Tabu Liebe zum Quadrat. Ute Dombrowski

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Tabu Liebe zum Quadrat - Ute Dombrowski


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sie eng umschlungen ein.

      „Guten Morgen, mein Engel“, weckte er sie um sieben Uhr. „Wollen wir noch zusammen frühstücken, ehe ich losfahre?“

      Katja setzte sich auf, rieb sich die Augen, nickte schweigend und ging ins Bad.

      Am Frühstückstisch gab sie sich betont fröhlich und wünschte ihm viel Spaß, als er ins Auto stieg. Sie winkte ihm noch und ging ins Haus. Dort setzte sie sich ans Fenster und weinte.

      Katja nahm das Telefon und wählte Beas Nummer. Dann fiel ihr ein, dass Bea und Hannes ein paar Tage weggefahren waren. Sie wollte Cora anrufen, aber die würde ja in zwei Tagen kommen. Also ließe sie es. Um sich abzulenken, lief sie zum Weingut. Benjamin freute sich, sie zu sehen. Katja fragte, ob er etwas für sie zu tun hatte.

      Aha, dachte er sich. Christian fliegt heute und Katja muss sich ablenken. Er schickte sie ins Büro. Dort wa­ren die Bestellungen der letzten Tage in den Computer einzugeben. Katja sah ihn dankbar an, hauptsächlich dafür, dass er nicht fragte, was los war.

      Am Mittag bestellten sie sich Pizza. Benjamin fuhr in die Weinberge und Katja übernahm den Dienst in der Vinothek. Die Kunden freuten sich, unterhielten sich mit ihr und so verging die Zeit wie im Fluge. Am Abend war auch Benjamin wieder zurück und sie schlossen die Vinothek, um sich unter die Kastanie zu setzen.

      „Wann kommt Christian wieder? Morgen Abend?“

      Katja nickte. Sie saßen eine Weile schweigend unter dem Baum und hingen ihren Gedanken nach. Benjamin überlegte, ob er an Christians Stelle ihr zuliebe das Fliegen gelassen hätte, aber er wusste es nicht genau. Katja grübelte darüber nach, ob sie das ein ganzes Leben lang aushalten würde, wenn Christian ständig weg war und sie vor Angst nicht klar denken konnte. Die zwei Tage waren schon schlimm genug. Christian wäre die gesamten Ferien geflogen, hatte aber wegen Katja nur zwei Tage die Woche geplant. Das war der Kom­promiss, den sie gefunden hatten.

      Benjamin nahm Katjas Hand.

      „Dass du dir Sorgen machst, ist verständlich. Ich an seiner Stelle hätte vielleicht darauf verzichtet. Christian kann das nicht.“

      „Ich weiß, er hat mich gebeten, ihn nie vor die Wahl zu stellen. Wir werden jedes Mal wieder Kompromisse finden müssen. Ich habe heute früh gute Miene zum bösen Spiel gemacht, aber ich weiß nicht, ob ich das immer kann. Die Angst zerreißt mich fast. Ich weiß, es ist relativ unwahrscheinlich, dass in meinem Umfeld zweimal so etwas Schreckliches passiert. Aber die Angst bleibt.“

      Benjamin legte den Arm um sie und zog sie an sich. Katja lehnte sich an seine Schulter. Stille Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie zitterte unmerklich, aber Benjamin spürte es wie Erschütterungen in seinem eigenen Herzen. Als Katja ihn tränenüberströmt ansah, atmete er tief durch und seine Lippen berührten ihre ganz vorsichtig. Katja war erschrocken und wollte sich zurückziehen. Aber irgendetwas in ihr hinderte sie an der klugen Entscheidung und sie gab sich Benjamins Kuss hin.

      Dann kam Benjamin zur Besinnung. Sanft schob er sie von sich und rückte ein Stück weg. Auch bei Katja hatte der Verstand sich wieder eingeschaltet.

      „Oh nein, das dürfen wir nicht tun. Nie wieder!“

      Sie stand auf und lief mit schlechtem Gewissen heim in Christians Haus. Ihr Kopf war leer, sie wusste nur, dass es ihr gutgetan hatte, jemanden zu finden, der sie verstand und ihre Ängste ernst nahm. Trotzdem durfte das nie wieder passieren. Es war ein Ausrutscher. Sie hatte den Kuss verdrängt, bevor Christian am Abend zurück war. Der war sehr froh, wieder bei ihr zu sein.

      Beim Fliegen, was ihm sehr viel Spaß gemacht hatte, konnte er ihr trauriges Gesicht mit den vor Angst geweiteten Augen nicht vergessen und er hatte sich gefragt, ob es das alles wert war. Eine Entscheidung dazu hatte er vertagt.

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