China – ein Lehrstück. Renate Dr. Dillmann

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China – ein Lehrstück - Renate Dr. Dillmann


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des chinesischen Sozialismus

       Die Attraktivität des Maoismus für westeuropäische Linke

       Teil 2 Der Kapitalismus in der Volksrepublik China

       Kapitel 1 Die »neue Linie« ist ein neues System

       Kapitel 2 Privatisierung der Landwirtschaft

       Kapitel 3 Öffnung und Sonderwirtschaftszonen: Auslandskapital als Entwicklungshelfer

       Ursachen eines Ausnahmefalls

       Kapitel 4 Staatsbetriebe werden privatisiert, neue private Unternehmen entstehen

       Reform der staatseigenen Unternehmen (I)

       Gründung von Unternehmen neben dem Plan

       Unternehmen konkurrieren auf einem freien Markt

       Reform der staatseigenen Unternehmen (II)

       Kapitel 5 Chinas neue freie Lohnarbeiter

       Exkurs: Die »Werkbank der Welt«

       Arbeiterproteste und Gewerkschaften

       Kapitel 6 Banken und Börsen; nationaler Haushalt und Geld

       Börsen und Aktienspekulation

       Spekulation auf Immobilien

       Haushaltspolitik und nationales Geld

       Kapitel 7 Chinas neue Kapitalistenklasse

       Kapitel 8 Die Widersprüche des »kapitalistischen Experiments« – das Jahr 1989

       Kapitel 9 Die KP ändert sich und ihren sozialistischen Staat – der neuen Ökonomie zuliebe

       Demokratie und bürgerliche Staatsgewalt

       Das Verhältnis von Staat und Partei

       Rechtsstaatlichkeit

       Politisches System

       Politisches Bewusstsein

       Zur Nationalitätenfrage

       Kapitel 10 China als kapitalistische Großmacht

       China klinkt sich in die imperialistische Weltordnung ein

       China baut sich als neue imperialistische Macht auf

       Die Weltmacht USA sieht sich herausgefordert

       China setzt sich gegen das amerikanische Unterordnungsgebot zur Wehr

       Kapitel 11 Kurzer Anhang zur linken China-Literatur

       Lehrstück China – ein Fazit

       Fußnoten

       Literatur

      CHINA

       Ein Lehrstück über alten und neuen Imperialismus, einen sozialistischen Gegenentwurf und seine Fehler, die Geburt einer kapitalistischen Gesellschaft und den Aufstieg einer neuen Großmacht

      Vorbemerkung

      Als China im November 2001 in die WTO eintrat, nahm die westliche Öffentlichkeit mehr oder weniger erstaunt zur Kenntnis, dass sich das bevölkerungsreichste Land der Welt, ein ehemals sozialistisches Entwicklungsland, in den letzten Jahren zum sechstgrößten Industriestaat und zu einer respektablen Exportnation gemausert hat. 2009 sind auch solche Mitteilungen schon wieder überholt: China ist inzwischen die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und wird Deutschland bald als Exportweltmeister abgelöst haben.

      Es wird inzwischen viel über China geredet – aber wie? Leitender Gesichtspunkt der China-Berichte in der bürgerlichen Öffentlichkeit ist die Frage, was der Aufstieg dieses Landes für »uns« bedeutet. Der Eintritt Chinas in den freien Weltmarkt wird begrüßt und die Öffnung seines Marktes mit 1,3 Milliarden chinesischer Kunden stimmt uns enorm hoffnungsfroh; andererseits droht möglicherweise eine neue »gelbe Gefahr«. Denn dieses Mal tritt China an als kampfstarke wirtschaftliche Konkurrenz, die uns nicht nur mit ihren Dumping-Löhnen Teile des Weltgeschäfts abjagt und unsere Märkte überschwemmt, sondern längst zum organisierten Angriff auf unser Allerheiligstes, das technische Know-how des deutschen Mittelstands, geblasen hat. Politisch wiederholt sich die Ambivalenz: Deutschlands politische und ökonomische Elite verspricht sich durchaus einiges von der wieder erstarkten asiatischen Macht und den guten Beziehungen, die sie zu ihr unterhält. Andererseits registriert man in Berlin ebenso wie in Washington, dass man es mit einer zunehmend selbstbewussten Großmacht zu tun hat, die sich nicht so einfach einordnen und für eigene weltpolitische Interessen benutzen lässt. Bestürzt stellt man fest, dass die chinesische Führung eine Ansammlung »immer noch« ziemlich »kommunistischer Betonköpfe« ist, damit befasst, ihrem Volk Demokratie und Menschenrechte und dem Dalai Lama »sein Tibet« zu verweigern. Von der Öffentlichkeit abgeschottet, beschäftigt sie sich mit undurchsichtigen Intrigen und Konkurrenz um die Macht im Land, zu der bisher weder Oppositionelle noch westlich gesponserte NGOs Zutritt bekommen. Dass ihr das bisher ziemlich unangefochten gelingt, nötigt dann umgekehrt schon wieder Respekt ab. Es ist also eine ziemlich üble Mischung von Ignoranz, Feindschaft und Begeisterung, die das Urteil der bürgerlichen China-Beobachter kennzeichnet.

      Das


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