Die Schrift des Aristoteles «Über die Dichtkunst», welche dieser mit Griechenlands klassischer Poesie innig vertraute Philosoph um 330 verfasst hat, ist uns nur unvollständig überliefert worden. Sie handelt in den uns erhaltenen Partien über die Poesie überhaupt und über die Tragödie und das Epos insbesondere; was Aristoteles über die Komödie und über andere Formen gesagt hat, ist verloren gegangen. Auch inmitten der noch vorhandenen Partien lassen sich mehrere, teils grössere, teils kleinere Lücken nachweisen; andererseits ist der Text nicht ganz frei von fremdartigen Einschiebungen, auch mit noch andern Mängeln behaftet, die sich jedoch durch eine sorgfältige Erwägung des Zusammenhangs größtenteils beseitigen ließen. Ueberwegs Übersetzung aus dem Jahre 1869 gilt als eine der besten dieses großen Werkes der Weltliteratur. Der Originaltext ist in dieser Ausgabe insofern überarbeitet worden, dass die wichtigsten Wörter und Begriffe der aktuellen Rechtschreibung entsprechen.