Die Comanchen. Michael Franzen

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Die Comanchen - Michael Franzen


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      Michael Franzen

      Die Comanchen

      Krieger der südlichen Plains

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Herkunft und Lebensweise

       Ein neues Reitervolk

       Nemene und die Apachen

       Eine Grenze in Aufruhr

       Blut für Blut

       Annexion und Union

       Strom in den Westen

       Nord und Süd

       Krieg und Frieden

       Der Krieg zur Rettung der Bisons

       Kapitulation

       Nachwort

       Bibliografie

       Bereits erschienen

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Lange bevor die ersten weißen Amerikaner nach dem Westen drängten und sich daranmachten, den gesamten nordamerikanischen Kontinent in ihren Besitz zu nehmen, lebten dort bereits Menschen, die eine „rote” Hautfarbe besaßen und die, wie der Bison, frei im Land umherzogen und dabei im Einklang mit der Natur lebten - die Indianer.

      Sie lebten in Langhäusern aus Holz, Buschhütten, Pueblos aus Lehmziegeln, in Höhlen, in Erdhütten, Iglus oder wie die bisonjagenden Stämme in Zelten aus Tierhäuten - den Tipis. Zu letzteren gehörten neben den Cheyenne, Arapahoe, Sioux und Kiowa, um hier nur die bekanntesten zu nennen, auch die Comanchen.

      Einst aus Sibirien nach Alaska hin eingewandert, zogen diese dunkelhäutigen, gedrungenen, listigen kleinen Krieger durch Kanada hindurch in das Gebiet der heutigen USA hinein. Zunächst in Wyoming sesshaft geworden, begannen sie später weiter nach dem Süden zu ziehen, bis sie schließlich die wild- und bisonreichen Gebiete der südlichen Plains erreicht hatten, um sich dort endgültig niederzulassen. Auf ihrer langen Reise trotzten sie den Gewalten der Natur, dem Hunger und anderen Entbehrungen, wobei sie sich, bedingt durch ihre nomadische, räuberische Natur und gepaart mit der Übernahme des Pferdes, zur größten Reiternation auf den südlichen Plains entwickeln sollten. Und so wäre es wahrscheinlich auch heute noch gewesen, wenn nicht die weißen Männer - Spanier, Mexikaner, Texaner und nicht zuletzt die Amerikaner - in ihr angestammtes Land eingedrungen wären, wobei es zu blutigen Konflikten zwischen den beiden Rassen kommen sollte.

      Mit ihrer wilden Kriegskunst, aber vor allem mit ihren reittechnischen Fähigkeiten, die denen ihrer Feinde bei weitem überlegen gewesen waren, schafften es die Comanchen über die Jahrhunderte hinweg, erfolgreich ihre Heimat und ihre Lebensweise vor den weißen Eroberern zu verteidigen. Grausam, verschlagen und listenreich setzten sich die kleinen Krieger dabei zur Wehr und schlugen sich, lediglich bewaffnet mit ihrer Kriegslanze bzw. mit Pfeil und Bogen überaus erfolgreich gegen die Eindringlinge in ihrem Land. Erst als die Texaner, allen voran die Texas Rangers, besser bewaffnet und organisiert gewesen waren, begann sich das Schicksal allmählich gegen die Comanchen zu wenden und es begann ein rund 40-jähriger, von beiden Seiten blutig geführter Krieg, der die einstigen stolzen Krieger der Plains am Ende in die Reservationen des Weißen Mannes treiben sollte.

      Dieses Buch befasst sich nachfolgend mit diesem letzten Freiheitskampf der Comanchen, so wie er sich zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin auf den südlichen Plains abgespielt hatte. Begleiten Sie mich daher auf eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, die dort beginnt, wo die vorzeitlichen Menschen, unter ihnen auch die späteren Gruppen der Comanchen begannen, ihre kalte Heimat in Asien zu verlassen, um nach ihrer langen Wanderung, am Ende den gesamten amerikanischen Kontinent, von Alaska bis hinunter nach Feuerland, in ihren Besitz zu nehmen.

      Neumünster, im Februar 2019

      - der Autor -

      Herkunft und Lebensweise

      Die ursprünglichen Wurzeln der als Comanchen bekannt gewordenen Stammesgruppen reichen weit in die Vergangenheit zurück, bis in jene Zeit, wo die ersten Amerikaner, aus denen die späteren Indianervölker hervorgehen sollten, nach Nordamerika hin einwanderten. Dieses geschah während der letzten Eiszeit (Glazial), die dafür sorgte, dass der Meeresspiegel rund 130 m tiefer lag, als er es heute tut und damit eine feste Landbrücke bildete, auf der die ersten vorzeitlichen Menschen in mindestens drei Wellen von Sibirien aus nach Alaska hin einwanderten. Diese Wanderung begann vor ca. 25.000 Jahren, pausierte dann einige tausend Jahre lang und erfolgte dann, vermutlich zwischen 15.000 und 7.000 Jahren v. Chr., weiter nach Alaska hinein, wobei sie vor ca. 5.000 Jahren v. Chr. im vollen Gange gewesen war. Einer zweiten, mittlerweile anerkannten Theorie nach, breiteten sich Seefahrer von Japan und Südostsibirien kommend an der Westküste Amerikas bis hinunter nach Feuerland aus. Dieses geschah vor ca. 15.000 Jahren und erreichte vor 11.500 Jahren ihren Höhepunkt. Es kam zu einer Völkerwanderung über den gesamten nord-, mittel- und südamerikanischen Kontinent, die tatsächlich noch bis in das 19. Jahrhundert hinein anhalten sollte.

      Diese ersten Menschen, die zumindest den aufrechten Gang beherrschten, in sozialen Gruppen lebten, eine Sprache hatten und die grundlegenden Kenntnisse im Umgang mit Waffen, Werkzeugen sowie dem Feuer besaßen, zogen beständig weiter in die freundlicheren, wärmeren Zonen des Kontinents; durch Nord- und Mittelamerika hindurch bis hinunter nach Südamerika. Bewaffnet mit Keulen, Speeren und dann später mit Pfeil und Bogen sowie bekleidet mit Tierfellen, gingen diese kleinen, zähen Menschen auf die Jagd, ernährten sich in der Hauptsache vom Fleisch ihrer erlegten Tiere, darunter dem mächtigen Wollmammut sowie von Kleintieren, dem Fischfang und dem Verzehr von Wurzeln, Samen, Beeren und Früchten.

      Trotz ihrer gemeinsamen Herkunft, waren diese vorzeitlichen, nomadisierenden Indianer in kleinere verstreut lebende und räuberische Gruppen aufgesplittet gewesen, die bedingt durch ihre isolierte Lebensweise und durch ihre körperliche sowie kulturelle Inzucht eine erstaunlich große Anzahl von indianischen Völkern bilden sollten. Sie waren zäh, verfügten über einen gewissen Intelligenzgrad und waren tapfere Menschen gewesen, die sich den rauen Umweltgegebenheiten ihrer neuen Heimat perfekt anzupassen verstanden. Erst sehr viel später schlossen sich diese kleinen Clans zu größeren Banden und danach zu Stammesverbänden zusammen. So gab es um Christi Geburt herum bereits hunderte verschiedene indianische Völker, die auf dem gesamten


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