Der verlorene Sohn. Josef Rack

Читать онлайн книгу.

Der verlorene Sohn - Josef Rack


Скачать книгу
war so geschwächt, dass sie nicht einmal mehr gehen konnte.

      Teils aber auch infolge des nachlassenden fehlenden Lebenswillen.

      Anfangs war der König sehr ungehalten und zornig, dass niemand helfen konnte. Er war als herrschsüchtig und als böser Tyrann bekannt:

      Das gab’s doch nicht, dass man SEINER Tochter nicht helfen konnte.

      Er sah dies als persönliche Beleidigung und als absichtliche verweigerte Hilfeleistung an. Manchen erfolglosen und unglücklichen Arzt und selbst ernannten Wunderheiler ließ er zur Strafe in den Kerker stecken.

      Es half aber alles nichts. Seine Tochter, das Einzige was er liebte, wurde dadurch auch nicht gesund.

      So erkannte er notgedrungen, dass man mit seiner Art, mit Härte und Strafe, auch nicht alles erreichen kann.

      Über seinen Schatten springend, ließ er letztendlich die armen Eingesperrten wieder frei,

      aber mit der Aufforderung, sich umzuhören, um irgendjemanden ausfindig zu machen, der seine Tochter wirklich heilen konnte.

      Selbst beauftragte er Reiter, sich auf den Weg zu machen, egal wohin und wie weit, um endlich jemanden zu finden, der helfen konnte.

      Für den Erfolgsfall sollte es eine angemessene Belohnung geben.

      Die Zeit verging. Immer mal traf ein Kundschafter mit einem Arzt ein.

      Jedes Mal neue Hoffnung - Warten - Zittern – doch letztendlich wieder vergeblich…

      Wie lange konnte das noch weitergehen?

      Wie lange würde das Mädchen noch durchhalten?

      Ihr Lebenswille war schon lange dahin…

      Alle Kundschafter waren schon zurück - es gab also keine Möglichkeit und Hoffnung mehr???

      Der König war auch nicht mehr wieder zu erkennen. Wo war seine stolze Erscheinung und Kraft geblieben? – dies war doch kein Tyrann mehr…

      So ist er auch am Tiefpunkt angekommen mit der Erkenntnis, dass man mit Reichtum und Macht doch nicht alles erreichen konnte.

      Er hielt sich nur noch in der Nähe seiner Tochter auf. Ihm fielen sogar wieder längst vergessene Gebete ein.

      Irgendwann bekam der alte Nikolaus diese tragische Geschichte zu Ohren.

      Dies berührte ihn zutiefst, aber es ging ihn nichts an. Leid tat es ihm um das unschuldige Kind.

      Die Leute, die ihn kannten, ahnten, dass vielleicht gerade dieser Einsiedler die nötigen magischen Kräfte besaß, die anderen ausgebildeten Ärzte fremd und unbekannt waren. Sie ahnten, dass die Heilkunst dieses alten Mannes nicht allein auf die Heilkraft der Kräuter zurückzuführen ist. Es müssen mehr – überirdische - Kräfte in diesem Mann stecken.

      Wenn der Alte daran ging, jemandem zu helfen, tat er es nie, ohne vorher ein inniges Gebet zu sprechen um dabei für den Kranken und sich Kraft zum Heilen zu erbeten.

      Mancher redete ihm zu, sich doch aufzumachen, um sein Glück zu versuchen.

      Der Alte wurde ganz unwirsch: „Was gehen mich solche Leute an, d i e können sich doch alles erkaufen“,

      (klang da eine schlechte Erfahrung mit „solchen“ Leuten heraus).

      Es verging wieder eine geraume Zeit.

      Da tauchte ein fremder Reiter mit einem zusätzlichen Pferd auf.

      Ein Gesandter überbrachte ihm eine Botschaft, vor allem aber eine Bitte (!) des Königs, ihn zu begleiten, um die kranke Königstochter wenigstens anzuschauen und, wenn irgendwie möglich, ihr zu helfen.

