Zwischen den Zeilen. Marion Bischoff
Читать онлайн книгу.sein kann, neu zu justieren und Energie dafür aufzuwenden.
Deshalb ist die Haltung des stillen Beobachters uns selbst gegenüber immer wieder so wichtig. Ein paar Impulsfragen können dich in akuten Situationen unterstützen:
• Was läuft aktuell in mir ab?
• Bin ich auf Autopilot geschaltet?
• Halte ich zwischendurch inne und trainiere mir eine gewisse Achtsamkeit an?
• Warum fühle ich so in dieser Situation?
• Wer oder was steckt wirklich dahinter, was ist die wahre Ursache?
• Welche Erklärung habe ich für mich?
Auf die äußeren Umstände hast du oft keinen Einfluss, doch wie du damit umgehst, das kannst du selbst mitentscheiden. Der Moment zwischen dem auslösenden Reiz und deiner Reaktion darauf ist entscheidend. Je nachdem, wie du reagierst, gestalten sich die nächsten Schritte. Es ist immer gut, kurz durchzuatmen, nicht sofort zu antworten oder zu agieren.
Stelle dir gedanklich zuerst die Fragen:
• Wohin sollen mich die nächsten Schritte führen?
• Habe ich mein Ziel fest vor Augen?
• Bleibe ich mit Zuversicht, Fokus und Durchhaltevermögen dran?
Dabei kannst du dir stets vorstellen, dass alles, was geschieht, sich von innen nach außen entwickelt. Nicht umgekehrt. Du trägst in deinem Inneren vieles mit, was du brauchst, um dein Leben im Außen zufriedener, glücklicher, gesünder, heiler und dankbarer zu gestalten. Jeden Tag, immer wieder.
Dankbarkeit
Dankbarkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die wir in unserem Leben lernen, nutzen und umsetzen dürfen. Es ist so wertvoll und sorgt für Glücksgefühle, wenn wir uns aus tiefstem Herzen bedanken. Nicht oberflächlich oder aufgesetzt. Damit belügen wir uns selbst. Es ist die ehrliche, tief empfundene Dankbarkeit, die unser Leben bereichert. Dabei geht es um die teils vergessenen Dinge, die wir manchmal als Selbstverständlichkeiten ansehen. Nichts ist gewiss. Das hat uns auch das Leben in der Pandemie gezeigt. Wir leben. Wir sind auf der Erde und wir dürfen mitgestalten. All das sind doch schon wirklich große Geschenke. Findest du nicht? Gehe immer mal wieder in die Stille und sage dir ganz bewusst: »Danke, dass ich lebe.«
Vielleicht entwickelst du dir daraus dein eigenes Ritual. So könntest du dir beispielsweise einmal in der Woche mindestens drei Dinge überlegen, für die du dankbar bist. Manch einem fällt sofort viel ein, andere tun sich schwerer.
Soll ich dir ein bisschen helfen?
Du hast ein Dach über dem Kopf, was zum Anziehen, vielleicht ein Auto vor der Tür oder eine Fahrkarte für Bus und Bahn. Du hungerst nicht und hast fast immer die Wahl, ob du dich mit anderen Menschen treffen möchtest oder lieber allein sein magst.
• Hattest du ein nettes Gespräch mit einem Kollegen?
• Lief dein Auto problemlos an?
• Hast du einen Marienkäfer beobachtet?
• Sprießen die ersten Pflanzen in deinem Garten?
• Freust du dich, dass dein Obstbaum blüht und du schon bald Früchte ernten kannst?
• War es der nette Gruß der Nachbarin oder ein freundliches Lächeln an der Supermarktkasse?
Es gibt so viele Situationen und Momente, für die du dankbar sein kannst. Wichtig ist, dass du sie dir bewusst machst. Nichts ist selbstverständlich. Durch Dankbarkeit bestückst du dein inneres Lebenskonto mit Guthaben. Du gelangst vom Mangelgefühl in die Fülle und sendest deinen inneren Frieden nach außen aus. Auch hier greift das Ursache-Wirkungs-Prinzip: Wenn man diesen Frieden ausstrahlt, bekommt man ihn vom Umfeld auch wieder zurückgesendet. Vielleicht lächelst du beim nächsten Einkauf die Leute mal bewusst an – ganz ohne Grund – und siehe da: Die Leute sind ebenfalls freundlich, hilfsbereit und erwidern dein Lächeln. Was man aussendet, kommt zu einem zurück.
