Liebesbriefe von Alice.. Alice Zumbé

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Liebesbriefe von Alice. - Alice Zumbé


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Wochenrückblick über Themen, die mich bewegten und immer in Verbindung mit Liebe, in der virtuellen Welt.

      Vor kurzem kommentierte eine Dame einen dieser Liebesbriefe unter anderem mit dem Wort „LiebesLebensWeise“, das mich erfreute und ich mich für diese Wortkreation bedankte, die so wunderbar bezeichnet, was ich in den letzten Monaten erlebte. Nun wünsche ich allen viel Freude mit der Zusammenfassung von 3 x 13 „Liebesbriefen von Alice.“, da meine Glückszahl so auch ihren Platz findet und zum Ende hin doch noch ein weiterer Liebesbrief seinen Weg in dieses Buch fand.

      27. Januar 2016: Der Tod und die Liebe.

      „Lieber Freund,

      rückblickend auf die letzte Woche sitze ich gerade an diesem Sonntagnachmittag in einem meiner Lieblingscafés, um Dir davon zu berichten was mich bewegte. Derweil ziehen an mir die Café-Besucher vorbei, sowie mancher Wortfetzen, manches Gespräch der Gäste an meinem Tisch oder etwas weiter entfernt. Du kennst meine Leidenschaft für die Kaffeehaus-Atmosphäre und wie gerne ich darin abtauche, die Menschen beobachte und schon so manches Mal unbeteiligter Zeuge eines Gespräches wurde, das mich einiges über die Menschen und ihr gesprochenes Wort lehrte. Doch zurück zu meinem Leben und den Geschehnissen der letzten Tage.

      Der Montag begann mit einem Ereignis, das mir wieder einmal die Endlichkeit unseres weltlichen Daseins vor Augen führte. Der Vater eines Bekannten war am frühen Morgen verstorben und meine geliebte Freundin, die ihm in den letzten Wochen einige Male begegnet war, berichtete mir davon. In den ersten Tagen des neuen Jahres erreichten mich schon mehrfach Nachrichten dieser Art, da auch das Ableben von Personen des öffentlichen Lebens bekannt gegeben wurde. Da ich mich in den letzten Jahren immer wieder mit dem Tod beschäftigte, rief dieses Thema sich nun derart in mein Bewusstsein, dass ich mir vornahm erneut etwas darüber zu schreiben. „Der Tod und die Liebe” - darüber wollte ich nachdenken und den Zusammenhang dieser zwei augenscheinlich gegensätzlichen Themen beleuchten. Doch dann kam alles anders, als ich es geplant hatte.

      Mir passierte zum ersten Mal das, was ich vor allem als Schriftstellerin als ein bestürzendes Ereignis empfand. Die Schreibblockade. Stundenlang starrte ich an diesem Nachmittag auf die leere Seite meines Laptops und jeglicher Versuch meine Gedanken zu ordnen, um einen vernünftigen Satz daraus zu formulieren, scheiterte kläglich. Selbst eigene verfasste Abhandlungen zum Thema aus meiner Vergangenheit halfen mir nicht weiter und je länger ich mich darum bemühte etwas auf das symbolische weiße Blatt Papier zu bringen, desto weniger fand ich einen Zugang. Zu guter Letzt empfand ich es gar als absurd den Tod und die Liebe in einem Satz zu benennen. Ich fragte mich sogar in diesem Moment wo gerade überhaupt die Liebe sei. Verstehen konnte ich den Sinn dieses Tages und der damit verbundenen Ereignisse am Ende nicht und so blieb mir nichts anderes übrig, als ihn einfach abzuschließen. Auch wenn dies bedeutete mit unguten Gefühlen die Nacht zu begehen.

      Am folgenden Tag bot sich mir dann die wunderbare Gelegenheit Zeit mit Freunden zu verbringen, die mir unabhängig voneinander ihr Gehör schenkten und mir so halfen den vorherigen Tag und meine damit verbundenen Gefühle zu verstehen und loszulassen. Und sie riefen mir wieder einmal ins Bewusstsein, das der Tod eines Menschen auch darlegte, dass die gemeinsame Zeit endgültig vorüber war. So erinnerte ich mich nun dankbar daran, welches unbezahlbare Geschenk mir zuteilwurde, wenn mir Menschen ihre Zeit widmeten.

      Letzten Mittwoch fand ich dann endlich die Gelegenheit die Stadtbücherei aufzusuchen, wie ich es mir bereits seit Beginn des Jahres vorgenommen hatte. Dort wurde ich offen und herzlich empfangen und nachdem ich sogar mein eigenes Buch in die Wunschliste der zu besorgenden Bücher aufnehmen lassen konnte, fand ich auch die Literatur, die ich mir ausleihen wollte. Zum einen folgte ich der Empfehlung meines Schriftsteller-Kollegen und lieh mir den Roman „Martin Eden” von Jack London aus, zum anderen bereitete ich mir selbst eine große Freude mit „Stolz und Vorurteil” von Jane Austen und „Romeo und Julia” von Shakespeare. Gibt es etwas Schöneres in der Welt der Bücher, als sich klassischer Literatur rund um die Liebe zu widmen? Ich denke Du kennst mich gut genug, um zu wissen, welche Antwort ich darauf geben würde.

