Die Modern-Work-Tour. Anna Schnell

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Die Modern-Work-Tour - Anna Schnell


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      Mit dieser Auswahl an Sessions machen wir sehr gute Erfahrungen. Für Interessierte ist immer etwas dabei und wir können unsere Expertise genau so einbringen, wie es vor Ort am meisten Sinn ergibt. Denn uns ist es extrem wichtig, nicht nur selbst spannende Einblicke zu erhalten, sondern konkreten Mehrwert vor Ort zu stiften – schließlich befinden wir uns ja auf Moderner Walz.

       #MODERNWORKTOUR: Eine moderne Walz

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       Prinzipien Moderner Arbeit

      Und genau davon wollen wir im Anschluss genauer berichten. Nun könnte man meinen, dass eine Weltreise in die Zukunft unserer Arbeit vor allem über die neuesten und innovativsten Technologien berichtet. Doch was wir auf der Modernen Walz erfahren, sind vielmehr Sichtweisen, die Modernes Arbeiten beeinflussen und dadurch erst möglich machen. Dazu gehört auch tolle Technologie, doch viel häufiger geht es darum, wie Menschen auf die Veränderungen der Arbeitswelt reagieren.

      Insgesamt sind wir – mit einer kleinen Unterbrechung in Deutschland – von Mai 2018 bis April 2020 auf Moderner Walz. Die Weltkarte zeigt dir unsere Route durch 34 Länder auf vier Kontinenten.

      In den nächsten neun Kapiteln stellen wir dir anhand von Beispielen und unseren Erfahrungen aus der Modern Work Tour Erkenntnisse und Ableitungen für Modernes Arbeiten vor. Dabei greifen wir auf 130+ Sessions inklusive knapp 50 geführte Interviews zurück und fassen sie unter Prinzipien Moderner Arbeit zusammen. Dabei erfährst du, durch welche Reise- und Arbeitserfahrungen diese Modern-Work-Prinzipien inspiriert wurden.

      MODERN-WORK-PRINZIPIEN sind Handlungsmaximen Moderner Arbeit. Ihr Zweck ist es, Hilfestellungen zur sinnstiftenden Weiterentwicklung der Arbeitswelt zu geben.

      Die Prinzipien können dir für deine eigene Auseinandersetzung mit der Zukunft unserer Arbeit eine Orientierung geben. Sie sollen dazu beitragen, dass du deinen eigenen Arbeitskontext reflektierst, mutig neue Initiativen startest und aus eigener Kraft heraus Dinge veränderst. Das bedeutet nicht, dass du dich selbst auf eine Weltreise begeben musst. Du kannst dir aber Inspirationen zur Veränderung holen, sodass deine Arbeitswelt von dir nicht nur erlebt und ertragen, sondern bewusst und proaktiv mitgestaltet wird.

      Das Prinzip „Sinn ermöglichen“ halten wir für zentral, sodass wir damit beginnen. Deshalb starten wir mit unserem Bericht auch nicht im Balkan, sondern im fernen Australien.

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       MODERN-WORK-PRINZIP 1

      Sinn ermöglichen

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      Big Lagoon – Westaustralien

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      Australien

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      Sydney

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      Shark Bay

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      Auf unserem Roadtrip von Perth bis Shark Bay haben wir die Schönheit Westaustraliens erst so richtig erlebt. Dabei sind wir sowohl von den intensiven Farben und endlosen Weiten als auch von der entspannten Lebensart der Australier begeistert.

      In Sydney haben wir nicht nur die Gelegenheit, spannende GründerInnen und Unternehmen kennenzulernen. Wir besuchen auch das berühmte Opernhaus.