Inspiration in der Natur und durch die Natur
Die Idee, im Wald neue Inspirationen und Impulse zu bekommen, ist schon sehr alt. Lassen wir den Schnickschnack weg und erkennen die vielseitige Bedeutung der Bäume für uns Menschen.
Geh einfach los. In den Park oder in den Wald. Zu welchem Baum fühlst du dich hingezogen? Lass dich spontan darauf ein und probiere es aus. Nicht denken. Schau dich um und nimm die Natur mit allen Sinnen wahr.
Lass sie in Ruhe auf dich wirken. Alles ist an seinem Platz, bahnt sich seinen Weg – wächst, reift und trägt Früchte. Wie sieht es da in deinem Leben aus?
Du hast dich auf den Weg gemacht und bist jetzt im Moment raus aus dem täglichen Hamsterrad. Du stehst oder sitzt in der Natur. Das ist ein guter Schritt zu neuen Inspirationen.
Vielleicht lehnst du dich an den Baum an. Versuche seine Wurzeln zu spüren, die tief in die Erde hineinragen. Dann stell dir vor, alles, was du nicht mehr brauchst, strömt über deine Fußsohlen in die Erde hinein. Damit du frei wirst für Neues. Stell dir vor, dass alle Gedanken und Emotionen, die überholt sind, die du bewusst und unbewusst mit dir herumschleppst, in die Erde sinken. Atme dabei ein paarmal tief durch und spüre, wie du freier wirst.
Dann nimm deinen Rücken am Stamm des Baumes wahr. Erfühle die Stabilität und Kraft des Baumes, der fest und zugleich flexibel Wind und Wetter meistert. Er steht immer noch da. Nicht, weil alles perfekt ist, sondern weil er sich anpasst, weiterwächst und noch größer und stärker wird. So überträgt sich die Kraft auch in deine Wirbelsäule. In dein Denken, Fühlen, Handeln. Entspanne dich bei jedem Atemzug. Und schenke dir dabei ein inneres und äußeres Lächeln.
Schau hinauf in die Krone des Baumes. Sie wendet sich dem Licht und dem Himmel zu. Erkenne die Schönheit und Einmaligkeit dieses Baumes. Kein zweiter ist wie er. Genau wie er bist auch du einmalig. Versuche, das zu spüren. Schließe dazu, wenn du magst, deine Augen und erkenne, wie WUNDERbar die Natur und das Leben sind. Nimm in jeder Zelle deines Körpers diese Energie wahr. Lausche der Natur und der Stille. Verbinde dich mit dieser Kraft. Und in diesem schönen Gefühl kommen vielleicht Gedanken oder Ideen.
• Was sind meine besonderen Fähigkeiten?
• Was sind meine einmaligen Stärken?
• Bin ich mir dieser Stärken überhaupt bewusst?
• Setze ich sie gut ein? Zum Wohle für uns alle?
• Was kann ich tun, was soll ich wissen, damit es noch besser klappt?
Warte ab und lausche dem Baum. Du kannst ihn auch fragen, ob er eine Botschaft für dich hat. Wenn du das nicht gewohnt bist, fühlt sich das anfangs vermutlich ein bisschen komisch an. Doch wenn du es öfters machst, wird diese inspirierende Kraftquelle eine wunderbare Möglichkeit, deine innere Weisheit anzuzapfen. Lass dir Zeit, höre hin und mach dir danach ein paar Notizen. Stichworte reichen oft schon aus, die Lösungen und Ideen kommen manchmal auch später. Vielleicht am nächsten Morgen beim Zähneputzen.
Durch solche Kreativübungen aktivierst du beide Gehirnhälften. Die Intuition wird angeregt.
Mit etwas Übung kannst du das sogar ausschließlich gedanklich machen, also einfach Augen schließen und ein paar Minuten einen Waldspaziergang im Geiste unternehmen. Auch hier braucht es ein bisschen Übung fürs »Kopfkino«. Es ist die kurze Auszeit vom Alltag. Die inneren Batterien werden wieder aufgeladen und danach gehts frisch und munter weiter. Die Ideen können gleich im Alltag umgesetzt werden.
Die Einheit von Geist, Seele und Körper wird durch die Übungen harmonisiert und verstärkt. Anfangs ist es wie eine Fremdsprache, doch mit der Zeit geht das fast wie Autopilot. Und man wundert sich, wie »aus heiterem Himmel« manche frischen Impulse entstehen. Sei mutig und versuche es. Am besten gleich. Denn du weißt ja: Tust du was, dann tut sich was.
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