      Mit meinen Errungenschaften verließ ich dann diesen Ort der Bücher und fand mich in einem Café ein, das ich längere Zeit nicht mehr besucht hatte. Dort genoss ich dann zunächst meine tägliche Ration Kaffee in Gestalt eines Latte Macchiato. Dann warf ich einen kurzen, neugierigen Blick in jedes der geliehenen Werke sowie einen flüchtigen Blick in meinen Kalender, der mir unversehens eine beschriebene Serviette in die Hand fallen ließ, die ich schon seit einigen Tagen an dieser Stelle mit mir führte. Eine herzliche junge Frau hatte sie mir seinerzeit als Erinnerung mitgegeben, da sie mir ein Video mit dem Titel „Ayya Khema – Die Angst vor dem Tod (loslassen)” empfahl. Zunächst wollte ich nur kurz hineinhören, doch dann fesselte mich das Gehörte immer mehr, so dass ich fast eine volle Stunde damit verbrachte und ich möchte Dir ans Herz legen Dir die Zeit zu nehmen, um es sich ebenfalls anzuhören, denn ich kann es nur wärmstens empfehlen.

      Mir persönlich halfen die Gedanken dieser weisen Dame sehr dabei eine klarere Sicht auf mein Thema „Der Tod und die Liebe” zu erhalten. Sie lehrte mich die Dinge besser zu verstehen und berührte mich mit ihren Worten derart, dass ich das Video sogleich auch im „Das Büro der Liebe“-Blog veröffentlichte, um es mit weiteren Menschen zu teilen. Eine der wesentlichsten Erkenntnisse daraus ist für mich, dass ich mein Leben weiterhin mit Liebe, Frieden und Glück befüllen werde. Außerdem übe ich mich darin der Angst keinen Raum zu geben, sie loszulassen und wenn ich mir die Vision meines Leben-Films vor Augen führe, so soll er farbenfroh und hell leuchtend alle Menschen und Orte wiedergeben, denen ich begegnete. So sind wir dann alle im besten Sinne miteinander verbunden, den man sich vorstellen kann und die Liebe verhilft mir dann dem Tod ohne Angst zu begegnen. Denn ganz gleich, ob ich oder ein anderer Mensch nicht mehr auf dieser Welt weilt – es bleiben die Erinnerungen an Geschichten voller Liebe. Was bleibt, ist Liebe.

      Mit diesen Worten beende ich für heute meine Erzählungen an Dich. Du siehst, nun ist es mir doch gelungen etwas über den Tod und die Liebe zu schreiben. Es war eine schöne und lehrreiche Reise der letzten Woche, für die ich Dankbarkeit empfinde und so verbleibe ich bis zum nächsten Mal.

      In Liebe,

      Alice

      PS. Vor zwei Jahren verfasste ich bereits folgende Gedanken über den Tod:

       „Solange wir die reale Zeit, die wir mit den Menschen verbringen mit Liebe füllen, brauchen wir keine Angst davor zu haben diese zu verlieren, selbst wenn sie ihren Weg ohne uns weiter gehen. Denn es bleibt uns immer die Erinnerung an die Geschichten voller Liebe. Und es warten neue Menschen mit neuen Geschichten auf uns, weil wir lieben. So lernen wir zu akzeptieren, dass nichts unendlich ist und nur der Moment des Realen zählt, wo wir uns gerade befinden. Also freuen wir uns auf das Unbekannte voller Liebe.”

      03. Februar 2016: Das glücklichste Volk der Welt.

      „Lieber Freund,

      heute bin ich einer Aufforderung nachgekommen, die ich am letzten Tag des vorangegangenen Jahres im Social Net entdeckte. Es handelte sich genauer betrachtet um Worte, deren Sinn mir gefiel und der Satz dazu lautete: „Mache etwas zum ersten Mal.”. Auf Instagram las ich an diesem Morgen eine nette Nachricht von einem Café, die mich an die zuvor genannten Worte erinnerte und mich inspirierte diesen Ort aufzusuchen, den ich bisher noch nicht kannte. Er führte mich schließlich mitten in die Stadt, gewissermaßen in die Altstadt, die ich, wie Du Dich sicher erinnerst, bisher meistens mied. Dort angekommen wurde ich freudig überrascht, denn was meine Augen sahen bereitete mir Vergnügen. Das Ambiente, die Aufteilung der Räumlichkeiten mit vielen Fensterplätzen, die einen ausgiebigen Blick auf das umtriebige Geschehen der Stadt ermöglichten und der herzliche Willkommensgruß des jungen Mannes hinter der Theke beglückten mich für den Moment. Darüber hinaus wurde ich dann in den Stunden, die ich dort verweilte auch noch mit der Sicht auf viele interessante Menschen belohnt, die sich immer wieder wechselnd im Café einfanden. Der ein oder andere wohlwollende Blick streifte


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