      Hey guys, how are you? Welcome to West Australia!“, begrüßt uns eine große, blonde Zollbeamtin am Perth International Airport schon von Weitem und grinst von einem Ohr zum anderen. Wir reisen auf der Modern Work Tour nun zum 16. Mal in ein neues Land ein. Aber so herzlich sind wir bisher noch nirgends empfangen worden. Das ist ja schon mal sehr entspannt, denken wir uns. Als wir ihr die Reisepässe zuschieben, fragt sie uns noch immer freudestrahlend: „Seid ihr zum ersten Mal in Australien?“ Doch dann runzelt sie die Stirn und sieht zu uns auf. „Seid ihr beiden etwa Zwillinge?“, fragt sie leicht irritiert und mustert unsere Pässe. „Ich hätte darauf gewettet, dass ihr ein Paar seid. Aber dasselbe Geburtsdatum …?“, lässt sie den Satz unbeendet. „Ja, wir sind ein Paar – und wir sind am selben Tag, im selben Jahr, aber nicht zum selben Zeitpunkt und auch nicht am selben Ort geboren. Schau mal hier …“, wir deuten auf die Zeilen mit den Geburtsorten. „So was habe ich hier auch noch nicht gehabt. Es gibt wohl für alles ein erstes Mal“, lacht sie und schüttelt belustigt den Kopf. „Still Firsts“ zu haben und diese zu feiern, das mögen auch wir. Kleinigkeiten, die man zum ersten Mal erlebt, fallen uns nicht nur beim Reisen auf. Aber beim Reisen kommen sie viel häufiger vor.

      Noch weiter weg von zu Hause werden wir auf der Modern Work Tour nur noch in Sydney an der Ostküste Australiens sein. Doch schon die Westküste kommt uns sehr weit weg, aber überhaupt nicht fremd vor. Ganz im Gegenteil: Vom ersten Augenblick fühlen wir uns verbunden mit diesem Land und – das ist das Entscheidendste – völlig entspannt.

      Wie schon bei der Einreise beginnen hier die meisten Gespräche ähnlich vergnügt und lässig. Bei RAC, dem Royal Automobile Club in Westaustralien, dessen Firmensitz wir in Perth besuchen, gilt so etwas in der Art sogar als Motto für den internen Veränderungsprozess des Unternehmens. Von Cettina Raccuia, Head of Innovation bei RAC, bekommen wir einen tollen Satz zu hören: „Every interaction counts!“ Jede Interaktion zählt. Denn wie wir anderen begegnen, hängt davon ab, wie wir ihnen begegnen wollen, erklärt sie uns: „Wir selbst legen fest, ob wir mit Skepsis und Argwohn oder Offenheit und Neugierde auf eine Anfrage, einen Impuls reagieren. Wenn wir Letzteres tun, können Innovationen entstehen.“ Es liegt an uns, ob wir im Meeting einer kritischen Stimme ausreichend Interesse entgegenbringen, um den aufschlussreichen Teil der Botschaft zu erfahren, oder ob wir direkt abschalten, weil uns dieser Mehraufwand zu anstrengend ist. Wir selbst entscheiden, ob wir auf der Straße einer orientierungslos dreinblickenden Person ein paar Minuten unserer Lebenszeit schenken. Mit nur kleinem Aufwand können wir dabei helfen, den richtigen Weg zum Zielort zu finden. So einfach kann es sein, und die Australier schnacken nicht nur, sondern sie machen auch. Ein Beispiel sind die BusfahrerInnen: Auf wirklich jeder Busfahrt durch Perth werden wir fröhlich von ihnen begrüßt und dann auch wieder verabschiedet. Wie cool ist das denn, bitte?! Sie geben uns jedes Mal das Gefühl, dass sie uns gerne fahren und darin einen Sinn sehen. Eine Busfahrerin lässt uns sogar vorsorglich schon ein bisschen früher raus, als wir ihr sagen, wo wir hinwollen: „Ihr müsst zwar ein kleines Stückchen weiter gehen, aber hier ist es sicherer. Wenn ich euch weiter drüben rauslasse, kommt ihr auf die große Verkehrsstraße – das ist einfach zu gefährlich. Schließlich ist es mein Job, euch sicher von A nach B zu bringen.“

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      Mit Cetina sprechen wir in Perth über Leitbilder der Transformation bei RAC.

      Genau


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