Ohne Worte. Marta Williams

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Ohne Worte - Marta Williams


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»Ich weiß, ich bin der schönste Rottweiler weit und breit, aber ich mache mir Sorgen um mein Frauchen. Es ist so müde, dass es auf meinem Bett eingeschlafen ist.« Wie Cathy berichtete, erhielt sie neben Amandas Worten auch ein mentales Bild, in dem ihre Freundin quer auf einer Hundedecke aus dunklen Karos lag und fest schlief.

      Cathy zweifelte an dem Bild, da sie sich einfach nicht vorstellen konnte, dass ihre Freundin auf einem Hundebett eingeschlafen sei. In diesem Augenblick kam die Freundin aus dem Sportcenter. Cathy fragte sie, wie es ihr gehe, und ihre Freundin antwortete, sie habe in letzter Zeit so viel Stress, dass sie total erschöpft sei. Cathy fragte sie, ob sie vielleicht an ungewöhnlichen Orten eingeschlafen sei. Die Freundin sah sie überrascht an und erwiderte, sie sei tatsächlich sogar schon auf einer von Amandas Hundedecken eingeschlafen. Cathy konnte nicht glauben, was sie da hörte – was Amanda ihr erzählt hatte, war richtig! Dann fragte Cathy: »Hat Amanda denn mehr als eine Hundedecke?« – «Ja«, gab ihre Freundin zur Antwort, »Amanda hat drei bunte Hundedecken.« Sie fügte hinzu, die Hundedecke, auf der sie eingeschlafen war, sei die Karodecke im Wohnzimmer.

      Amandas Familie nennt Cathy seitdem Amandas Tante, denn die Rottweiler-Hündin ist immer ganz aus dem Häuschen, wenn sie Cathy sieht, und rennt über den Parkplatz des Sportcenters, um sie zu begrüßen. Die Hundebesitzer sagen, Cathy würde Amandas Sprache sprechen.

      Dass Cathy das mit nur wenigen grundsätzlichen Anleitungen aus einem Buch erreichte, spricht dafür, dass diese Fähigkeiten direkt unter der Oberfläche unseres Bewusstseins schlummern und sie vollständig entwickelt und für uns zugänglich sind. Auf diese Weise mit Tieren zu sprechen ist nicht etwas, das nur ein paar talentierten Menschen vorbehalten ist – es ist eine Begabung, die wir alle besitzen, ohne uns dessen bewusst zu sein.

      Die Haupttechnik, die Cathy einsetzte, um Amanda zu hören, ist ganz einfach. Nachdem sie mit Amanda geredet hatte, entspannte sie sich und konzentrierte sich auf ihr Inneres. Sie schenkte jedem einzelnen Eindruck Beachtung, der in ihr Bewusstsein drang, egal ob es ein Gefühl, eine Erinnerung, ein Bild oder Worte waren, die ihr in den Sinn kamen. Sie machte sich alle Informationen bewusst und vertraute auf sie, selbst wenn sie ungewöhnlich oder unlogisch schienen. Und das Allerwichtigste: Sie war mutig genug, die Richtigkeit der Informationen zu überprüfen.

      Ich sage den Teilnehmern meiner Workshops immer, dass sie vielleicht ein paar deutliche Erfahrungen wie die von Cathy brauchen, bevor ihr skeptischer Verstand es ihnen erlaubt, an intuitive Kommunikation zu glauben und zu erkennen, dass auch sie diese Fähigkeit besitzen. Übung ist der Schlüssel zur Wiederbelebung Ihrer Intuition, und es ist wichtig, sie auf eine Weise zu üben, die es Ihnen ermöglicht, wie Cathy Bestätigung und Beweise zu erhalten. Da ich mittlerweile Tausende von Menschen darin trainiert habe, kann ich Ihnen versichern: Jeder kann es erlernen.

      Das vorliegende Buch hat eine andere Aufgabe als mein erstes Buch. Es soll Menschen helfen, sich wieder ins Gleichgewicht mit den restlichen Lebewesen auf diesem Planeten zu bringen. Statt eines Handbuchs voller Anleitungen ist dies eine Sammlung von Erlebnissen, die Sie (wie ich hoffe) davon überzeugen wird, dass Tiere und andere Wesen der Naturwelt beseelt sind und wie wir denken und fühlen können. Viele der Geschichten sind Hinweise auf eine spirituelle Evolution, die nur selten Tieren zugesprochen werden, und widersprechen der gängigen These, Tiere seien weniger wert als Menschen. Die Erzähler der folgenden Geschichten berichten über Tiere und die Bewohner der Naturwelt als Lehrer, Heiler und Führer.

      Als ich mit diesem Buch halbfertig war, wurde mir klar, dass ich es eigentlich schon vor mehr als zehn Jahren vor Augen hatte und sofort wieder vergessen hatte. Damals besuchte ich gerade eine Freundin und sagte zu ihr: »Wäre es nicht toll, ein Buch voller Bilder von Menschen mit ihren Tieren und Erlebnissen über die intuitive Kommunikation zu schreiben?« Es war für uns beide eine schöne Vorstellung, doch dann verwarfen wir die Idee wieder, da wir keine Ahnung hatten, wie man so etwas anstellen könnte. Dies ist also die Umsetzung eines Traums, der sich einfach nicht aufgeben ließ – und der um die Erfahrungen von Menschen mit wilden Tieren und der Natur erweitert wurde.

