Taxi nach Paris. Ruth Gogoll

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Taxi nach Paris - Ruth Gogoll


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Ohr. Sie knabberte an meinem Ohrläppchen. Ich erwartete jeden Moment, dass sie zubeißen würde, und versteifte mich wieder. Ihre Lippen fuhren an meinem Hals hinab und schickten Wellen schaudernder Erregung gemischt mit angstvoller Erwartung durch meinen Körper.

      Sie lachte leise und zufrieden auf. Ich spürte den Lufthauch ihres Atems über meine Haut streichen. »Ja, so ist es gut. Du hast Angst. Aber du willst es trotzdem.«

      Wut stieg in mir hoch und machte mich unvorsichtig. »Ja, ich will es.« Ich stieß sie mit plötzlich wiedergewonnener Kraft von mir. Geschmeidig wich sie einen Schritt zurück. Zornig funkelte ich sie an. »Aber ich will es nicht so, wie du es mir aufzwingst. Ich will keinen Schmerz, ich will Lust, ich will Zärtlichkeit. Leidenschaft, Erregung, all das ja. Aber keine brutale Gewalt. Das ist –« Ich suchte nach einem Wort für das, was ich empfand.

      Sie zog die Augenbrauen hoch und sagte grinsend, »Pervers?«

      »Ja – ja! Pervers!« Ich schrie sie an, voller Wut über sie und mich und dieses Wort, das ich niemals benutzt hätte.

      Schon immer hatte ich es gehasst, wenn selbstgefällige Spießer sich gegenseitig ihrer ›Normalität‹ versicherten, indem sie andere durch dieses Wort diskreditierten. Unterschiedslos wurde diffamiert, wer anders war, egal ob es sich um Homosexualität handelte oder Kommunismus oder sonst irgendetwas.

      Doch meine wütende Spannung dauerte nur kurz an. Dann machte sie einem Gefühl der Sinnlosigkeit Platz. Ich verschränkte die Arme hinter dem Rücken und lehnte mich an die Wand. »Und jetzt kannst du meinetwegen deine Peitsche holen – oder was du sonst dafür benutzt – und mich schlagen.«

      Ihre Augen glitten über mein Gesicht. »Du bist wunderschön, wenn du wütend bist«, sagte sie leise. Ich wollte gegen diese Plattitüde protestieren – das kam ja nun wirklich in jedem amerikanischen Schnulzenfilm vor! –, aber ihr Mund hatte sich im nächsten Moment auf meinen gesenkt und ihn verschlossen. I

      ch wartete auf das stoßende, fordernde Eindringen, doch sie fuhr mit ihrer Zunge nur sanft an meinen geschlossenen Lippen entlang. Das Kribbeln wurde unerträglich. Als ich meine Lippen öffnete, begann sie ein liebevolles Spiel mit meiner Zunge. Reizte die Zungenspitze mit ihrer, bis ich fast vor Lust geschrien hätte. Ihr Mund war immer noch das einzige, was mich berührte. Zwischen unseren Körpern stand knisternde Luft.

      Ich hob die Hände. Nein, ich wollte sie nicht berühren! Meine Arme begannen zu zittern. Sie küsste mich immer noch. Aufseufzend ließ ich meine Hände auf ihre Schultern sinken und zog sie an mich heran. Ihre Hemdknöpfe waren kalt auf meiner nackten Haut.

      Sie seufzte genießerisch in meinem Mund und legte die Arme um mich. Alles war so sanft, so zärtlich. Was hatte sie plötzlich so verwandelt? Sie schob mich weich gegen die Wand, ein Bein zwischen meinen. Selbst durch den Stoff hindurch machte mich der Reiz halb verrückt.

      Ich stöhnte auf und begann, mich stärker an ihr zu reiben. Dann hielt ich inne. Das war wieder der Punkt, an dem sie mir Schmerzen zufügen würde – ich hatte mich wieder darauf eingelassen! Ich stand still.

      Sie bemerkte es. Sie hörte auf mich zu küssen und trat einen Schritt zurück, um mich zu betrachten.

      »Du bist verwirrt.« Sie stellte es ohne jede Betonung fest. Ich antwortete nicht. Was würde sie jetzt tun?

      Sie streckte die Hand aus und streichelte mein Gesicht. Ich rührte mich nicht. Sie ließ ihre Hand sinken. Sie glitt über meine Schulter auf meinen Arm und an meiner Seite entlang bis auf meine Taille hinab. Dort blieb sie liegen. Sie verschlang mich mit ihren Blicken. Dann versenkte sie ihre Augen wieder mit hypnotischer Kraft in meine.

      »Ich werde dir nicht wehtun«, betonte sie nachdrücklich. Ihre Hand schob sich zwischen Stoff und Haut. Ein Zittern lief durch meinen Körper. »Ich will dich. Ich will dich so, wie du bist. Und ich werde dich so nehmen, wie du es willst.«

      Mit unerträglicher Langsamkeit arbeitete sie sich vor. Mein ganzer Körper schrie vor Verlangen.

