Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit. Amy Blankenship

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Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit - Amy Blankenship


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ausgegangen waren. Sie hatte sich in seiner Nähe immer so sicher gefühlt… wie bei einem besten Freund. Sie hatte ihn vermisst.

      Ein weiches Lächeln erschien auf Tasukis Lippen, denn es gefiel ihm, dass sie sich noch für ihn interessierte, wenn auch nur aus der Ferne. Vielleicht hatte er doch noch eine Chance bei ihr. Er wollte wirklich noch eine Chance, ihr zu zeigen, wie sehr er sie mochte, und dass er mit ihr zusammen sein wollte, dass er nicht zu reich für sie war, auch wenn sie das immer zu denken schien.

      Aus irgendeinem Grund schien sie zu meinen, dass er sich nur deshalb um sie bemühte, weil er sie schon so lange kannte. Er wollte dieses Missverständnis aus dem Weg räumen. „Ja, Kyoko, wenn du irgendwann mal Nachhilfe brauchst, kann ich es dir gerne anbieten.“ Innerlich wollte er seinen Kopf an die Wand schlagen dafür, dass er schon wieder klang wie ein bester Freund und nicht jemand, der ‚ihr Freund‘ sein wollte.

      Suki schüttelte den Kopf, erkannte in Tasukis Augen, wie er litt, als er Kyoko anlächelte. ‚Armer Junge‘, dachte sie, aber dann erschien ein spitzbübisches Grinsen auf ihren Lippen. Er brauchte nur ein wenig Hilfe.

      *****

      Kyous Augen wurden schmal, als die Menschenmenge voller naiver Kinder anwuchs. ‚So viele, aus denen Hyakuhei auswählen kann‘, überlegte er. Es war immer dasselbe. Das Nehmen von Leben und damit davonkommen… so wie das Monster in der Vergangenheit damit davongekommen war. Die Klauen seiner Finger gruben sich frustriert in die Fensterbank, als er sich fragte, ob er das Morden beenden konnte.

      Er würde näher hingehen und sich unter die Menge mischen müssen. Grinsend fragte er sich, wie er mit seinem silbrigen Haar und seinen goldenen Augen unter den Studenten nicht auffallen sollte, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Menschenschlange, die auf Einlass wartete.

      Sein Blick glitt noch einmal über den Parkplatz und hielt plötzlich überrascht an, als er eine Gruppe von drei Freunden sah, die ein wenig abseits stand. Die Aura, die die drei umgab, war sehr anders als die der Menschen. Ein schwacher Schein reinweißen Lichts, der die Gruppe umgab, verwirrte das innere Auge des Vampirs.

      Mit weniger Intensität schaute Kyou noch einmal auf die Gruppe. Sogar wenn er sich nicht anstrengte, konnte er das schwache Licht um die drei Gestalten tanzen sehen. Ein schwaches Glitzern von Regenbogenstaub kam von direkt über ihnen und schwächte damit das Licht ab, als wollte er es vor seinen Augen verbergen.

      Kyou durchsuchte den Himmel über ihnen, aber sah nur die Nacht. Seine Augen wurden wieder schmal, denn er verstand mehr, als er sollte, ehe er seinen Blick wieder auf die Gruppe richtete.

      Er hatte so etwas in seinem endlosen Leben noch nie gesehen. Eine entfernte Erinnerung nagte an seinem Gehirn, sodass er mit großen Augen die Gestalten betrachtete. Er erinnerte sich an die Worte seines jüngeren Bruders, ehe Hyakuhei ihn so brutal ermordet hatte.

      „… Wenn wir nur den Schützenden Herzkristall finden könnten… dann könnten wir uns vielleicht von der Dunkelheit befreien, mein Bruder…“

      Kyou hatte abschätzig das Gesicht verzogen, Toya gesagt, dass der Edelstein nur ein Mythos war und selbst die Legenden sagten, dass es unmöglich war, ihn zu finden. Toya hatte seine Antwort ignoriert. „Die Aura derjenigen, die den Kristall beschützt, wird mit einem heiligen Licht leuchten. Möchtest du nicht frei sein?“

      Ein melancholisches Gefühl ergriff Kyou, als er sich an die Frage seines Bruders erinnerte. Er hätte alles getan, um seinen Bruder aus dem Leben zu befreien, das Hyakuhei ihm beschert hatte. Ein leichter Wind blies durchs Fenster und wehte sein langes Haar aus seinem Gesicht, als wollte er ihm sagen, dass er gehen sollte, als würde Toya selbst ihm sagen, dass er gehen sollte.

      Die Dunkelheit um seinen tödlichen Körper geschlungen erschien Kyou unbemerkt in der Menge der ahnungslosen Jugendlichen, wobei er das reinweiße Licht, das dort schien, nie aus den Augen ließ.

      *****

      Kyoko kicherte, als Suki hinter Tasukis Rücken ihr wild zuzwinkerte. Suki verbrachte in letzter Zeit eindeutig zu viel Zeit mit Shinbe. Sie verdrehte die Augen und streckte Suki die Zunge heraus, sodass Suki sich vor Lachen fast nicht mehr auf den Beinen halten konnte, aber das Lachen verstummte sofort, als Tasuki sich umdrehte, um zu sehen, worüber Suki lachte.

