Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO. Viola M Frymann
Читать онлайн книгу.die inhärenten körpereigenen Selbstheilungskräfte des Patienten befreit und stimuliert, ist ein solcher fortwährender Fortschritt nach der Behandlung auch zu erwarten.
Osteopathische Pflege
Korr20 betont, dass die osteopathische Pflege unter der gegenwärtigen Handhabung bewertet werden sollte. Die Vorgehensweisen beim OCC-Gebrauch wurde dahingehend nur insoweit abgeändert, als es zur Durchführung der Studie erforderlich war. Es ist möglich, dass Aspekte der Gesundheitspflege, die nicht die Behandlung betreffen, aber auf der Philosophie und den Prinzipien der Osteopathie basieren, unsere Ergebnisse beeinflusst haben könnten. Solche nicht die Behandlung betreffenden Aspekte wurden beschrieben, um den Leser an die Einschätzung ihres Einflusses heranzuführen. Mit dem Schwerpunkt auf der osteopathischen Behandlung und auf der Messung der neurologischen Entwicklung ergibt sich unserer Meinung nach eine vernünftige Basis, um die beobachteten Veränderungen den Leistungen der osteopathischen Behandlung zuschreiben zu können. Die osteopathische Philosophie betont einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser Ansatz umfasst ebenso die Aufmerksamkeit auf die somatischen Komponenten der Krankheit, die Interaktion der Körpersysteme in Bezug auf die Intervention gegenüber Krankheiten und die Interaktion eines jeden Individuums mit seiner psychosozialen Umgebung. Musiktherapie, live gespielte Klaviermusik, die auf den Gemütszustand des Kindes abgestimmt war, dazu homöopathische Behandlung, die zu einer Stimulierung der körpereigenen Abwehrkräfte führt, werden bei der Betreuung eines jeden Kindes am OCC individuell angepasst. Homöopathische Medikationen sind denjenigen Patienten vorbehalten, bei denen die osteopathische manipulative Behandlung ein bestimmtes Plateau erreicht hat. Eine Kooperation der kleineren Kinder gelingt durch gezielte, auf die Untersuchungen ausgerichtete Verwendung von Spielsachen. Diese Interventionen werden im Verlauf der Behandlung angepasst.
Der Betreuungsplan zur Bewältigung der herausfordernden Probleme kindlicher Entwicklung stützt sich am OCC auf folgende osteopathische Grundprinzipien:
Es gibt eine gegenseitige Beziehung zwischen Struktur und Funktion. Strukturelle Integrität, die eine freie inhärente physiologische Bewegung zulässt, stellt die optimale Bedingung im muskuloskeletalen System dar. Sie erlaubt ihrerseits eine effiziente Funktion aller Körpersysteme, die durch somatoviszerale und viszerosomatische Reflexe beeinflusst werden.21
Es gibt eine dynamische Einheit des Körpers. Die Faszie stellt als aktiver Bestandteil der Körpereinheit eine Beständigkeit der Struktur von den Fußsohlen bis zur obersten Stelle des Kopfes sicher. Jede muskuloskeletale Veränderung führt zu einer umfassenden, durch das fasziale System vermittelten Anpassung.
Es ist die inhärente therapeutische Potency, die eine Platzwunde heilt, einen Knochenbruch wieder verwachsen lässt, eine akute Infektion überwindet bzw. die neurologische Entwicklung, die Integration und die Funktion stimuliert. Diese Potency wird durch osteopathische Betreuung gefördert.
Kommentar
Der Ausgang des vorliegenden Forschungsvorhabens wurde durch eine Anzahl von Faktoren beeinflusst. Beim ersten Besuch am Zentrum trugen Faktoren wie Anamnese, Verlauf der Störung, Dysfunktion oder Krankheit und vorausgegangene Erfahrungen bezogen auf die Diagnosestellung und die Behandlung zur anfänglichen Teilnahmebereitschaft des Kindes am Programm bei. Das Vertrauen des Kindes und seine Kooperationsbereitschaft bezogen auf die Betreuung zu erlangen, hatten einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis der Therapie. Die Verzögerung des Beginns der osteopathischen Behandlung oder das Nichtabschließen eines Behandlungsprogramms sowie das Versäumnis des Erscheinens zur Nachuntersuchung könnte negativ zum Ergebnis beigetragen haben. Da viele Patienten von weit her kommen, sind oft geografische Faktoren für solche Abbrüche verantwortlich.
Die Glaubwürdigkeit der Studie wird auch möglicherweise durch die fehlende Akzeptanz eines Denkmusters durch osteopathische klinische Forscher beeinflusst, die deskriptiven Studien skeptisch gegenüber stehen. Unsere Studie liefert zudem Vorgehensweisen, die Vorurteile seitens der Ärzte, Gutachter und Analytiker abschwächen. Die Behandlung aller Teilnehmer basierte auf festgelegten Kriterien im Hinblick auf Forschung und die Gesundheitspflege. Die sensorische und motorische Leistung wurden quantitativ erfasst und eingeschätzt. Daten wurden gesammelt, kodiert und archiviert, um sie auch in Zukunft abrufbar zu machen. Diese Vorgehensweisen erfolgte als Schritt hin zu einem akzeptierten Studienmuster, welches die Glaubwürdigkeit vergleichbarer Studien unterstützt.
Bei Abwägen aller Überlegungen führen die Verbesserungen der sensorischen und noch mehr der motorischen Leistung, welche durch einen die neurologische Entwicklung betreffenden Standard erfasst wurden, zur Unterstützung unserer Annahme, dass die Veränderungen der neurologischen Entwicklung mit den somatischen Veränderungen aufgrund osteopathischer Behandlung in Zusammenhang stehen.
Zusammenfassung
Diese kontrollierte Studie unterstützt mit ihren deskriptiven quantitativen Daten die Anwendung osteopathisch manipulativer Behandlungen als Bestandteil einer auf den Philosophien und Prinzipien der Osteopathie basierenden Kinderheilkunde. Bei Kindern in unserer Studiengruppe mit neurologischen Problemen führte diese Art der Betreuung zu einer signifikanten Verbesserung der sensorischen und motorischen Leistungen.
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