Zurück ins Schlaraffenland - Deutschland. Jürgen Heller

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Zurück ins Schlaraffenland - Deutschland - Jürgen Heller


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kreativ und ein stabiles Fundament für ewig. Es kommt nur drauf an was man daraus macht.

      Gesagt getan, die Angelegenheit in die Hand genommen und nach vorne geschaut.

      Dabei ergab sich dieses Mal eine Gelegenheit welche es uns ermöglichte Deutschland wieder den Rücken zu kehren und nach unserem 2-jährigen Deutschland „Aufenthalt“ zurück nach Nordamerika zu gehen – diesmal nach Kanada.

      Dahin wo es doch so wunderschön ist, wo es wirtschaftlich am meisten voran geht innerhalb der G7 Staaten und wo das Gesundheitswesen traumhaft gut ist. So preisen es die Medien.

      Wobei wir unsere Entscheidung aufgrund unserer eigenen bisherigen Auslandserfahrungen trafen und nicht irgendwelchen Medien oder anderer Leute Geschwätz folgten.

      Zwar kannten wir Kanada nicht im Detail aber es war auch kein Neuland, denn Kanada ist ein Teil Nordamerikas und doch sehr eng mit der USA verbunden. Und damit für uns als Europäer, wo sollte da ein Unterschied zwischen USA und Kanada sein?

      Diese wurde ich übrigens in den letzten Jahren oft gefragt. Meine Antwort dazu:

      Gibt es einen Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz?

      Diese Frage kann jeder selber für sich beantworten.

      Ich hatte mal eine interessante Aussage zu dieser Gegenüberstellung von einem Kanadier bekommen die lautete „USA ist aus einer Revolution heraus entstanden, Kanada aus einer Evolution“.

      Eigentlich recht zutreffend, wenn man mal eine Weile dort lebt wird man diesen Unterschied merken.

      Also zurück zu uns. Da wir doch zuvor in USA so zufrieden waren, wollten wir dies nun in Kanada wiederholen bzw. fortsetzen.

      Zwar war mittlerweile unser Sohn geboren und kaum 1. Jahr alt und wir hatten damit mehr Verantwortung, was wahrscheinlich viele andere davon abgehalten hätte diesen Schritt zu tun.

      Aber wir entschieden uns es zu versuchen.

      Was sollte schon schiefgehen?

      Hätten wir auf unsere Umgebung gehört, na Sie können sich vorstellen was die Antwort gewesen wäre, 1001 Ausrede die Gelegenheit aus zu lassen und diese Änderung nicht zu tun.

      Und so kam es, dass wir nach Kanada zogen.

      Geplant waren maximal nur 2 Jahre und wir hatten auch schon den Rückflug in der Tasche, nochmal umziehen nicht auswandern. Am Ende wurden aber 13 Jahre daraus plus eine kanadische Staatsbürgerschaft.

      So und nun zu unserer Geschichte:

      Kanada versus Deutschland.

      ODER

      Kapitel 1 – Zuwanderung und Immigration

      Allgemein

      Hatte dieses Kapitel eigentlich nur geplant um etwas näher zu erläutern wie wir unseren Immigration Status “Landed Immigrant” erhalten haben um danach in Kanada legal zu leben und zu arbeiten.

      Denke aber das Thema Immigration hat seit 2015 in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert erhalten. Vor allem, wenn man dies mit einem Land wie Kanada, USA oder Australien vergleicht welche alle wahrhaftige Einwanderungsländer sind.

      Schauen wir uns doch zunächst einmal die Zahlen der Immigration in Kanada an. Jedes Jahr immigrieren um die 300.000 Menschen nach Kanada das entspricht nicht einmal 1% der Bevölkerung. Würde man 1% auf Deutschland beziehen dann entspräche dies 800.000 Menschen jedes Jahr!

      Jedoch ist Kanada auf diese Immigration angewiesen denn anderes wie Deutschland hat es eine riesige Fläche und ist 30mal so groß wie Deutschland. Jedoch muss man auch fairerweise sagen das viele Gebiete zum leben weniger interessant sind und ca. 85% der Bevölkerung in einer maximalen Entfernung von 200km zur amerikanischen Grenze leben.