      »Ich will, dass du stöhnst, und ich will, dass du schreist. Aber nicht vor Schmerz.« Ihre Finger berührten den Ansatz meiner Haare und bewegten sich immer noch quälend langsam tiefer. Sie ließ meine Augen nicht los. Ich versteifte meine Schultern und stützte mich an der Wand ab.

      Sie legte den anderen Arm um mich und hielt mich fest. Jetzt lag ihre Hand bewegungslos zwischen meinen Beinen. Ich stöhnte und stieß wild dagegen. Wie in einem Vulkan stieg die Hitze in mir hoch. Ich spürte die Nässe, die sich auf ihrer Handfläche sammelte. Erregt warf ich den Kopf hin und her.

      Sie zog ihre Hand zurück. Ich stieß die angestaute Luft aus meinen Lungen aus und stöhnte. »Nicht. Du hast versprochen, mich nicht zu quälen. Bitte . . .«

      Sie lachte genüsslich. »Ich habe versprochen, dir nicht wehzutun. Und das werde ich auch nicht. Das hier ist etwas anderes.« Sie strich über den Stoff zwischen meinen Beinen. Ich stöhnte wieder verlangend auf und hob mich ihr entgegen. Sie legte beide Hände auf meine Hüften. Langsam schob sie den Hosenbund tiefer. Sie ließ sich Zeit. Immer wieder fuhren ihre Hände von hinten nach vorn und zurück. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor.

      Als sie mich endlich ganz ausgezogen hatte, beugte sie sich vor und fuhr mit ihren Lippen auf meinen Brüsten entlang. Meine Haut stand in Flammen, wo sie sie berührt hatte. Sie näherte sich der Brustwarze. Ich wurde steif. Sie reagierte sofort.

      »Ich habe es versprochen«, murmelte sie. Dann sah sie hoch. »Ich werde nichts tun, was du nicht willst.«

      Ich konnte mich immer noch nicht entspannen. Die Angst saß zu tief. Sie fuhr weiter mit ihren Lippen über meine Brust. Dann nahm sie ganz zart die Brustwarze und fuhr mit ihrer Zunge darüber. Meine Empfindungen schwemmten alle Bedenken hinweg. »Ja«, stöhnte ich.

      Abwechselnd strich sie mit Zunge und Händen über die steif hervorstehenden Brustwarzen. Ich war mittlerweile verrückt vor Verlangen, ich hätte sie nicht mehr von irgendetwas abhalten können, egal, was es gewesen wäre.

      Ihr Gesicht war plötzlich dicht vor meinem. Sie fuhr an meinen Lippen entlang. Nur leicht – ohne zu verweilen. Ich versuchte sie festzuhalten. Sie lächelte und entzog sich mir. Ihre Hand glitt über meine Brust, an meinem Bauch entlang und zwischen meine Schenkel. S

      ie strich mit zwei Fingern sanft über die Innenseiten, wanderte immer wieder von einer Seite zur anderen, streifte die Mitte. Ich wand mich nur noch in ihrem Arm. Sie strich jetzt immer deutlicher zwischen meinen Beinen hindurch und begann, mit kreisenden Bewegungen den empfindlichsten Punkt zu reizen. Ich fühlte mich ständig wie kurz vor einer Explosion. Ihr Druck wurde stärker. Ich spürte ihre Finger. Sie öffnete den Eingang.

      »Nein!« Ich riss mich von ihrem Mund los.

      Sofort hörte sie auf. Sie zog mich an sich. »Was ist?«

      »Ich . . . ich mag das nicht.« Ich schluckte. »Du hast versprochen . . .«

      Sie lachte gutmütig. »Das vergesse ich schon nicht. Du brauchst mich nicht ständig daran zu erinnern.«

      »Tut mir leid. Ich bin ein bisschen empfindlich . . . in der Beziehung.«

      »Empfindlich bist du allerdings, das habe ich gemerkt.« Sie wollte mich aufziehen, so schien es, doch dann wurde ihr Tonfall besorgt. »Tut es dir weh?«

      Jetzt musste ich antworten. »Eigentlich . . . nein, eigentlich nicht. Ich . . . ich weiß es nicht so genau.«

      »Du weißt es nicht?«

      Ich blickte auf den Boden hinter ihr. »Nein«, stieß ich trotzig hervor.

      Sie trat zurück und hielt mich auf Armeslänge von sich weg. So wie mein Gesicht glühte, musste ich knallrot sein. Sie legte ihren Finger unter mein Kinn und hob es hoch. »Aber ich bin nicht die erste Frau, mit der du schläfst.«

      »Nein . . .« Sie sah mich aufmerksam an. Offensichtlich erwartete sie, dass mich das eher zum Reden bringen würde als jegliche direkte Befragung. »Ich meine, ich habe schon mit vielen Frauen . . ., aber nie so.« Mit trotzigem Nachdruck fügte ich hinzu: »Ich kann das


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