Lautlose Sprache. Marta Williams

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Lautlose Sprache - Marta Williams


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Anden lebt, sind ein aktuelles Beispiel für diese enge Beziehung zwischen Mensch und Natur. Wegen der Erschließung von Ölfeldern auf dem Stammesgebiet der U’wa ist dieser Volksstamm bedroht. Die beabsichtigte Erdölförderung durch die amerikanische Ölfirma Occidental Petroleum (Oxy) hätte die Zerstörung der gesamten Region und die Auslöschung der traditionellen Lebensweise der U’wa zur Folge. Als das Projekt sich immer weiter entwickelte, kamen die U’wa an einen Punkt, an dem sie schworen, lieber kollektiven Selbstmord zu begehen, als die Zerstörung ihrer Heimat mit anzusehen, denn sie glauben, Öl sei das Blut, das durch die Venen von Mutter Erde fließe. In ihren Worten klingt das so:

      Öl ist das Blut der Mutter Erde...für uns ist es schlimmer das Öl zu nehmen als die eigene Mutter zu töten. Wenn ihr die Erde tötet, kann niemand mehr leben.3

      Wenn wir Menschen darauf hoffen wollen, auf dieser Erde zu überleben, zu wachsen und zu gedeihen, dann werden wir wieder lernen müssen, mit allen anderen Formen des Lebens in einer Partnerschaft zu leben.

      Unser Denken über Tiere und über die Natur muss sich verändern hin zu einer Denkweise, wie sie noch bei unseren Vorfahren oder bei Menschen in Eingeborenen Stämmen unserer Zeit vorherrscht. Das Erlernen der intuitiven Kommunikation kann hierzu eine Hilfe sein.

      Es liegt eine enorme Kraft in der Fähigkeit mit Tieren und der Natur auf intuitivem Wege zu kommunizieren - eine Kraft, die uns hilft, die Zerstörung zu beenden, die den Schutz der Natur mit sich bringt und alles zum Besseren wendet. Die U’wa dachten über ihren ursprünglichen Plan für ihren Umgang mit den Ölfirmen noch einmal nach und ersannen eine neue Strategie. Sie fassten den Entschluss, mit dem Öl direkt zu sprechen und es aufzufordern, „sich weg zu bewegen“ und zu verstecken vor den Bohrgeräten des Ölkonzerns. Kürzlich las ich, dass die multinationale Ölfirma Occidental Petroleum, die die Probebohrungen vornahm, ankündigte, auf die Kontrolle über das angestammte Land der U’wa zu verzichten, nachdem bei Testbohrungen des vorangegangenen Sommers nur trockene Stellen gefunden wurden. Eine derartige Zusammenarbeit zum Schutz der Natur wird möglich, sobald Sie die Fähigkeit, mit anderen Formen des Lebens auf intuitive Weise zu sprechen, entwickelt haben.

      Wenn Sie noch ganz am Anfang Ihrer Übungen zur intuitiven Kommunikation stehen, ist es am einfachsten, mit Haustieren zu arbeiten statt mit wilden Tieren oder der Natur. Auf diese Weise können Sie auch die Genauigkeit der Informationen, die sie intuitiv erhalten, überprüfen. Sie könnten zum Beispiel eine Freundin bitten, Ihnen einige Fragen über ihr Tier zu geben. Die Fragen müssen nachprüfbar sein und die Antworten sollten Ihnen nicht bekannt sein. Sie könnten etwa fragen: „Magst du Kinder?“ oder „Magst du andere Tiere?“ Wählen Sie Fragen mit unvorhersehbaren Antworten, so dass es Ihnen nicht möglich ist, die Antworten durch logisches Denken zu erraten. Nachdem Sie das Tier befragt haben, bitten Sie Ihre Freundin, die Antworten zu verifizieren. Wenn Sie dann einige Male genaue Ergebnisse erzielt haben, prägt sich das Vertrauen in Ihre Fähigkeit zur intuitiven Kommunikation langsam in Ihr Bewusstsein ein.

      Intuitive Kommunikation bedeutet nicht nur die Körpersprache des Tieres zu lesen oder fundierte Annahmen zu machen - sie ist etwas vollkommen anderes. Um erfolgreich zu kommunizieren, müssen Sie sich von Ihrem rationalen Verstand trennen und sich beim Senden und Empfangen von Informationen ausschließlich auf Ihre Intuition verlassen. Der Prozess ist eigentlich einfach, doch da er uns sehr weit von dem, was wir gelernt haben und wie wir geprägt sind, wegführt, kann er schwierig sein. Es mag sein, dass Ihr Verstand Widerstand leistet. Am Anfang fiel es mir schwer, die Technik zu meistern und daran zu glauben, dass das, was ich hörte, wirklich stimmte. Erst als ich wiederholt überprüfbare Ergebnisse erzielt hatte, gelang es mir, mich selbst von meiner Fähigkeit zu überzeugen.

      Als ich zum Beispiel Jake, ein American Quarterhorse,*1 über seine früheren Erfahrungen befragte, erzählte er mir, dass er am Anfang in Oregon auf einer Rinderfarm lebte, wo er hart arbeiten musste. Nachdem er die Rinder nicht mehr zusammentreiben konnte, landete er in einem Hinterhof bei einem kleinen blonden Mädchen, das es sehr liebte. Die Person, bei der Jake jetzt lebte, kannte seine Geschichte und bestätigte mir, dass die Bilder, Worte und Gefühle, die mir das Pferd vermittelte, wirklich stimmten.

