Der heilige Hund. Marion Wolf
Читать онлайн книгу.seine Hundemama für sich...
Doch Santo freute sich zu früh. Don José dachte gar nicht daran, den Mischling zu behalten. Er wollte den unnützen Fresser loswerden, aber wenigstens die Unkosten herein bekommen...
So schlug er den Weg zum Strand ein. Alle 100m zog er den Welpen aus der Tasche und pries ihn in höchsten Tönen an. Santo war das ungeheuer peinlich. Er war doch keine Eiskrem und auch kein Wurstbrötchen! Hatte der Priester bei seiner Taufe nicht gesagt, auch Tiere seien Geschöpfe Gottes? Aber was bleibt einem kleinen Hund andres übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Also schaute er möglichst lieb aus dem Fell und hoffte, eine gute Familie zu finden.
Die Urlauberkinder stürzten herbei und nahmen den putzigen Kerl in ihre Arme, doch die Eltern winkten ab – zuhause hatten sie nur eine kleine Wohnung und Hundehaltung war verboten.
Ausgesetzt
„Mist verdammter“, fluchte der Hundezüchter und machte sich auf den Heimweg. Santo zitterte in der dunklen Tasche. Was hatte der wütende Patron nun mit ihm vor? Jener wechselte in eine enge Gasse, wo nur wenige Leute durchkamen. Er wollte den kleinen Mischling aussetzen. Am Hintereingang einer kleinen Pension wurde gerade der Müllcontainer raus geschoben. Don José schaute sich schnell um, griff in die Tasche, packte den Welpen am Genick und pfefferte ihn in den Abfall. Dann bog er schnell in eine Seitengasse und stürzte sich ins Getümmel der Hauptstraße.
Santo wusste nicht, wie ihm geschah. Der Aufprall erschütterte seinen kleinen Körper und der Hass des Patrons tat seiner kleinen Hundeseele weh. Widerliche Gerüche peinigten seine empfindsame Nase und obendrein war er nun mutterseelenallein!
Nach dem ersten Schock versuchte er, diesem schrecklichen Ort zu entrinnen und verletzte sich die rechte Vorderpfote an der scharfen Kante eines Blechdosendeckels. Er jaulte auf – doch die Schmeißfliegen um ihn herum kümmerte das wenig. Menschen kamen hier kaum vorbei – und wenn, wem konnte er trauen? Sobald er männliche Stimmen in spanischem Tonfall hörte, verstummte Santos Gewimmer und er duckte sich, aus Angst, man würde ihn totschlagen.
Eine schier endlose Zeit verging. Quälender Durst plagte den kleinen Hund. Es wurde Nacht. Trübselig blickte Santo in den milchigen Mondenschein: ‚Lieber guter Franziskus, sag doch dem lieben Gott, dass er mich retten soll’, dachte Santo. Doch nichts geschah. So wurde er immer schwächer.
Zuletzt wollte nur noch schlafen und nie wieder aufwachen...
Findelkind
Plötzlich hörte er das fröhliche Geplapper einer Gruppe deutscher Urlauber. Hoffnung keimte in ihm auf. Immer näher kamen die Stimmen – gingen jedoch in einigem Abstand vorbei. Schon hatte der kleine Hund den Gedanken an Rettung aufgegeben, da löste sich eine Frau aus der Gruppe und kam auf die Tonne zu, um dort ihren Abfall zu entsorgen.
Santo japste mit letzter Kraft, die Frau wurde hellhörig und rief die anderen. Mit Feuerzeugen suchten sie die Abfalltonne ab und zogen den wimmernden kleinen Hund heraus.
„Wer tut denn so was!“ entrüsteten sich die Touristen und nahmen den weggeworfenen Welpen mit. Am nächsten Straßenbrunnen wurde er erstmal gesäubert und durfte trinken. Irgendjemand wickelte ihn danach in ein Handtuch. Im Hotel betupfte der Reiseleiter seine Wunde mit Desinfektionsmittel und der Koch brachte für den kleinen Findling Reste aus der Hotelküche. Schmatz – war das ein Fest!
Die nächsten Tage wurde der kleine Hund liebevoll herumgereicht. Jeder aus der Reisegruppe streichelte und fütterte ihn, er bekam ein Bett in einem Einkaufskorb und man einigte sich, ihn Uli zu nennen. Behalten sollte ihn am Ende, zu wem er das meiste Zutrauen fasste. Der kleine Mischling fühlte sich wohl in diesem Menschenrudel, wo sich alle so fürsorglich um ihn kümmerten.
Am Tag der Abreise sollte sich der Welpe für einen der Menschen entscheiden. Uli Santo rannte zwischen all den Leuten hin und her, schleckte etlichen die Hand und sprang schließlich einer netten Dame auf den Schoß. Die strahlte vor Freude und drückte ihn ans Herz.
Während der Busfahrt wanderte Uli Santo nochmal von Schoß zu Schoß, bekam Leckerli und Abschiedsküsse. An der Grenze nach Frankreich wurde der deutsche Bus durchgewunken und später wollte man den schlafenden Welpen verstecken.
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