen, wenn das nötig werden sollte. Ich will dich, Seewolf, keinen sonst!“

      Sie löste sich aus seinen Armen und verließ die Kammer. Die Rote Korsarin brauchte plötzlich Luft, die See, den Wind, der in der Takelage sang, den hohen blauen Himmel. Aber das Gefühl drohenden Unheils ließ auch sie nicht mehr los, da half keine Sonne, und da halfen auch nicht die Flüche des Profos, wenn er die Männer in die Wanten oder über die Decks jagte.

      Aber sie zeigte es nicht, genausowenig wie der Seewolf, der eine knappe halbe Stunde später das Achterdeck betrat und Pete Ballie wortlos am Ruder ablöste. Die Rote Korsarin bemerkte den fragenden Blick, den Ben Brighton, sein Stellvertreter und erster Offizier, ihm zuwarf, aber auch er erhielt an diesem Nachmittag vom Seewolf keine Antwort.

      Erst gegen Ende der Dämmerung ließ Hasard sich von Dan O’Flynn am Ruder ablösen und verschwand in seiner Kammer. Als Siri-Tong ein paar Stunden später zu ihm kam und neben ihm aufs Lager glitt, blickte er sie aus seinen eisblauen Augen an und zog sie wortlos in seine Arme.

      Später spürte die Rote Korsarin, wie er sich im Schlaf immer wieder voller Unruhe von einer Seite auf die andere wälzte, wie manchmal unverständliche Worte über seine Lippen drangen. Erst gegen Morgen, als sich schon die Dämmerung in den Scheiben der Bleiglasfenster abzeichnete, schlief der Seewolf tief und fest, die Arme um Siri-Tongs jungen Körper geschlungen, als wolle er sie nie wieder loslassen.

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