      Kanada und USA sowie auch Australien haben deshalb Konzepte im Laufe der Zeit entwickelt mit denen Sie auswählen und sicher stellen wer in ihr Land kommt. Man ist vor allem an Fachkräften und gut ausgebildeten Menschen interessiert. Und dabei spielt es keine Rolle ob diese Arzt oder Ingenieur sind oder Handwerker denn gerade Elektroniker, Mechaniker, Fliesenleger, Zimmerer u.v.m. sind sehr willkommen. Speziell die Baubranche welche einer der wichtigsten Zweige in Kanada ist verlangt ständig nach Arbeitskräften.

      Dabei werden diese Konzepte immer wieder überarbeitet und angepasst damit sie zeitgemäß sind und bleiben.

      Bestes Beispiel ist eine neue Regel der Visumspflicht für deutsche Einreisende nach Kanada.

      Viele Jahre genügte es für den deutschen Touristen eine Einreise bzw. Einfuhrdeklaration im Flieger auszufüllen und bei der Passkontrolle vorzulegen. Seit Beginn 2016 müssen jetzt Deutsche vor ihrer Einreise ein elektronisches Visum beantragen. Was recht einfach ist da alles online geht jedoch hat man eine neue Sicherheitsstufe eingeführt. Schließlich hat sich Deutschland aufgrund seiner desaströsen Sicherheitslage seit 2015 geändert und Menschen aus diesem Land werden somit zu einem Sicherheitsrisiko.

      Man kann also schon an diesem einfachen Beispiel erkennen, diese Länder welche für ihre Immigration bekannt sind, arbeiten schnell und effizient wenn es darum geht ihre inneren Angelegenheiten zu schützen.

      Aber das nur am Rande. Lassen wir uns mal damit beginnen wie wir es angegangen sind.

      Was wird benötigt?

      Wie schon erwähnt mit einer guten Ausbildung ist man gerne als Neuankömmling in Kanada aber auch anderen Ländern gesehen. Damit war in unserem Falle alles recht einfach und die Tatsache das mein Arbeitgeber dies unterstützte und somit ein „fester“ Arbeitsplatz vorlag, machte dies alles nur zu einer Formsache. Damit hatten wir auch schon genügend Erfahrung von unserer Zeit in USA und wir mussten den ganzen Papierkram jetzt nur wieder einmal duplizieren.

      Heißt alles ging zum Immigrationsanwalt der hat die rechtlichen Dokumente von uns eingeholt, eingereicht und in wenigen Wochen hatten wir unsere Papiere bzw. Arbeitsvisa.

      Das ist das Dokument welches es erlaubt in Kanada zu wohnen und zu arbeiten für eine befristete Zeit – eben ein Arbeitsvisum.

      Wie gesagt die entsprechende Schulbildung und damit die Sicherheit für das Land Kanada, das wir auch eine notwendige Ausbildung mitbrachten sorgte schon dafür, dass wir gern gesehene Neuankömmlinge waren. Der Fakt das wir auch schon einen festen Arbeitgeber und damit Einkommen hatten war natürlich eine Garantie für den geplanten „Umzug“.

      Natürlich ist es das Ziel jeder verantwortungsvollen Regierung eines Landes gezielte und nachhaltige Immigration zu betreiben um Fachkräftemangel zu decken und dafür zu sorgen, dass die Wirtschaft wächst und es mehr junge Menschen in der Gesellschaft des Landes gibt. Kanada tut hier sehr viel denn man schaut permanent auf den großen Bruder im Süden, die USA, der sich auch mal schnell gerne den gut ausgebildeten Fachkräften aus Kanada bedient und diese abwirbt um seine eigenen Lücken zu füllen.

      Wir hatten schon zuvor erwähnt das wir eigentlich nur vor hatten 2 Jahre zu bleiben. Dies hatten wir einfach mal so ins Auge gefasst um bestimmte Rahmenbedingung für uns selber zu stecken wie z. Bsp. eine Immobilie mieten und nicht kaufen. Schule oder Kindergarten waren zu diesem Zeitpunkt kein wichtiges Kriterium denn unser Sohn war gerade ein Jahr alt. Wir wollten zunächst auch sonst keine festen Bindungen zu einer Lokation eingehen außer uns schnell integrieren, gute Leistung zu zeigen und mal wieder einiges zu lernen denn keine Schule, Kurs, Buch oder ähnliches ersetzt solche Erfahrungen.

      Aber schon nach wenigen Monaten deutete es sich an das die Angelegenheit doch etwas länger werden könnte. Es gefiel uns ganz gut vor Ort, wir integrierten uns schnell, dass arbeiten machte Spaß und wir lernten viel Neues.


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