Die Mensch-Erklärungsformel (Teil 4). K. Ostler
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K. Ostler
Die Mensch-Erklärungsformel (Teil 4)
Was den Menschen tatsächlich antreibt und weshalb er unbedingt einen Selbstwert braucht!
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Inhaltsverzeichnis
SELBSTWERT UND SELBSTBEWUSSTSEIN
Wie definiert sich der Begriff „Wert“ und was beinhaltet er?
Auswirkungen auf die heutigen Lebenswirklichkeiten
Selbstwert und Selbstwertgefühl
03-Unterschiedliche Ausprägungen des Selbstwertgefühls
Positives, gesundes Selbstwertgefühl
Krankhaftes (pathologisches) Selbstwertgefühl
04-Bereiche und Bandbreiten des Selbstwertgefühls und ihre Wertigkeiten
Wertigkeiten von Selbstbestätigungen und der damit verbundenen Teil-Selbstwertgefühle
05-Bedeutung des frühkindlichen Zeitraums für die Entstehung eines gesunden Selbstwertgefühls
Besonderer Problemfall: Fixierung des Opfers auf den Täter
SELBSTWERT UND SELBSTBEWUSSTSEIN
VorabEinige nachfolgende Definitionen und Beschreibungen sind zum vorherigen Kapitel „Definition Identität“ ähnlich oder sogar identisch. Dies ist im engen Zusammenhang zwischen Identität und Selbstwert begründet, da der Selbstwert ein Produkt identitätsgemäßer Entwicklung und als solches elementarer Bestandteil der Identität ist. Die Identität ist die übergeordnete Größe für die ganze Existenz, die nicht nur wie der Selbstwert Verantwortlichkeit für bzw. Verbindung zum sogenannten Alltag und zur Tagesaktualität hat, sondern darüber hinaus die metaphysischen (im Sinne von übersinnlich), philosophischen und zudem angstbesetzten Gesichtspunkte des menschlichen Daseins tangiert und abdeckt. Die Identität beinhaltet sowohl den Gegenwartsbezug des Selbstwerts (Orientierung im Leben; Status und Situation im und Bewältigung des Tagesgeschehens) als auch die Position des Menschen hinsichtlich der vielen ungelösten Fragestellungen des Lebens (u. a. Ursprünge und Urgrund des Seins; naturgemäße Kausalitäten und Bedingtheiten; Stellung des Menschen im Universum; Funktion und Sinn des Lebens; Existenzform nach dem Tod) und dem Umgang mit der aus diesem Kontext entstandenen Urangst und den Identitätsproblematiken.
01-Entstehungshintergrund des Selbstwerts – Konsequenz aus der Urangst und den Identitätsproblematiken
Die Frage, die sich primär in Bezug zum Selbstwert stellt, betrifft den Grund für die Notwendigkeit eines Wertes und dessen Relevanz. Es wird im Alltag so häufig und selbstverständlich vom Selbstwert und Selbstwertgefühl gesprochen, ohne den Entstehungshintergrund und dessen tiefgründige Bedeutung zu beleuchten.
> Weshalb benötigt das Selbst, sprich der bewusste Mensch, einen Wert, um im Leben bestehen bzw. überhaupt existieren zu können?
> Wem gegenüber ist das Erfordernis für den Selbstwert geschuldet?
> Was soll dieser Wert aussagen und verkörpern?
> Woher nimmt der Mensch für sich die Bemessungsgrundlage angelangend der ausreichenden Dosierung für die entsprechende persönliche Werthaltigkeit?
> Was leitet sich aus dieser Wertbemessung in puncto der Lebenswirklichkeit des Menschen ab, wie sehen die konkreten Auswirkungen aus?
Zahlreiche Fragen, deren Beantwortung nicht nur weit in die Geschichte der Menschen zurückreicht, hingegen ebenfalls von elementarer Wichtigkeit für die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit sind, weil sich davon viele Rückschlüsse und Erklärungen bezüglich vergangener, aktueller und kommender Entwicklungen ableiten lassen.
Wie definiert sich der Begriff „Wert“ und was beinhaltet er?
Wert zeichnet sich durch Attribute wie Bedeutung, Wichtigkeit, Geltung, Ansehen, Stellenwert, Einfluss, Sinn, In- und Gehalt, Substanz, Brauchbarkeit und Qualität aus. Ein Wert hat Gewicht und stellt etwas dar.
Den Ur-Keim für die Entstehung der Begrifflichkeit des Wortes „Wert“ mit den jeweilig zugeordneten Eigenschaften wie dessen Skalierung gehen auf die Bewusstseinsbildung und -werdung des Menschen zurück.
Mit der Bewusstseinsbildung ist der Mensch aus der eindimensionalen, wertneutralen Funktionalität, die lediglich auf das Ziel der puren Lebenserhaltung ausgerichtet war, in eine neue Daseinsform der unterschiedlichen, bewusstseinsbeeinflussten Möglichkeiten herausgetreten.
Diese Mehrdimensionalität hatte zwangsläufig eine Kategorisierung, Differenzierung und anschließende Bewertung respektive Einordnung der Verhaltensvarianten zur Folge, ergo was für das grundsätzliche Leben und den