      Er wäre, bei Misslingen, absolut keinem Zwang ausgesetzt.

      Als Belohnung dürfte der Alte drei Wünsche äußern, egal welche, sie würden ihm erfüllt werden.

      Kapitel 3 Ausgestoßene

      Fernab trieb sich eine Gruppe Abenteurer herum, die von einem jungen Mann angeführt wurden. Wer diese waren, wusste niemand. Selbst die Mitglieder dieser Meute bewahrten untereinander ihr Geheimnis. Das ging niemanden etwas an.

      Manche üble Tat sagte man ihnen nach.

      Es war sogar ein Kopfgeld zur Ergreifung dieser Halunken ausgesetzt.

      Manche Söldnertruppen bemühten sich bisher vergeblich, ihrer habhaft zu werden.

      Die vogelfreie Gruppe hielt sich deshalb auch nie lange am selben Ort auf.

      Seltsamerweise bekamen die Soldaten des Königs keinerlei Unterstützung und Auskünfte vom Volk über den Verbleib des Gesindels.

      Manche Kutschentransporte irgendwelcher Adligen wurden überfallen -

      egal, wie viel Begleitung dabei war. Sie gingen so geschickt und raffiniert vor, dass die begleitenden Wachen keine Chance hatten.

      Die Übeltäter verhielten sich bei ihren Aktionen immer sehr human; man hatte nie gehört, dass sie den Insassen von Kutschen oder dem Begleitpersonal körperlichen Schaden zugefügt hätten. Sie hatten es nur auf Wertgegenstände oder Esswaren abgesehen. Auch plünderten sie die Überfallenen nicht restlos aus.

      Das meiste, das sie erbeuteten, verteilten sie an die arme Bevölkerung.

      Deshalb waren sie auch bei dieser beliebt und niemand verriet sie.

      Ihr Verhalten war aber auf jeden Fall ungesetzlich.

      Was heißt aber schon „ungesetzlich“?

      Nur der Wille des Königs galt, das war Gesetz und das wurde mit aller Härte durchgesetzt.

      Das ganze Volk hatte sehr unter der Willkür des Herrschers zu leiden.

      Die Abgaben an das Herrscherhaus waren so hoch, dass den Menschen kaum selbst etwas zum Leben übrig blieb.

      Eigentum gab es gar nicht. Auf alles Land und auf alles, was die Leute besaßen, hatte der König ein Anrecht. Er durfte und konnte sich nehmen, was er wollte.

      Wurden junge Männer für den Wehrdienst gebraucht, ritt ein Trupp Soldaten los und nahm die geforderte Anzahl mit. Da wurde auch keine Ausnahme gemacht, wenn gerade die Ernte bevorstand und vielleicht die Frau ohne männliche Arbeitskraft zurück blieb. Das interessierte nicht.

      Brauchten die Soldaten Verpflegung, holte man sich bei einem Bauern ein Schwein, oder sonst etwas…

      Das Schlimmste aber: War der König unterwegs und sah es irgendwo ein hübsches Mädchen, so wurde dieses abgeholt um dem König zu Diensten zu sein. Wenn die Eltern Glück hatten, kam es eines Tages wieder zurück.

      Manches Mädchen blieb aber auch verschwunden.

      Ob es noch am Leben war, ob ihm etwas zugestoßen, oder ob es sich aus Gram und Scham nicht mehr heimgetraut hatte, blieb oft ein Rätsel.

      Die Bevölkerung flüchtete sich in Deckung, wenn ein Tross des Königs auftauchte, es hatte meistens was Schlechtes zur Folge.

      Der Anführer der Freischärler hatte es besonders darauf angelegt, dem König manche Schmach zuzufügen.

      Es sah so aus, als ob eine alte Rechnung beglichen wolle.

      Sie gingen sogar soweit, dass sie nachts ins Schloss eindrangen, um aus den Vorratsbunkern Esswaren und Waffen zu entwenden.

      Mit jedem gelungenen Überfall wurden sie aber dreister.

      Wenn das nur immer gut geht…

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком,


Скачать книгу