Seewölfe - Piraten der Weltmeere 173. Fred McMason

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 173 - Fred McMason


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      Impressum

      © 1976/2016 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      ISBN: 978-3-95439-510-1

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

      Inhalt

       Kapitel 1.

       Kapitel 2.

       Kapitel 3.

       Kapitel 4.

       Kapitel 5.

       Kapitel 6.

       Kapitel 7.

       Kapitel 8.

       Kapitel 9.

      1.

      Unverändert stand die Sonne auch am nächsten Morgen trübe glosend und keine Wärme verstrahlend am Himmel.

      Hier, irgendwo an die Küste von Grönland, hatte es die „Isabella“ verschlagen, seit der harte Westwind sie gepackt hatte.

      Jetzt lag sie zwar wie in Abrahams Schoß, aber dieser Schoß war nichts anderes als eine tödliche Eisfalle.

      Ringsum waren sie von Eis umgeben, hoch über ihnen wölbte sich eine mehrere hundert Tonnen schwere Eiswächte wie ein gigantischer Dom aus strahlendem Weißblau.

      Das Schiff hatte nur noch wenig Wasser unter dem Kiel, der Rest war Eis, auf dem es festsaß.

      Die beiden Männer der morgendlichen und damit letzten Wache, Dan O’Flynn und Sam Roskill, blickten immer wieder in die Eishöhle, in der das eingeschlossene und völlig deformierte fremde Schiff lag.

      Das Wasser aus der Höhle war abgelaufen und hatte die Wände mit einem hellen Eisfilm überzogen. Aus der dunklen Grotte drangen immer noch knisternde und knackende Geräusche.

      Sam Roskill ging in den Aufenthaltsraum, wo der Ofen aus Silberbarren stand, den Ferris Tucker gebaut hatte. Er legte Holz nach, wärmte sich die eiserstarrten Hände ein Weilchen und kehrte dann wieder zurück.

      „Unser Holz reicht nur noch ein paar Tage“, sagte er. „Mit was wir dann den Ofen befeuern sollen, ist mir nicht klar. Dann nutzt uns das monströse Ding nichts mehr.“

      „Feine Aussichten“, brummte Dan und zog fröstelnd die Schultern hoch. „Wir müssen eben alles aus der Höhle holen, was von dem fremden Schiff noch verwertbar ist. Diese Hundekälte bringt uns sonst noch alle um.“

      Die beiden Männer schwiegen wieder, und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

      Dan O’Flynn starrte in das trübe Auge einer milchig erscheinenden Sonne. Er hatte das Gefühl, als wäre sie tausendmal weiter entfernt von der Erde als sonst. Kaum vorstellbar, dachte er, daß dieselbe Sonne in anderen Erdteilen glühende Hitze verstrahlte. Er sann noch darüber nach, als es an Deck der „Isabella“ munter wurde.

      Der Kutscher erschien – er war immer einer der ersten an Deck –, und gleich darauf tauchte auch Bill auf. Er hatte in einer der in die Messe eingebauten Kojen geschlafen und war noch reichlich zerknittert. Daher traf ihn die Kälte wie ein Hieb, und er verzog sich nach einem gemurmelten Morgengruß schnell in die Kombüse, um dem Kutscher zu helfen.

      „Unser Törn ist rum“, sagte Dan, „aber ich bin noch kein bißchen müde, ich habe nur Hunger.“

      „Müde bin ich auch nicht, außerdem will ich sehen, was in der Höhle passiert“, erwiderte Sam.

      Das dauerte jedoch noch fast zwei Stunden. Inzwischen bereitete der Kutscher das Frühstück, und die Seewölfe hieben mit großem Appetit rein.

      Gleich nach dem Essen ließ Philip Hasard Killigrew Lampen entzünden und sie in die Eishöhle bringen. Er selbst, Carberry, Ferris Tucker und Big Old Shane unternahmen den nächsten Erkundungsgang.

