Die Macht der Geheimbünde. Walter Brendel

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Die Macht der Geheimbünde - Walter Brendel


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unveränderliches Dogma darstellt, ist dagegen die verpflichtende priesterliche Ehelosigkeit (Zölibat).

      Das II. Vatikanum von 1962 bis 1965 lehrt die notwendige Unveränderlichkeit der Glaubenswahrheit als ganzer, öffnet diese jedoch dem Dialog mit den Andersdenkenden. Die Kompetenz zur Unterscheidung des Wesentlichen vom Veränderlichen liegt beim kirchlichen Lehramt des Papstes – allein oder mit dem Bischofskollegium der Weltkirche.

      In den evangelischen Kirchen vertretene „Glaubenswahrheiten“

      • Sola gratia: Nur durch Gnade wird der Mensch gerettet.

      • Sola fide: Nur der Glaube ist Voraussetzung für die Rettung.

      Hieroglyphen

      Hieroglyphen sind eine auf die Verwendung an Tempel- und Grabwänden ausgerichtete Monumentalschrift. Das Schriftsystem enthält neben orthographischen Aspekten viele Eigenheiten, die sich ausschließlich mit der ornamentalen Wirkung, der Platzausnutzung oder magischen Sichtweisen erklären lassen. Wie einige besonders gut erhaltene Beispiele noch zeigen, so etwa die Inschriften in den Gräbern im Tal der Könige, wurden die Hieroglyphen ursprünglich vielfach farbig geschrieben. Die Farbe entsprach Teils der Naturfarbe des dargestellten Gegenstandes, teils war sie rein konventionell festgelegt. In Einzelfällen konnte allein die Farbe zwei ansonsten formgleiche Schriftzeichen unterscheiden; dies gilt besonders für mehrere Hieroglyphen mit rundem Umriss.

      Ägyptische Wörter werden auch innerhalb eines Textes durchaus variabel geschrieben. Die Hieroglyphenschrift ist trotz der starken Bildhaftigkeit (derer sich die Ägypter bewusst waren), kaum eine Bilderschrift.

      Die hieratische Schrift ist ebenso alt wie die Hieroglyphenschrift. Sie ist eine kursive Variante der Hieroglyphenschrift, die zum Schreiben mit einer Binse auf Papyrus oder ähnlich geeignetem Material (wie Ostraka aus Kalkstein oder Ton) konzipiert war. Zunächst war sie nicht auf religiöse Texte beschränkt, die im Mittleren Reich teilweise auf Papyrus in Hieroglyphen geschrieben wurden, erst mit der Einführung des Demotischen als Alltagsschrift wurde sie auf die Niederschrift religiöser Texte beschränkt. Daher rührt auch ihr von Herodot überlieferter griechischer Name. Das Hieratische bildet die gleichen Elemente wie die Hieroglyphen ab. Dadurch, dass sie schnell geschrieben wurden, flossen die Zeichen häufiger ineinander und abs-trahierten im Laufe der Zeit immer stärker von den bildhaften Hieroglyphen; dennoch blieben die Prinzipien des Schriftsystems die gleichen.

      Ägyptische Hieroglyphen

      Geheimnisvolle Schriftzeichen sind den Geheimbünden eigen. Besondern gern wir auf Hieroglyphen zurück gegriffen.

      Die altägyptischen Hieroglyphen sind die Zeichen des ältestenbekannten ägyptischen Schriftsystems. Ägyptische Hieroglyphen sind keine reine Bilderschrift, sondern eine auf Bildern basierende Kombination aus Konsonanten- und Sinnzeichen, die etwa von 3200 v. Chr. bis 300 n. Chr. In Ägypten und Nubien für die früh-, alt-, mittel- und neuägyptische Sprache sowie das an das Mittelägyptische angelehnte sog. Ptolemäische Ägyptisch benutzt wurde. Sie setzt sich aus Lautzeichen (Phonogramme), Deutzeichen (Determinative) und Bildzeichen(Ideogramme) zusammen. Mit ursprünglich etwa 700 und in der griechisch-römischen Zeit etwa 7000 Zeichen gehören die ägyptischen Hieroglyphen zu den umfangreicheren Schriftsystemen. Eine Reihenfolge ähnlich einem Alphabet existierte ursprünglich nicht, erst in der Spätzeit wurden Einkonsonantenzeichen vermutlich in einer alphabetischen Reihenfolge, die große Ähnlichkeiten mit den südsemitischen Alphabeten zeigt, angeordnet.

      Die Bezeichnung „Hieroglyphen“ ist die eingedeutschte Form des altgriechischen „heilige Schriftzeichen“ oder „heilige Eingrabungen“, das aus „heilig“ und glýph ō „(in Stein) gravieren/ritzen“ zusammengesetzt ist. Diese Bezeichnung ist die Übersetzung des ägyptischen „Schrift der Gottesworte“, das die göttliche Herkunft der Hieroglyphenschrift andeutet.

