„Kinder sind die Hoffnung der Zukunft, die Architekten der Welt von morgen.“ Wie oft sind diese Worte nicht wiederholt worden! Und ohne Frage sind in jüngster Zeit auch Anstrengungen unternommen worden, um Kinder richtig großzuziehen und ihnen die rechte Ausbildung zu geben. Doch die meisten unserer Bemühungen waren ein Tappen im Dunkeln. Wir wissen nicht, was ein Kind ist. Wir verstehen es nicht. Wir kennen nicht seine wirklichen Erfordernisse und inneren Regungen. Wir kennen nicht die wahre Bedeutung von Erziehung. Das vorliegende Buch ist ein Versuch, in dieses unerschlossene, und doch so wichtige Gebiet etwas Licht zu bringen. Der Inhalt setzt sich wie folgt zusammen: 1) Der Hauptteil, bestehend aus Auszügen von den Schriften Sri Aurobindos und der Mutter; darin werden knapp verschiedene Aspekte der Kunst und Wissenschaft des Umgangs mit Kindern dargestellt. Die Themen sind sehr weit gesteckt. Einige Abschnitte behandeln praktische Probleme bezüglich Nahrung und Schlaf von Kindern. Andere werfen fundamentale Fragen auf: Was ist das einzige, das wert ist, gelehrt zu werden? Welches ist das wertvollste Geschenk, das man einem Kind machen kann? Wieder andere Abschnitte behandeln Situationen, mit denen Eltern und Lehrer täglich konfrontiert werden, oft ohne zu wissen, wie sie handeln sollen: Was soll man tun, wenn ein Kind etwas will und nicht aufhört, danach zu schreien? Wenn sich ein Kind im Unterricht schlecht benimmt? Wenn Kinder mit Gewehren und Schwertern spielen wollen? Die von der Mutter gegebenen Antworten sind sehr praktisch und gleichzeitig entspringen sie einer tiefen spirituellen Schau. 2) Einige Erinnerungen jener, die das Privileg hatten, die Mutter im Umgang mit Kindern zu beobachten – Ihre unendliche Liebe zu ihnen und Ihr unendlich weites Verstehen. 3) Eine Geschichte aus dem alten Indien, die die ganze Frage des Lernens und des Zwecks der Erziehung aufwirft: Ob das, was wir nun übermitteln, überhaupt als Erziehung betrachtet werden kann, wenn es uns nicht von der Natur des Selbstes und der Realität berichtet; wenn es uns nicht ein Wissen solcher Art vermittelt, dass, wenn ES gewusst wird, alles gewusst wird. Es ist die berühmte Geschichte des Svetaketu in der Chandogya Upanishad. 4) Das ideale Kind: Hier legt die Mutter in einfacher Sprache die Eigenschaften und Tugenden eines idealen Kindes im Spiel, in der Schule und im täglichen Leben dar. Sie ermahnt jedes Kind, sich an die Notwendigkeit zu erinnern, absolut aufrichtig zu sein, sich des endgültigen Sieges der Wahrheit sicher zu sein und sich bewusst zu sein, dass es möglich ist, ständig Fortschritte zu machen, wenn der Wille dazu da ist.