      Suki stützte sich schnell an der Wand ab, um nicht zu straucheln und Kyoko zuckte nur die Schultern und sagte zu Tasuki: „Wer weiß, was sie wieder hat. Sie war noch nie normal.“ Sie hob eine Augenbraue und fügte hinzu: „Ich muss sie mindestens einmal die Woche aus dem Irrenhaus herausholen, sonst wird sie nur noch schlimmer und versucht, sich durch die Bäume vor dem Studentenheim zu nagen.“

      Tasuki grinste und beugte sich zu Kyoko, als wollte er ihr ins Ohr flüstern, aber sagte dann laut genug, sodass auch Suki es hören konnte: „Vielleicht solltest du sie später wieder dorthin zurückbringen.“

      Kyoko nickte belustigt, doch dann fühlte sie, wie die Haare in ihrem Nacken sich aufstellten, als würde jemand sie beobachten. Betend, dass es nicht Toya war, der ihnen gefolgt war, versuchte sie, das Gefühl zu ignorieren und sich auf Suki und Tasuki zu konzentrieren.

      Suki bekam endlich wieder so viel Luft, dass sie Kyoko daran erinnern konnte, dass sie heute Nacht eine Pyjama-Party in der Gummizelle feiern wollten, dann fragte sie Tasuki, ob er nicht auch kommen wollte. „Wir haben sogar eine Zwangsjacke für dich übrig.“ Sie streckte den beiden die Zunge entgegen.

      „Nimm das Ding weg, bevor du jemanden verletzt“, entgegnete Kyoko, woraufhin Suki der Mund offen stehenblieb.

      Als sich die Schlange langsam vorwärts bewegte, schielte Kyoko über ihre Schulter, fragte sich, wer sie beobachtete. Sie konnte nur die Lichter des Parkplatzes und die Menschenmenge hinter ihr sehen, also ärgerte sie sich darüber, dass sie so paranoid war. Doch das nervöse Gefühl, dass sie beobachtet wurde, blieb und bereitete ihr immer mehr Sorgen. Sie erinnerte sich an Kotaros Warnung, dass es einen Stalker am Campus gab, und plötzlich wünschte sie sich, dass sie ihm einen Tipp gegeben hätte, wohin sie gehen wollten.

      Suki packte ihre Hand und zog sie mit sich, nachdem sie sonst die Schlange aufhielten. Kyoko schüttelte das gruselige Gefühl ab, als sie in das Gebäude eintraten und ihre Aufmerksamkeit von dem riesigen Tanzclub in Beschlag genommen wurde.

      Kyou hatte gesehen, wie sie sich umgedreht hatte, als hätte sie ihn gefühlt, und wunderte sich darüber. Ihr Blick war langsam über genau den Punkt geglitten, wo er gestanden hatte, aber er hatte gewusst, dass sie ihn nicht sehen konnte. Unter dem Mantel aus Dunkelheit folgte er ihr in den Club und ließ sie nicht aus den Augen.

      Sein goldener Blick wanderte durch den Raum, er wusste, dass es mehr als nur Menschen in den schwach erleuchteten Räumen gab, aber sie waren keine große Gefahr und seine Aufmerksamkeit nicht wert.

      Suki führte sie zu einem Platz in der Nähe der Bar, damit sie nicht zu weit gehen mussten, um Getränke zu holen, aber immer noch die Tanzfläche sehen konnten. Die Musik war schon laut, aber noch nicht so schlimm, dass man schreien musste, um sich verständlich zu machen.

      Kyoko war beeindruckt davon, wie schön der Club drinnen war. Sie war mittlerweile froh, dass sie sich von Suki dazu zwingen hatte lassen, herzukommen. Schließlich musste es noch andere Dinge im Leben geben, außer lernen, und sie hatte schon viel zu lange keinen Spaß mehr gehabt. Die Atmosphäre hier drinnen riss sie sofort mit und sie lächelte aufgeregt. Es war einer der seltenen Momente, wo sie das Gefühl hatte, dass alles möglich war.

      Statt Tischen und Stühlen gab es hier drinnen verstreut weiche Sofas mit Glastischen, wo man die Getränke abstellen konnte. Alles war in violett, blau und schwarz gehalten, sodass es schien, als läge Magie in der Luft und mit den Lichtern, die ständig die Farben wechselten, erschien es wie ein Hexentanz. Die Atmosphäre des Clubs war irgendwie berauschend.

      Tiefe Schatten boten denen eine Privatsphäre, die sie suchten, und Kyoko errötete, als sie an all die Dinge dachte, die dort wohl vor sich gingen… Dinge, die sie selbst noch nicht ausprobiert hatte. Ihre Gedanken wanderten wieder zu Kotaro, als sie sich fragte, was er gerade machte, ehe sie schuldbewusst ihre Aufmerksamkeit


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