Kabale und Liebe. Friedrich Schiller
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FERDINAND stürzt auf ihn zu und küßt ihm feurig die Hand. Vater! Ihre Gnade entflammt meine ganze Empfindung – Vater! meinen heißesten Dank für Ihre herzliche Meinung – Ihre Wahl ist untadelhaft – aber – ich kann – ich darf – Bedauern Sie mich – Ich kann die Gräfin nicht lieben.
PRÄSIDENT tritt einen Schritt zurück. Holla! Jetzt hab ich den jungen Herrn. Also in diese Falle ging er, der listige Heuchler – Also es war nicht die Ehre, die dir die Lady verbot? – Es war nicht die Person, sondern die Heurat, die du verabscheutest?
FERDINAND steht zuerst wie versteinert, dann fährt er auf und will fortrennen.
PRÄSIDENT. Wohin? Halt! Ist das der Respekt, den du mir schuldig bist? Der Major kehrt zurück. Du bist bei der Lady gemeldet. Der Fürst hat mein Wort. Stadt und Hof wissen es richtig. – Wenn du mich zum Lügner machst, Junge – vor dem Fürsten – der Lady – der Stadt – dem Hof mich zum Lügner machst – Höre, Junge – oder wenn ich hinter gewisse Historien komme! – Halt! Holla! Was bläst so auf einmal das Feuer in deinen Wangen aus?
FERDINAND schneeblaß und zitternd. Wie? Was? Es ist gewiß nichts, mein Vater!
PRÄSIDENT einen fürchterlichen Blick auf ihn heftend. Und wenn es was ist – und wenn ich die Spur finden sollte, woher diese Widersetzlichkeit stammt? – – Ha, Junge! der bloße Verdacht schon bringt mich zum Rasen. Geh den Augenblick. Die Wachparade fängt an. Du wirst bei der Lady sein, sobald die Parole gegeben ist – Wenn ich auftrete, zittert ein Herzogtum. Laß doch sehen, ob mich ein Starrkopf von Sohn meistert. Er geht und kommt noch einmal wieder. Junge, ich sage dir, du wirst dort sein, oder fliehe meinen Zorn. Er geht ab.
FERDINAND erwacht aus einer dumpfen Betäubung. Ist er weg? War das eines Vaters Stimme? – Ja, ich will zu ihr – will hin – will ihr Dinge sagen, will ihr einen Spiegel vorhalten – Nichtswürdige! und wenn du auch noch dann meine Hand verlangst – Im Angesicht des versammelten Adels, des Militärs und des Volks – Umgürte dich mit dem ganzen Stolz deines Englands – Ich verwerfe dich – ein teutscher Jüngling! Er eilt hinaus.
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