Bischof Reinhold Stecher. Martin Kolozs

Читать онлайн книгу.

Bischof Reinhold Stecher - Martin Kolozs


Скачать книгу
Gegengründ’n

       Also wird sich oaner find’n

       Und so bleib mr auf dr Gampnwies’n da.

       7. Und a Kuahschell miaß mr a no haben

       Im Gymnasium drübn in der Direktion.

       Liaber Rex-i tat sch bitt’n

       Mir sein decht koa Almhütt’n

       So was ist ja für die Wissenschaft ein Hohn.68

      In demselben Jahr, 1951, promovierte Reinhold Stecher mit der Arbeit „Darstellung und Begriff der persönlichen Weisheit in den Proverbien“ zum Doktor der Theologie.69

      Die Dissertation sollte streng genommen seine einzige wissenschaftliche Publikation bleiben – Teile daraus erschienen zwei Jahre später in der Zeitschrift für Katholische Theologie (S. 410 – 451) –, sie ist jedoch durch ihre Quintessenz ebenso entscheidend für das weitere Verständnis von Werk und Person Reinhold Stechers wie der oben beschriebene Erfahrungsschatz aus dem Kontakt mit Schülern im Unterricht und dem Zusammenleben im Paulinum: „Als mir mein Professor diesen Forschungsauftrag zuwies, habe ich nicht geahnt, was für Einsichten, Zusammenhänge und Tiefblicke sich für mich auftun würden.

      Der Begriff der ‚persönlichen Weisheit‘ ist schon von rein literarischem Interesse, er beschäftigt aber auch den Religionshistoriker und Religionspsychologen, der ähnliche Erscheinungen in anderen Kulturkreisen vor Augen hat. Vor allem aber wendet der Theologe den betreffenden Stellen seine Aufmerksamkeit zu, weil sie im Lichte des Neuen Bundes auf den Logos hinweisen.

      Die ‚Weisheit‘ ist ein theologischer Schlüsselbegriff des Alten Testaments. Sie ist Geschenk, das aus der Ewigkeit kommt, und Erhellung des menschlichen Alltags, sie durchmisst den weiten Raum des Alls und die Tiefen des menschlichen Herzens.

      Die sichere Deutung eines literarischen Phänomens beruht zum guten Teil auf der Kenntnis seines Wurzelbodens, der Zeit und des Ortes der Abfassung, des Verfassers und der allgemeinen und speziellen Vorbedingungen des Werkes.

      Ich kann ohne die Welt der altorientalischen Sprachen, ohne die Hilfe evangelischer oder jüdischer Gelehrter gar nicht eindringen. Und so ist mir von dieser stillen Reise in die Offenbarung auch ein großer Respekt vor der Ökumene geblieben und die Überzeugung, dass man immer wieder von anderen lernen kann und lernen muss, auch wenn man im katholischen Glauben verankert ist und verankert bleibt.“70

      Daneben ist Stechers Einsicht in die Wirkkraft der „didaktischen Poesie“ von nicht zu unterschätzender Bedeutung, ist doch sie das vorrangige Kunstmittel, welches er in seinen Büchern, Predigten etc. fortan verwendet: „Die Sprache ist poetisch und wendet sich an ein bildhaft denkendes Publikum“, sie will vordergründig nicht Wissen, sondern gläubige Lebenserfahrung vermitteln.71 In „Begegnungen auf Mittelwelle“, das 1965 erstmals erscheint – spätere Auflagen tragen den Titel „Liebe ohne Widerruf“ –, wendet Reinhold Stecher diesen Schreibstil schon meisterhaft auf die Passionsgeschichte an, indem er seine Leserschaft unumwunden anspricht und von Beginn an zu verstehen gibt, dass er an dieser Stelle nicht doziert, sondern wie sie vor dem Wunder der Auferstehung staunend steht und um Worte ringt: „Wenn ich könnte, lieber Leser, würde ich versuchen, in Ihnen und um Sie herum Stille zu schaffen. Ich möchte, dass Ihre Gedanken das Tagesprogramm und alle großen und kleinen Sorgen und Aufgaben und Probleme zurücklassen. Bitte verstehen Sie mich recht: ich möchte das alles nicht, weil ich meine Worte für so bedeutungsvoll oder gescheit und einmalig halte. Nein, es geht mir wahrhaftig nicht um meine Worte, sondern um das Geheimnis, dem meine Worte dienen wollen: um Ihre Begegnung mit Gott. Damit ist Er genannt, dessen Namen ein Gläubiger des Alten Bundes nicht aussprechen durfte – und von dem wir so oft und so leichthin daherreden. Gott! Was soll ich von Ihm sagen? Wie soll ich Ihn Ihnen nahebringen? Ihn, den Unendlichen, von dem wir nicht reden, sondern höchstens stammeln können? – Ein aussichtloses Beginnen!“72

