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geworden sein, dass Kommunikation und die Situation, in der sie stattfindet, eng zusammengehören. Hier kann man auf die Gedanken des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick zurückgreifen, der idealtypisch zwei gegensätzliche Varianten präsentiert hat. Da gibt es zum einen die „symmetrische“ Kommunikationssituation, in der sich die Beteiligten auf Augenhöhe gegenüberstehen. Daneben gibt es die „komplementäre“, bei der es Unterschiede in den Voraussetzungen und in der Kommunikation gibt. Wir haben das mal an einigen Beispielen durchgespielt. Dabei wird auch deutlich, dass der Begriff „komplementär“ zumindest etwas beschönigend ist, wenn man einige Situationen anschaut, in denen die Beteiligten sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Natürlich kann man in der Regel ohne Einschränkungen feststellen, dass zwei Schüler, die sich morgens treffen, auf Augenhöhe miteinander sind. Ähnliches gilt für zwei Klassenlehrer, die gemeinsam eine Klassenfahrt planen. Auch dort wird es im Idealfall harmonisch ablaufen. Grundsätzlich gilt das auch für die Teilnehmer einer Veranstaltung. Der Redner wird zum Beispiel darauf achten, sie möglichst gleich zu behandeln. Schwieriger wird das jetzt bei den Beispielen für komplementäre Kommunikationssituationen, bei denen sich die Beteiligten von der Definition her ergänzen sollen. Ganz klar kann man das für einen Nachhilfelehrer und seinen Schüler annehmen. Da geht es um Wissenstransfer und das gemeinsame Interesse, zum Beispiel die nächste Klassenarbeit gut hinzubekommen. In einem Notengespräch zwischen Schüler und Lehrer sieht das schon anders aus. In der Regel wird der Schüler sich anders einschätzen als der Lehrer oder zumindest versuchen, für sich noch etwas heraus zu holen. Der Lehrer wiederum rechnet damit und bleibt möglicherweise deshalb eher hart. Anders sieht es aus, wenn ein Schüler seinem Lehrer mit seinem Expertenwissen bei einem PC Problem hilft. Grundsätzlich hat der Lehrer zwar auch weiterhin das Sagen, kann zum Beispiel anordnen, dass der PC nicht komplett auseinandergenommen wird. Aber in der Regel ist wohl eher von einer Situation auszugehen, bei der beide gewinnen wollen und auch gewinnen können. An dem ganz extremen Beispiel eines Mafiabosses, der seinen Untergebenen wegen mehrfachen Versagens zur Rede stellt, kann man zeigen, dass eine angeblich komplementäre Situation auch überhaupt nicht auf Ergänzung angelegt sein kann. Im Extremfall landet der versagende Untergebene mit Steinen an den Füßen im Meer, während der Mafiaboss dieses Problem für sich überaus einseitig gelöst hat. Man sieht also, dass der Begriff komplementär doch etwas beschönigend angelegt ist. Manchmal kann es sinnvoller sein, einfach von einer asymmetrischen Kommunikation zu sprechen. Das Wort besagt als Verneinung natürlich nicht also viel, trifft aber unter Umständen in Extremsituationen genau das, worum es geht.
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