König Heinrich IV. Zweiter Teil. William Shakespeare

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König Heinrich IV. Zweiter Teil - William Shakespeare


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      William Shakespeare

      König Heinrich IV. Zweiter Teil

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       König Heinrich IV. Zweiter Teil

       Prolog

       Erster Aufzug

       Zweiter Aufzug

       Dritter Aufzug

       Vierter Aufzug

       Fünfter Aufzug

       Epilog

       Impressum neobooks

      Prolog

      Warkworth. Vor Northumberlands Burg.

      Gerücht, ganz mit Zungen bemalt, tritt ein.

      GERÜCHT.

      Die Ohren auf! Denn wer von euch verstopft

      Des Hörens Tor, wenn laut Gerüchte spricht?

      Ich, von dem Osten bis zum müden West

      Rasch auf dem Winde reitend, mache kund,

      Was auf dem Erdenball begonnen wird.

      Beständ'ger Leumund schwebt auf meinen Zungen,

      Den ich in jeder Sprache bringe vor,

      Der Menschen Ohr mit falscher Zeitung stopfend.

      Von Frieden red' ich, während unterm Lächeln

      Der Ruh' versteckter Groll die Welt verwundet;

      Und wer, als nur Gerücht, als ich allein,

      Schafft drohn'de Musterung, wache Gegenwehr,

      Indes das Jahr, geschwellt von anderm Leid,

      Für schwanger gilt von dem Tyrannen Krieg,

      Was doch nicht ist? Gerücht ist eine Pfeife,

      Die Argwohn, Eifersucht, Vermutung bläst,

      Und von so leichtem Griffe, daß sogar

      Das Ungeheuer mit zahllosen Köpfen,

      Die immer streit'ge, wandelbare Menge,

      Drauf spielen kann. Allein wozu zergliedre

      Ich meinen wohlbekannten Körper so

      Vor meinem Hausstand? Was will hier Gerücht?

      Vor König Heinrichs Siege lauf' ich her,

      Der in dem blut'gen Feld bei Shrewsbury

      Den jungen Heißsporn und sein Heer geschlagen,

      Löschend die Flamme kühner Rebellion

      In der Rebellen Blut. – Was fällt mir ein,

      Sogleich so wahr zu reden? Auszusprengen

      Ist mein Geschäft, daß Heinrich Monmouth fiel

      Unter des edlen Heißsporn grimm'gem Schwert,

      Und daß der König vor des Douglas Wut

      Zum Tode sein gesalbtes Haupt gebeugt.

      Dies hab' ich durch die Landstädt' ausgebreitet,

      Vom königlichen Feld zu Shrewsbury

      Bis hier zu dieser wurmbenagten Feste

      Von rauhem Stein, wo Heißsporns alter Vater

      Northumberland schwer krank danieder liegt.

      Die Boten kommen nun ermüdet an,

      Und keiner meldet, als was ich gelehrt.

      Schlimmer als wahres Übel ist erklungen

      Falsch süße Tröstung von Gerüchtes Zungen.

      Ab.

      Erster Aufzug

      Erste Szene

      Ebendaselbst.

      Der Pförtner am Tor. Lord Bardolph tritt auf.

      LORD BARDOLPH.

      Wer wacht am Tor da? He! – Wo ist der Graf?

      PFÖRTNER.

      Wer, sag' ich, daß Ihr seid?

      LORD BARDOLPH.

      Sag du dem Grafen,

      Es warte der Lord Bardolph hier auf ihn.

      PFÖRTNER.

      Der gnäd'ge Herr ist draußen in dem Garten:

      Beliebt's Eu'r Edlen, klopft nur an dem Tor,

      So gibt er selbst Euch Antwort.

      LORD BARDOLPH.

      Da kommt der Graf.

      Northumberland tritt auf.

      NORTHUMBERLAND.

      Was gibt's, Lord Bardolph? Jegliche Minute

      Muß jetzt die Mutter einer Kriegstat sein.

      Wild sind die Zeiten: Hader, wie ein Pferd

      Voll mut'ger Nahrung, das sich losgerissen,

      Rennt alles vor sich nieder.

      LORD BARDOLPH.

      Edler Graf,

      Von Shrewsbury bring' ich gewisse Zeitung.

      NORTHUMBERLAND.

      So Gott will, gute.

      LORD BARDOLPH.

      Gut nach Herzenswunsch.

      Der König ist zum Tode fast verwundet,

      Durch Eures Sohnes Glück ist auf der Stelle

      Prinz Heinrich umgebracht, und beide Blunts

      Von Douglas' Hand getötet; Prinz Johann

      Und Westmoreland und Stafford sind geflüchtet,

      Und Heinrich Monmouths feistes Schwein, Sir John,

      Gefangner Eures Sohns; o solch ein Tag,

      So schön erfochten, durchgesetzt, gewonnen,

      Erschien nicht zur Verherrlichung der Zeiten

      Seit Cäsars Glück!

      NORTHUMBERLAND.

      Doch woher schreibt sich dies?

      Saht Ihr das Feld? Kamt Ihr von Shrewsbury?

      LORD


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