      Bei der Veröffentlichung seines Erstlings war Reinhold Stecher seit fast zehn Jahren als Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck tätig – 1956 hatte er dafür das Paulinum verlassen – und profilierte sich zudem an verschiedenen anderen Institutionen als Seelsorger.73 Bis zu seiner Ernennung zum Nachfolger von Paulus Rusch im Jahr 1981 lernte er außer den Berufsschulen noch alle weiteren Schultypen kennen und unterrichtete unzählige Schülerinnen und Schüler in ganz Tirol, was mit ein Grund für seine große Popularität gewesen sein dürfte, aber vor allem jenes Vertrauen in seine Person unter den Gläubigen der Diözese begründet hat, das Reinhold Stecher wohl als wichtigste Voraussetzung für die Wahl zum Bischof ansah – sowohl für sich selbst als auch für alle anderen Kandidaten, damals wie heute: „Durch einen Brief mit einer Einladung zum Gespräch mit dem Nuntius [Mario Cagna] in Wien [habe ich von meiner Ernennung zum Bischof von Innsbruck erfahren]. Ich habe dann im Gespräch meine Einwände vorgetragen, etwa, dass ich nie in einer führenden Tätigkeit der Diözese tätig gewesen bin, sondern immer nur in der Jugendseelsorge und in der Lehrerbildung. In diesen Aufgabenbereichen habe ich mich zu Hause gefühlt. Zwei Stunden lang hat der Nuntius versucht, mich zu überzeugen. Als er dann sagte, dass ich gemäß einer Befragung größtes Vertrauen besitze, habe ich schließlich doch Ja gesagt.“74

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAMCAgMCAgMDAwMEAwMEBQgFBQQEBQoHBwYIDAoMDAsK CwsNDhIQDQ4RDgsLEBYQERMUFRUVDA8XGBYUGBIUFRT/2wBDAQMEBAUEBQkFBQkUDQsNFBQUFBQU FBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBT/wAARCAE/AMgDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD5Jo7m lpuea/SUflchDxRVp9MvFis5TaTiO8yLZzE2J8NtOw4+bDArxnnjrUNxby2dxLbzxPBPC7RyRSKV dGBwysDyCCCCD0xVp3MWrEdMqxbWs17cJBbxSXE78LFEpZm+gHJqButUiWJRVttJvkimkayuFjhS OWVzEwEaPgxsxxwG3LgnrkY61GllcS2k10kEr2sLpHLOqEpGz7iis3QFtj4B67Wx0NO6JaZBRRRT JCiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKB2Ciil20BYSinbaKVx2H55pD1oHUUN1rFHUz6J8IfF3w 9pnww8D217fxtrngi2udT0W3kt2YJqE97fbhuC9V3aZdDJ24t3X7zcN8Y+IPht4gt/ivqL31lf6r rHiHUtU0md7Zopog2po8QBMJd1ktzK3MiKu5gyM+1l+eR0ptYLDR5uZN/wBO/wCZ0PFz5eRpP/hr fkfQuheO/Cc3iHVgbfw7p3he08TLNEYbVYLk2GJUjMXSV8ARhsZfDFmzljXDeO9X8G6j4DtrbSrK wt9ZsjpCxTWsEkcsytpp/tDzWPDkXapjPTLbPlJrzOkbpWkaKjK6ZjPESkuVpH0d4j8e/D/xv/wg 1neajHY6XoqaCmt2bxzeTrASwtreWUtGnmB7YrLEUzgxl2hIdn8xLPxZ8PIvDN5pd3c6Kmo6hLpN zqCWVtPHpkt7CushZNix/LCgn00SrGgDfvdisck/OFFT9WjblTf9f1/Vivrcr8zir/1/X/DntF5q vhC20jxZOreF77WLrSoII7W30+SO2W6aJjNPAzJlGQEKI4wiNMd+VjjCSYPx1vPCmpeIdPvPCQ0+ 0s5rUmXS9OjJjs

Скачать книгу