Was uns bewegt, was wir empfinden erfüllt mitunter die Tiefen unserer Vorstellungen mit Unsagbarem, mit Unfassbarem, die als eine Art von Nichtbildern, als Ersatz- oder Gegenleistung der erlebten Wirklichkeit, vielleicht auch als Täuschung erscheinen und, deren Subsistenz zwar denkbar, indessen aber für jeden Menschen subjektiv und für sein Gegenüber oft schwer mitteilbar ist. So gehen der Autor Burkhard Kunkel gemeinsam mit dem Maler und Grafiker Torsten Hennig der Frage nach: «was du nicht siehst». Mit diesem Lyrikband spüren sie diesem Nichtsichtbaren, diesem kaum Vorstellbaren, aber immer tief Bewegenden nach. Sie stellen mit ihren textlichen und bildlichen Transformationen von Empfindungen plausible Differenzierungsprodukte von Gegenständlichem und Denkbarem zur Disposition und entfalten beim wiederholten Lesen und Betrachten jeweils eigene und wieder neue Vorstellungen von Verlangen, Regsamkeit und Lebenslust.