Als wäre man dabei gewesen - fiktive Gespräche. Helmut Tornsdorf

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Als wäre man dabei gewesen - fiktive Gespräche - Helmut Tornsdorf


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– aber seitdem die Seldschuken Jerusalem besetzt haben, gibt es dort Mord und Totschlag. Kein Pilger ist seines Lebens mehr sicher. Wir müssen dort für Schutz und Ordnung sorgen.

      Gottfried: Aber wie sollen wir denn mit so vielen Bewaffneten ins Heilige Land kommen?

       Berthold: Nun darüber haben wir auch schon nachgedacht. Da ist einmal der Landweg über den Balkan, aber der ist sehr gebirgig und langwierig. Wir werden wohl Kontakt mit Venedig aufnehmen. Die treiben ja seit langem Handel mit dem Orient und da können sie auch gut uns Kreuzfahrer mitnehmen.

      Gottfried: Das werden ihre muslimischen Geschäftsfreunde aber überhaupt nicht gerne sehen.

       Berthold: Du weißt doch, wie diese Geldsäcke sind. Für goldene und silberne Argumente tun sie alles.

      Gottfried: Dann wollen wir mal hoffen, dass sie uns auch wirklich im Heiligen Land absetzen.

       Berthold: Wir werden schon dafür sorgen – und wenn, dann mit dem Schwert in der Hand. Nun aber lass uns gehen. Ich habe mich noch mit einigen Freunden in der Herberge verabredet. Komm doch einfach mit. Da reden wir weiter.

       Auswertung: Die folgenden Fragen könnte man zu dem Text stellen, um ihn besser zu verstehen:

      1. Was hat zur Idee eines Kreuzzuges geführt?

      2. Was motiviert viele, am Kreuzzug teilzunehmen?

      3. Welche Möglichkeiten haben die Kreuzfahrer, ins Heilige Land zu kommen?

      4. Wie wird die Handelsstadt Venedig in diesem Gespräch gesehen?

      5. Was fehlt in dem Gespräch, wenn du es mit der im Buch abgedruckten Rede des Papstes vergleichst?

       Mögliche Antworten auf die Fragen:

      1. Was hat zur Idee eines Kreuzzuges geführt?

      Die Unterdrückung der Christen und besonders der Pilger durch die Seldschuken.

      2. Was motiviert viele, am Kreuzzug teilzunehmen?

      Sicher auch Abenteuerlust, dann die Hoffnung auf Gewinn, vor allem bei jüngeren, unversorgten Söhnen, aber auch religiöse Motive bis hin zur Frage eines Ablasses.

      3. Welche Möglichkeiten haben die Kreuzfahrer, ins Heilige Land zu kommen?

      Sie können auf dem Landweg über den Balkan und dann Kleinasien nach Jerusalem ziehen. Sie können auch den Seeweg von Venedig aus nehmen.

      4. Wie wird die Handelsstadt Venedig in diesem Gespräch gesehen?

      Als ein Ort von Händlern, die vor allem an Geld interessiert sind und dafür auch frühere Handelspartner verraten.

      5. Was fehlt in dem Gespräch, wenn du es mit der im Buch abgedruckten Rede des Papstes vergleichst?

      Es wird nicht genauer auf die Grausamkeiten eingegangen, die Christen in Jerusalem angeblich erdulden müssen, was eine große Rolle in der Rede des Papstes spielte. Auch wird hier nicht auf Byzanz eingegangen, das die Kreuzfahrer einerseits brauchte, andererseits auch als Gefahr sah, der man ja im 4. Kreuzzug auch erlag.

       Noch ein Kleiner Tipp:

      Eine sehr gute Darstellung der Abläufe und Hintergründe findet sich auf der Seite:

      http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/papst-urban-ii-rief-zum-kreuzzug-gegen-die-muslime-auf-a-847261.html

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