Peer Gynt. Henrik Ibsen

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Peer Gynt - Henrik Ibsen


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die mein Hammer war –

      Aase.

      Raufbold, Du! Du gibst nicht Fried',

      Bis ich nicht zur Grube fahr'!

      Peer Gynt.

      Nein, doch, Du bist Bessres wert,

      Tausend Male Bessres, Du,

      Kleine, böse, süße Mu,

      Trau mir nur und wart' nur zu,

      Bis Dich 's ganze Dorf noch ehrt,

      Wart nur, bis ich was gemacht,

      Recht was Großes, gib nur acht!

      Aase (spöttisch.)

      Du!

      Peer Gynt.

      Was kommen kann, weiß keiner!

      Aase.

      Würd' Dir doch nur eins bewußt:

      Daß Du mal den Riß in Deiner

      Eignen Hose stopfen mußt.

       Peer Gynt (hitzig.)

      König, Kaiser will ich werden!

      Aase.

      Jetzt kutschiert ihm mit vier Pferden

      Noch sein letzter Witzrest fort!

      Peer Gynt.

      Laß mir Zeit nur, – und ich bin's!

      Aase.

      Laß mir Zeit, so werd' ich Prinz,

      Geht im Volk ein altes Wort!

      Peer Gynt.

      Wirst schon sehen!

      Aase. Halt den Rand!

      Bist ja völlig von Verstand.

      Übrigens, es hätt' wohl schon

      Etwas aus uns werden mögen,

      Wenn wir nur nicht, mein Herr Sohn,

      Allzeit Schnacks und Schnurren pflögen!

      Die von Haegstad war Dir gut.

      Hättest leicht die Dirn' gewonnen,

      Hätt'st Du's recht nur angesponnen –

      Peer Gynt.

      So?

      Aase. Der Alte, schwachgemut,

      Ist der Tochter wohl gesonnen.

      Zwar er ist ein arger Bocker,

      Doch die Ingrid läßt nicht locker,

      Und, wo sie geht, Schritt für Schritt,

      Stapft er endlich knurrend mit.

       (Fängt wieder an zu weinen.)

      Ach, mein Peer, ein steinreich Mädel,

      Eingesessner Bauernstamm!

      Hättest Du mehr Witz im Schädel,

      Gingst Du jetzt als Bräutigam –

      Statt auf abgetretnen Sohlen!

       Peer Gynt (rasch.)

      Komm, ich will mir 's Jawort holen!

      Aase.

      Wo?

      Peer Gynt.

      Zu Haegstad!

      Aase. Armer Peer,

      Deine Freite hilft nichts mehr.

      Peer Gynt.

      Und warum?

      Aase. Verdienst den Stock,

      Wie Du Dir Dein Glück verdorben!

      Peer Gynt.

      Na?

      Aase (schluchzend.)

      Derweil Du dort vom Himmel

      Niederkamst auf Deinem Bock,

      Hat Matz Moen um sie geworben!

      Peer Gynt.

      Was? Die Weiberscheuch'! Wie kann –!

      Aase.

      Ja, die nimmt sie nun zum Mann.

      Peer Gynt.

      Wart' so lang, bis ich den Schimmel

      Angespannt –

       (Wendet sich zum Gehen.)

      Aase. Spar' solch Gered'.

      Wenn sie morgen Hochzeit feiern –

      Peer Gynt.

      Ist's heut nacht noch nicht zu spät!

      Aase.

      Schäm' Dich! Willst Du, daß sie Dir

      Auch noch ihren Spott nachleiern?

      Peer Gynt.

      Pah! Man wird mir 's Feld schon räumen.

       (Juchzt und lacht.)

      Heißa, Du! Der Gaul bleibt hier;

      's nimmt nur Zeit, ihn aufzuzäumen –

       (Schwingt sie hoch empor.)

      Aase.

      Laß mich!

      Peer Gynt. Nein, auf diesen Armen

      Trag' ich Dich zum Hochzeitshaus!

       (Watet in den Bach.)

      Aase.

      Hilfe! Lieber Gott, Erbarmen!

      Wir ertrinken –

      Peer Gynt. Nein, der Schmaus

      Lockt den Teufel noch nicht –

      Aase. Stimmt!

      Weil er Dich gehängt erst nimmt.

       (Rauft ihn an den Haaren.)

      Untier, Du!

      Peer Gynt. Na, gib jetzt Ruh';

      Hier der Grund ist glitschrig.

      Aase. Junge!

      Esel!

      Peer Gynt.

      Brauch' Du nur die Zunge;

      Wer ein Mann ist, lacht dazu.

      So, das war die ärgste Müh' –

      Aase.

      Halt mich feste!

      Peer Gynt. Hottehü!

      Peer kommt auf dem Bock geritten;

       (Galoppierend.)

      Ich bin Bock, und Du bist Peer!

      Aase.

      Ach, ich kenne mich nicht mehr!

      Peer Gynt.

      So, da wär' der Bach durchschritten;

       (Watet ans Land.)


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