Magisches Kompendium - Satanismus, Höllenbruten und die Macht der Dschinns. Frater LYSIR
Читать онлайн книгу.der Idee der Apotheose noch der Glaube, dass der Mensch altruistisch agiert und so viel Wissen und Weisheit besitzt, dass das Ego des Politikers keine Kontrolle über sein ausschließliches Handeln besitzt. Eine wirklich schöne Idee, die jedoch in der aktuellen Zeit so weit in einer utopischen Form steckt, dass man noch nicht einmal im Traum daran denken kann. Wobei die verschiedenen Lobbyisten sicherlich die Politiker gern via Apotheose vergöttlichen würden – zumindest wenn es darum geht, dass das Volk sie anbeten würde, denn auch hier würden eher Marionetten statt Politiker und Götter existieren.
Der Antinomismus hingegen ist ein Konzept, welches man sinngemäß als eine „Unvereinbarkeit von Gesetzen“ beschreiben kann. Hier wird ein philosophischer Grundsatz beschrieben und beleuchtet, der primär eine anarchistische Ausstrahlung hat und alle Gesetze und Gesetzlichkeiten ablehnt bzw. den Widerspruch zwischen zwei Prinzipien oder Gesetzen forciert. Hierbei wird zwar darauf geachtet, dass sich diese zwar gleich gut begründen lassen, einander aber dennoch ausschließen. Einfacher ausgedrückt wäre es die Selbstverteidigung oder der Schutz des eigenen Lebens und das strikte Verbot des Tötens bzw. des Mordens. Im Sinne des Satanismus bzw. des LHP bezeichnet Antinomismus eine Lehre, welche die gedankliche und kultische Bindung an das alttestamentarische Gesetz ablehnt und die menschliche Glaubensfreiheit in den Mittelpunkt stellt. Diese Glaubensfreiheit bezieht sich auf die eigene Natur des Menschen und deren eigene göttliche Gnade. Beide Aspekte werden hier sehr stark betont, wobei man es in diesem Kontext auch als eine gezielte „Verletzung“ oder auch „Verstoß“ eines gesellschaftlichen bzw. religiösen Tabus deuten kann. Letztlich wird durch eine Übertreibung und in gewisser Art und Weise eine „religiöse Satire“ erschaffen, die allen Menschen, die dem „linken Pfad“ folgen, jenseits von „Gut“ und Böse“ positionieren. Wenn man so will, könnte man dieses Verhalten als ein sehr „natürliches“ Verhalten deklarieren, wobei „natürlich“ sich auf die „Natur“ bezieht, die aus der menschlichen Sichtweise manchmal auch grausam sein kann.
Dies ist menschlicher Blödsinn und eine reine Bewertung, die allein aus den ethischen und moralischen Erziehungswerten eines Menschen entsprungen sind, der keinen Abstand zu Themen schaffen kann, die seine eigene Struktur betreffen. Wenn ein Raubtier ein anders Tier reißt, wenn hier eine Tötung erfolgt, tendieren die Menschen dazu, dass hier die Vokabel „Grausamkeit“ verwendet wird – was natürlich absoluter Quatsch ist. Tiere sind nicht grausam, da sie ihrem Instinkt folgen. Wenn Menschen dies als Grausamkeit beurteilen wollen, sind sie sehr weit von einer „natürlichen Verbindung“ mit Mutter Natur entfernt.
Wenn man aber nun die Apotheose und den Antinomismus vergleichen und auch anwenden will, wird man feststellen, dass dies alles kein einfaches Unterfangen ist, wobei der Antinomismus noch am Einfachsten umzusetzen ist, da man mit Ironie und Sarkasmus schon viel erreichen kann. Man könnte es auch als „logisches Denkvermögen über das System, in welchem man lebt“ beschreiben, da jedes System, das von Menschen stammt, fehlerhaft ist. Leider ist der Mensch aber nicht mehr in der Lage, seiner „wahren Natur“ zu folgen, da dies auch wieder bedeuten würde, dass die eigenen Instinkte wiedererweckt werden müssten. In unserem aktuellen sozialen Geflecht ist dies natürlich undenkbar. Noch schwieriger wird die Umsetzung der Apotheose, da diese in der heutigen Gesellschaft mit „Macht und Ruhm“ einhergeht. Wer sich also dem LHP verschreibt, muss „reich und berühmt“ werden …, und zwar durch SEINE EIGENEN TATEN! Man müsste in einen extremen Altruismus gehen und in der aktuellen Zeit würde dies bedeuten, dass man das Hungerproblem löst, dass man einen dauerhaften Frieden zwischen allen Ethnien schafft, dass die Umweltverschmutzung sofort gestoppt wird und dass gleichzeitig der Wohlstand aller Menschen extrem wächst, sodass alle Menschen eine materielle Sattheit haben, wodurch sich jeder Mensch der geistigen Entwicklung widmen könnte. Da dies einen extremen Machtumbruch bedeuten würde, ist diese Idee vollkommen utopisch und noch nicht einmal auf der Astralebene – wo alles möglich ist – umzusetzen. Da ist die „energetische Apotheose“ schon einfacher, da sie auf der Selbsterkenntnis und auf den eigenen energetischen Fähigkeiten fußt. Jeder, der wahrlich sagen kann „Ich bin, der ich bin“ (Ehjeh Asher Ehjeh oder Gahoachma) befindet sich in einer energetischen Apotheose, da er selbst sich erkannt und vergöttlicht hat.