      Die vielen überprüfbaren Fallbeispiele, die ich bis jetzt erlebt habe, haben mich zweifelsfrei überzeugt, dass es intuitive Kommunikation wirklich gibt. Was mir früher wie Science Fiction oder wie Zauberei vorkam, ist heute für mich zu einem ganz praktischen Werkzeug geworden, das sehr nützlich ist, besonders wenn es darum geht, Tieren zu helfen.

      Meine Unterstützung bei der Suche von Tieren, die vermisst werden, ist gegenwärtig eine meiner wichtigsten Dienstleistungen. Nehmen wir zum Beispiel den Fall der Katze Lexi, die im Staat New York während eines Schneesturms verloren ging. Lexis Mensch war überzeugt, dass ihre Katze im Sterben lag oder schon tot war, doch als ich mit ihr Kontakt aufnahm, erhielt ich ein Bild von ihr an einem warmen Platz. Dann schickte sie mir ein Bild von einem grünen Wohngebäude verbunden mit der Information, dass sie unter etwas aus Metall saß. Sie zeigte mir auch die Richtung, in die ich gehen sollte ausgehend von der Wohnung der Frau. Gleich nach unserem Telefongespräch ging die Frau hinaus und fand Lexi an genau dem beschriebenen Ort, gemütlich eingerollt unter einem Heizungsschacht.

      Meine Fähigkeit mit Tieren zu kommunizieren wird von anderen Menschen oft als eine besondere Begabung angesehen. Selbstverständlich betrachte auch ich diese Fähigkeit als ein Geschenk, doch ich halte mich nicht für außergewöhnlich begabt. Wir alle besitzen die Gabe der intuitiven Kommunikation, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Als Kinder konnten wir mit Tieren und mit der Natur auf ganz natürliche Art und Weise kommunizieren, doch als wir älter wurden, erfuhren wir, wie wir bei dem Gebrauch der Vorstellungskraft oder der Intuition entmutigt wurden, wenn wir unsere Phantasie oder unsere Intuition benutzten und so zog sich diese Gabe ungenutzt ins Verborgene zurück. Eine meiner Studentinnen erinnert sich noch genau an den Moment, als sie aufhörte, intuitiv mit Tieren zu kommunizieren. Als sie etwa acht Jahre alt war, ging sie eines Tages zur Schule und sah einige Vögel im Gras sitzen. Sie stellte fest, dass die Vögel nicht mehr mit ihr sprachen und so dachte sie sich: „Oh, das bedeutet wohl, dass ich jetzt erwachsen werde!“

      Wenn Sie diese Fähigkeit wieder entdecken und wieder erlernen wollen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Genauigkeit Ihrer Ergebnisse zu überprüfen. Sie müssen in der Lage sein, sich selbst zu beweisen, dass Sie nicht irgendwas erfinden oder sich etwas vormachen. Manchmal lassen sich die Informationen, die Sie erhalten, nicht nachprüfen und die Bestätigung zeigt sich nur in den Ergebnissen, die Sie erzielen. Auch eine positive Veränderung des Verhaltens bei dem Tier, mit dem Sie arbeiten, deutet auf eine genaue und gelungene Kommunikation hin.

      Die folgende Geschichte meiner Studentin Karen Berke, die ihre Fähigkeit der Tierkommunikation schon weit entwickelt hat, ist hierfür ein gutes Beispiel:

      Als mein Pferd drei Jahre alt war, hatte er eine Verletzung, die sich immer wieder bemerkbar machte, wenn er im kurzen Galopp geritten wurde. Unterschiedliche Trainer beschrieben, dass er, immer wenn sein rechter Fuß führte, nach rechts sehr weich galoppierte, während er beim Galopp nach links mit seinem linken Fuß führend eine abgehackte und holprige Gangart zeigte. Ich hatte Mühe nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, wenn wir linksseitig galoppierten und es war immer eine sehr große Anstrengung für uns beide. Nach einem weiteren frustrierenden Abend war ich nahe daran aufzugeben und einfach nicht mehr mit links zu galoppieren.

      Doch dann entschloss ich mich, mein Pferd um Hilfe zu bitten. Mental nahm ich sofort folgende Worte auf: „Setze dich aufrecht auf deine rechte Seite und verlagere mehr Gewicht auf deinen rechten Sitzhöcker, um dich auf mir auszubalancieren.“ Ich atmete tief durch, machte das, was er mir gesagt hatte und es klappte perfekt. Von diesem Tag an konnte ich ihn problemlos auch mit seiner schwachen Seite voran im kurzen Galopp reiten.

      Den meisten von uns wurde beigebracht, dass nur wir Menschen rationale Wesen sind und die Tiere im Vergleich zu uns keine hoch entwickelten und komplizierten Gefühle haben. Die Vorstellung, dass auch andere Formen der Natur empfindungsfähig sein können, wurde einfach nicht in Erwägung gezogen. In meinen Erfahrungen mit Tieren und mit der Natur habe ich das Gegenteil gesehen: ich bin überzeugt, dass Tiere genauso vielschichtig sind wie wir und dass es Intelligenz und spirituelle Bewusstheit in jeder Form des Lebens


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