      Nachdem die Hieroglyphen seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. In Vergessenheit geraten waren, keimte das Interesse an den Hieroglyphen in der Renaissance in Europa wieder auf, jedoch standen den Gelehrten nur spätantike griechische Texte zur Verfügung, etwa die Hieroglyphica des Horapollo, die eine Mischung aus richtigen und falschen Informationen zur Bedeutung der Hieroglyphen enthält, indem sie auch phonetische Zeichen als Logogramme auffasst und durch sachliche Übereinstimmungen zwischen Bild und Wort erklärt. Dazu kamen die arabischen Grammatiken des Koptischen, der letzten Sprachstufe des Ägyptischen. Dies reichte zur Entzifferung dieser Schrift nicht aus. Die Angaben Horapollos führten die Bemühungen des deutschen Jesuiten und Universalgelehrten Athanasius Kircher und einiger anderer Gelehrten in die Irre. Nachdem Kirchers Entzifferungsversuche bald als falsch erkannt worden waren, wurden wesentliche Fortschritte, die schließlich zum Durchbruch führten, durch den während Napoleons Ägyptenfeldzug bei Schanzarbeiten nahe der Stadt Rosetta gefundenen Stein von Rosetta möglich. Er enthält ein griechisches, hieroglyphisch-ägyptisch und demotisch geschriebenes Dekret aus der Ptolemäerzeit, wodurch er einen idealen Anknüpfpunkt für weitere Untersuchungen darstellte. 1802 gelang dem Schweden Åkerblad die Entzifferung einzelner demotischer Wörter auf dem Stein von Rosetta, 1814 erreichte der englische Physiker Thomas Young weitere Fortschritte beim Verständnis des demotischen Textes, außerdem erkannte er die Verwandtschaft des Demotischen mit den Hieroglyphen. Zwei Jahre später entdeckte er für viele hieratische Zeichen ihre hieroglyphischen Gegenstücke. Jean-François Champollion zeigte anhand der Namen „Ptolemäus“ und „Kleopatra“, dass auch die Hieroglyphen phonetische Zeichen besaßen. Durch den Vergleich mit weiteren bekannten Königsnamen, besonders Namen römischer Kaiser, gewann Champollion die Lautwerte vieler Hieroglyphen, zunächst Ein-, dann auch Mehrkonsonantenzeichen. Auf diesen Entdeckungen aufbauend konnte Champollion durch den Vergleich ägyptischer Texte mit dem Koptischen zahlreiche weitere Zeichen entziffern und damit Grammatik und Wortschatz des Ägyptischen erschließen.

      Nach der altägyptischen Überlieferung hat Thot, der Gott der Weisheit, die Hieroglyphen geschaffen. Die Ägypter nannten sie daher „Schrift der Gottesworte“.

      Die Anfänge dieser Schrift lassen sich bis in die prädynastische Zeit zurückverfolgen. Die früher gewöhnlich zugunsten der Keilschrift entschiedene Frage, ob die sumerische Keilschrift oder die ägyptischen Hieroglyphen die früheste menschliche Schriftdarstellen, muss wieder als offen gelten, seit die bislang ältesten bekannten Hieroglyphenfunde aus der Zeit um 3500 v. Chr.(Naqada III) in Abydos aus dem prädynastischen Fürstengrab U-j zum Vorschein gekommen sind. Die schon voll ausgebildeten Hieroglyphen befanden sich auf kleinen Täfelchen, die – an Gefäßen befestigt − deren Herkunft bezeichneten. Einige der frühen Zeichen ähneln sumerischen Schriftzeichen. Daher ist eine Abhängigkeit nicht ganz auszuschließen, aber auch in um-gekehrter Richtung möglich. Diese Frage wird kontrovers diskutiert.

      Die Hieroglyphenschrift begann offenbar als Notationssystem für Abrechnungen und zur Überlieferung wichtiger Ereignisse. Sie wurde rasch mit den zu kommunizierenden Inhalten weiter entwickelt und tritt bereits in den ältesten Zeugnissen als fertiges System auf.

      Die ägyptischen Hieroglyphen wurden zunächst überwiegend in der Verwaltung, später für alle Belange in ganz Ägypten benutzt. Außerhalb Ägyptens wurde diese Schrift regelmäßig nur im nubischen Raum verwendet, zunächst zur Zeit der ägypti-schen Herrschaft, später auch, als dieses Gebiet eigenständig war. Um 300 v. Chr. wurden die ägyptischen Hieroglyphen hiervon einer eigenen Schrift der Nubier, der meroitischen Schrift abgelöst, deren einzelne Zeichen jedoch ihren Ursprung in den Hieroglyphen haben. Die althebräische Schrift des 9. bis 7.Jahrhunderts v. Chr. benutzte die hieratischen Zahlzeichen, war ansonsten aber ein von der phönizischen Schrift abgeleitetes Konsonantenalphabet. Mit den Staaten des Vorderen Orients wurde vorwiegend in akkadischer Keilschrift kommuniziert. Es ist anzunehmen, dass sich die Hieroglyphen wesentlich schlechter zur Wiedergabe fremder Begriffe oder Sprachen eigneten als die Keilschrift. Wie groß der Anteil der Schriftkundigen an der Bevölkerung Ägyptens war, ist unklar, es dürfte sich nur um wenige Prozent gehandelt haben: Die Bezeichnung „Schreiber“ war lange synonym mit „Beamter“. Außerdem gab es in griechischer Zeit in den Städten nachweislich viele hauptberufliche Schreiber, die Urkunden für Analphabeten ausstellten.

      Von 323 bis 30 v. Chr. beherrschten die Ptolemäer (makedonische Griechen) und nach ihnen das römische und byzantinische


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