      Die Leute, die mir ihre Geschichten erzählt haben, sprachen von dramatischen Veränderungen in ihrem Leben, die durch das Erleben der intuitiven Kommunikation verursacht wurden. Wer mit dem Nachweis eines so ungewöhnlichen Phänomens konfrontiert wird, kann eine radikale Veränderung seines Bewusstseins erleben. Das ist es auch, was mich am meisten zu dieser Arbeit hingezogen hat. Eine radikale Veränderung des Bewusstseins ist genau das, was die Welt jetzt braucht.

      Mir war klar, dass ich schon in der Einleitung zu Ohne Worte ein Erlebnis brauchen würde, das die Menschen sofort von der Wahrhaftigkeit meiner Behauptung überzeugen würden. Bald nach diesem Gedanken geschah das folgende Ereignis.

      Ich gab gerade einen Workshop in Tierkommunikation für Fortgeschrittene und führte die Teilnehmer in meinen Stall, um mein Pferd Dylan und die anderen Pferde kennen zu lernen. (Siehe Foto auf der Vorderseite). Jeder Kursteilnehmer suchte sich ein Pferd zum Üben aus. Als sie fertig waren, trafen wir uns alle in Dylans Stall, um über die Ergebnisse zu sprechen. Dylans Stall ist ziemlich groß, und so konnten wir uns in einem Halbkreis um ihn herum versammeln. Eine Teilnehmerin namens Jennifer Freudenberg erzählte uns, das Pferd, mit dem sie gesprochen hatte, habe ihr seinen Namen und eine Beschreibung seines Charakters gegeben. Jennifer wiederholte, was das Pferd ihr gesagt hatte, und fragte mich, ob die Angaben korrekt seien. Erfreut konnte ich ihr mitteilen, dass sie richtig waren, doch noch während ich sprach, tat mein Pferd etwas, was es zuvor noch nie getan hatte und meines Wissens auch seitdem nie wieder tat.

      Jennifer stand mit der Schulter neben Dylans Schulter, und während ich redete, machte Dylan ein paar Schritte auf sie zu und legte seine Wange direkt an Jennifers Wange. Der Rest der Gruppe war wie verzaubert. Dylan hielt seine Wange ungefähr drei Minuten lang an Jennifers Wange. Dann streckte er vor Jennifer den Hals und fing an zu gähnen. Er gähnte drei oder vier Mal und ließ dann den Kopf hängen, als wäre er müde. Alle wollten eine Erklärung von mir, doch ich hatte auch keine Antwort. Dylan ist zwar freundlich und lässt es geduldig über sich ergehen, wenn andere ihn streicheln, aber er ist kein übermäßig verschmustes Pferd. Es passte nicht zu ihm, sich einem fremden Menschen zu nähern und ihn mit der Wange zu berühren. Ich musste ihn mit Leckerchen bestechen, um ihm beizubringen, mir Küsschen zu geben. Und auch heute noch tut er es nur dann wirklich gern, wenn ich ein Leckerchen in der Hand halte oder daran denke, ihm eins zu geben.

      »Na ja«, sagte ich, »wie ich gehört habe, setzen Pferde durch das Gähnen Gefühle frei. Es muss also etwas damit zu tun haben.« Niemand hatte etwas hinzuzufügen, und so beendeten wir unsere Übung im Stall und gingen zurück in mein Haus, um den Workshop fortzusetzen. Ich gab den Teilnehmern eine neue Aufgabe, und während sie damit beschäftigt waren, richtete ich intuitiv meine Konzentration auf Dylan und fragte ihn, was er da mit Jennifer gemacht hatte. Er sagte mir, Jennifer habe sich gefürchtet, und als ich ihre Informationen bestätigte, habe sie große Angst bekommen. Dylan sagte, er habe ihr geholfen, die Angst loszuwerden.

      Ich wartete das Ende der nächsten Übung ab und erzählte Jennifer dann, was Dylan mir gesagt hatte. Ich fragte sie, ob sie das auch so empfunden hätte. Sie bejahte es. Sie sagte, sie habe von klein auf gewusst, dass sie eine starke intuitive Fähigkeit besitze, doch dies habe ihr große Angst gemacht. Als ich ihre Angaben im Stall bestätigt hatte, war sie am ganzen Körper vor Furcht erstarrt. Dann bestätigte sie die Information, die ich intuitiv von Dylan erhalten hatte – nachdem er ihre Wange berührt und gegähnt hatte, war ihre Angst verflogen.

      Alle Geschichten, die ich in Ohne Worte schildere, haben dieses Element des Fantastischen oder Unglaublichen. Dennoch handelt es sich um wahre Begebenheiten, die mir Kursteilnehmer, Klienten, Kollegen, Freunde und Verwandte erzählt haben. Einige der Erzähler werden Ihnen auf Fotos vorgestellt, und Sie erfahren durch die Details, die sie mir in Interviews mitgeteilt haben, mehr über diese Menschen. Sie werden feststellen, dass die meisten Frauen sind.

      Dies basiert nicht auf einem persönlichen Vorurteil oder meinem Versäumnis, Berichte aus einer vielseitigeren Gruppe zusammenzutragen. Ich glaube, es spiegelt ganz einfach unsere Kultur wieder. Die meisten professionellen Tierkommunikatoren der Gegenwart sind Frauen. Ich vermute, der Grund dafür ist, dass von Frauen eher erwartet wird – und ihnen daher auch eher erlaubt wird


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