Was hat dies aber nun mit einer „schwarzen Messe“ oder mit einer „satanischen Messe“ zu tun? Nun, wenn man sich einmal die klassische schwarze Messe der „First Church of Satan“ (im Buch „Die satanischen Rituale“ zu finden) ansieht und als Filter den ernsthaften Versuch darlegt, dass die „First Church of Satan“ eine Organisation ist, die dem LHP folgt, muss man leider sagen, dass die Person (Anton Szandor LaVey) leider keinen großen Plan von seinen eigenen Ritualen hatte, geschweige denn von der Theorie des LHP. Hierzu muss man sich aber die „schwarze Messe“ ansehen bzw. durchlesen, um einen direkten und sinnigen Vergleich zu bekommen, was auch bedeutet, dass man eine christliche Messe (zumindest den Ablauf einer solchen) kennen sollte.
Genau deswegen will ich in diesem Kapitel ein „satanisches Ritual“ eine „satanische Messe“ (nicht wirklich eine „schwarze Messe“) abdrucken, um zu zeigen, dass die Selbstvergöttlichung nichts damit zu tun hat, dass man sein Ego auflöst und auch nicht sein Ego in Granit meißelt. Selbstvergöttlichung bedeutet Evolution, Evolution bedeutet eine Bewegung und eine Flexibilität in Körper und Geist, sodass man weder an Dogmen festhalten muss, noch an Halbwahrheiten, die in irgendwelchen Büchern stehen. Deswegen soll dieses Ritual ein „sinniger Ersatz“ für die sogenannte „schwarze Messe“ sein. Zwar ist die „schwarze Messe“ ein echter Klassiker im Satanismus, doch wenn man sich diese Messe von Anton Szandor LaVey einmal aus der Perspektive des „magischen Satanismus“ anschaut, in welchem der Teufel kein fixes Prinzip ist, welches man persönlich anrufen kann, dann kann man hier doch einige „unpassende Stellen“ finden. Ferner sollte es im Satanismus um eine Selbstvergöttlichung gehen, nicht um eine Schimpftirade auf das Christentum und auf Jesus, den Christus.
Die schwarze Messe ist ein Pendant zur christlichen Messe und letztlich auch eine Schmähung dieser. Doch was macht eine Messe eigentlich zur Messe? Ist es ein Ritual oder eine dramaturgische Aufführung? Vielleicht beides? Kurz erwähnt sei, dass das Wort „Messe“ aus dem lateinischen Satz „Ite, missa est!“ („Gehet hin in Frieden“ bzw. wörtlich „Geht hin, es ist die Aussendung!“) abgeleitet wurde. Eigentlich eine nette Idee! Laut Definition ist es ein kirchlicher Ritus, der aus der „Liturgie des Wortes“ und der „eucharistischen Liturgie“ besteht. Zusätzlich gibt es Eröffnungs- und Abschlussriten.
Im Folgenden sei in Stichpunkten der Ablauf einer christlichen Messe aufgelistet:
Eröffnung
Einzug – Gesang (die Protagonisten betreten die Kirche bzw. den Altarraum)
Kreuzzeichen (eigentlich die Selbstenergetisierung)
Liturgischer Gruß, ggf. Einführung (Der Herr ist mit Euch! Und mit deinem Geiste …)
Allgemeines Schuldbekenntnis oder Taufgedächtnis (Eingeständnis der persönlichen oder kollektiven Schuld vor Gott)
Kyrie (Sprechgesang: Kyrie eleison [„Herr, erbarme dich!])
Gloria (Lobpreisung Gloria in excelsis Deo [„Ehre sei Gott in der Höhe“])
Tagesgebet (Die Bitten bzw. Danksagungen – Lasset uns beten; Allmächtiger, ewiger Gott, du hast deinen Sohn zum Licht der Welt gemacht. Wir bitten dich, erfülle uns mit dem Glanz, damit alle Menschen deine Herrlichkeit erfahren. Durch Jesus Christus, deinem Sohn, unseren Herrn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.)
Wortgottesdienst
Erste Lesung (Lesung aus der Bibel bzw. der „Heiligen Schrift“)
Antwortpsalm (mit dem Antwortpsalm antwortet die Gemeinde auf die vorausgegangene erste Lesung. Er vertieft diese, ist aber zugleich selbst eine biblische Lesung.)
Zweite Lesung (Lesung aus der Bibel bzw. der „Heiligen Schrift“)
Ruf vor dem Evangelium (ein Zwischengesang wie z. B. „Halleluja [Lobt