      „Donnerwetter, hat sich das seit gestern verändert“, sagte Ferris andächtig. Überall von den mit Eis überzogenen Wänden strahlte das Licht tausendfach und in schillernden Farben zurück.

      „Kaum zu glauben, daß es noch dieselbe Höhle ist wie gestern.“

      Das in dieser Kälte schnell gefrierende Wasser hatte neue bizarre Formen geschaffen. Man konnte Gesichter daraus lesen oder abenteuerliche Gestalten erkennen, das blieb jedem selbst und seiner Phantasie überlassen.

      Der Boden, vormals aus zerhackten Eissplittern bestehend, hatte sich mit einer festen Masse überzogen und wirkte spiegelglatt. Die Seewölfe mußten achtgeben, um nicht unversehens auszurutschen, denn jeder Schritt wurde zu einem unkontrollierbaren Dahinschlittern.

      „Augenblick mal“, sagte Ferris, als Carberry an ihm vorbeisegelte, einen Fluch ausstieß und mit dem Schädel an der Wand landete. „Ich werde den Untergrund etwas aufrauhen.“

      Mit der Axt hieb er Kerben in das Eis, hackte hier ein Stück heraus, zog da eine Schramme und arbeitete sich schnell bis an das Schott vor, vor dem sie gestern kapituliert hatten.

      Jetzt konnte man besser gehen und rutschte nicht mehr aus.

      Die von oben nach unten verlaufenden säulenähnlichen Gebilde lagen zertrümmert am Boden und ragten scharfen Dolchen gleich aus dem Eis. Es war dieselbe Stelle, die sie gestern erreicht hatten, doch jetzt sah wiederum alles anders aus.

      Tucker blickte im Schein der blakenden Lampen ziemlich ratlos zu dem Seewolf hinüber, der eine herausragende Planke befühlte.

      „Einfach drauflos schlagen, Sir?“ fragte er.

      „Etwas anderes bleibt uns nicht übrig“, erwiderte Hasard. „Es kann sein, daß sich zwischen den Schotts riesige Eisklumpen gebildet haben und das Schiff inzwischen länger als hundert Yards geworden ist. Es sieht auch so aus, als hätte es die Mannschaft zum größten Teil selbst abgewrackt, um Feuerholz zu haben.“

      „In genau der gleichen Lage befinden wir uns auch“, sagte Ferris Tukker ernst und führte den ersten Schlag gegen die neue Eiswand.

      Die hart geführten Schläge pflanzten sich durch den gesamten Eisberg fort und kehrten als überlautes Echo zurück, bis den Männern die Ohren dröhnten.

      Aber Tucker hieb unermüdlich weiter, bis ihm nach einer Weile der Schweiß in Bächen über das Gesicht rann und Carberry den rothaarigen Freund ablöste.

      Allmählich kam das Schott zum Vorschein. Das Holz zersplitterte wie Glas, sobald ein Hieb es traf.

      Big Old Shane raffte alles zusammen, was er an Holzstücken erreichen konnte, trug es ein paar Yards zurück und warf es vor den geschaffenen Eingang, wo Smoky und die anderen es an Deck brachten.

      Vor Carberry klaffte ganz überraschend ein riesengroßes Loch im Eis. Zersplitterte Planken flogen hinterher und verschwanden in der Dunkelheit irgendwo auf dem Boden.

      Hasard trat mit der Lampe in der Hand näher heran und leuchtete in die Finsternis. Anfangs sah er kaum etwas, doch dann erkannte er einen schlauchartigen Gang, der weiter ins Innere führte. Es war ein schmaler in den Konturen total verformter und zusammengestauchter Gang, den der Eisdruck geschaffen hatte. Teilweise war die vereiste Holzdecke so niedrig, daß man nur kriechen konnte, dann wieder erreichte sie Mannshöhe.

      Das Wrack ließ


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