EGO-ELTERN aus Liebe ? Warum werden unsere Kinder immer tyrannischer, antriebsloser, unglücklicher?. Dantse Dantse

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EGO-ELTERN aus Liebe ? Warum werden unsere Kinder immer tyrannischer, antriebsloser, unglücklicher? - Dantse Dantse


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je mehr das Kind von den Eltern abhängig ist, besonders finanziell. Die Eltern sagen uns doch die ganze Zeit, dass sie uns liebhaben, sie nennen uns Schatz, Liebling und schenken uns so viel, usw. Sie werden von vielen Kindern, von vielen Menschen folgende Sätze über ihre Eltern hören „sie meinen doch nur gut. Sie wollen mir nur helfen“. Darum geht es gar nicht. Aber die Kinder tun alles, um die Eltern nicht zu belasten. Sie belasten lieber sich selbst. Vor den Eltern schauspielern sie. Vor den Eltern verhalten sie sich so, als ob die Welt golden wäre. Sie kaschieren ihr Leiden. Es ist eine subtile, unbewusste Manipulation der Eltern, die die Kinder dazu bringt sich so zu verhalten. Viele Eltern lassen die Kinder nicht los und irgendwann lassen die Kinder die Eltern nicht mehr los. Es ist nicht gut und befreit das Kind nicht, wenn die Eltern diese emotionale Kind-Elternabhängigkeit nicht irgendwann abbrechen. Die Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie müssen lernen zu leiden. Sie müssen versuchen, den Berg allein zu erklimmen. Die meisten Eltern intervenieren zu viel und zu früh und zu falscher Zeit. Dadurch machen sie sich unersetzbar und binden so das Kind. Das Kind entfaltet sich nicht und glaubt am Ende, dass es ohne die Eltern nichts schaffen kann. Egal, ob es gut gemeint ist oder nicht, finde ich diese Art egoistisch und machtgesteuert. Die Eltern versuchen, auch von weitem die Zügel in der Hand zu halten und so mischen sie sich ins Leben ihres Kindes ein. Wenn das Kind sich dann querstellt, kommen die Vorwürfe, das Kind wäre nicht dankbar. Die Eltern müssen einfach diese afrikanische Weisheit akzeptieren: „Du gebärst ein Kind, aber du gebärst sein Herz nicht. Lass das Kind ziehen. Mach das Kind nicht von dir abhängig. Löse nicht dein Problem, indem du das Kind schwach machst und schwach hälst. Das Kind gehört dir nicht. Du bist nicht sein Leben und es ist nicht dein Leben und auch nicht dein Lebensinhalt.“

       Er machte eine Pause und fuhr fort:

       Coach Camara : Haben Sie sich gefragt, warum die meisten Kinder nicht mehr haben und oder mehr schaffen als ihre Eltern? Warum sind die Eltern erfolgreicher als die Kinder? Es sollte normalerweise anders sein. Überlegen Sie ein bisschen. Haben die Kinder der Gründer von Mercedes, BMW, Grundig, Ford, Porsche, die Kinder großer Menschen, wie Helmut Kohl, Thatcher, Francois Mitterrand, Michael Jackson, Elvis Presley, usw. etwas Großes auf die Beine gestellt? Ein Produkt mit einem Namen, der bleiben wird, wie ihre Väter es taten? Ich habe diese großen Namen absichtlich gewählt, damit Sie schnell und besser verstehen können was ich meine. Nun übertragen Sie diese Beispiele auf andere, nicht so große Menschen. Sie werden sehen, dass es fast überall so ist.

       Johnny: Lassen Sie mich überlegen. Ja, das stimmt eigentlich. Ich bin doch das beste Beispiel. Ich und mein Vater. Warum ist es so und warum war mein Vater erfolgreicher als Opa?

       Coach Camara : Es ist so, weil die Eltern über ihre Kinder Macht behalten wollen. Es passiert unbewusst. Kinder, die erfolgreicher sind als ihre Eltern, wie dein Papa und Opa, sind Kinder, die bestimmte gesellschaftliche und familiäre Strukturen abgelehnt und damit gebrochen haben. Sie haben damit Schluss gemacht und eigene Regeln aufgestellt. Es sind Kinder, die rebelliert haben oder Kinder, die aus Familien stammen, in denen man bewusst die Kinder so erzieht, dass sie wie Vögel frei fliegen und ihre eigenes Ding machen und nicht dableiben, um auf das Erbe der Eltern zu warten und später dieses zu verwalten. Das ist manchmal eine sehr subtile Sache. Sie werden Eltern sehen, die vor den Kindern stehen und über ihr Vermögen reden, und sie lassen das Kind schon früh wissen, dass sie so hart im Leben kämpfen damit das Kind es später einfacher hat, und wenn es nett ist, wird es diese materiellen Sachen später bekommen. Sie hypnotisieren das Kind, dass nun schon weiß, wenn die Eltern nicht mehr da sind, gehören mir das Haus, das Geld usw. Unbewusst sieht dieses Kind nicht mehr die Notwendigkeit, mehr zu tun als das Nötigste. Somit unterstellt es sich den Eltern, die automatisch Macht über es haben. In Afrika musstest du früher als Mann spätestens mit 17 das Haus der Eltern verlassen und wegziehen. Manche sahen ihre Eltern und Kinder nie mehr, aber sie waren trotzdem durch diese magische Liebe liiert. Die Eltern waren zufrieden und stolz darauf, dass sie dem Kind alles das gegeben hatten, womit es alleine erfolgreich sein Leben meistern kann.

       Johnny : Aber es ist nicht bei allen Familien so, oder?

       Coach Camara: Oh nein! Das wäre schlimm! Nein, es ist ganz klar nicht bei allen Familien so. Sie werden sehen, dass Menschen, die gesunde Erfolge haben, denen es ganz gut geht und die glücklich sind, die mehr geschafft haben als die Eltern, ein ganz klares Verhältnis und eine klare Grenze zu ihren Eltern haben und auch umgekehrt. Das sind Familien, in denen Probleme nicht unter den Tisch gekehrt werden, damit Frieden mit allen Mittel herrscht, sondern Familien, die Auseinandersetzungen nicht scheuen. Sie habe sich nichts vorzuwerfen und gehen offen mit Differenzen und Auseinandersetzungen um. Deswegen können sie auch harte Meinungsverschiedenheiten durchdiskutieren und zur Not auch, falls keine befriedigende Lösung für alle gefunden wird, eine Zeitlang Abstand voneinander nehmen, ohne Angst zu haben, dass die Familie zerstört wird. Das ist sehr gesund und sehr wichtig für die Entfaltung jedes einzelnen Mitglieds der Gruppe. Das sind Familien, in denen die Eltern die Kinder losgelassen haben. Wenn solche Eltern das Ergebnis ihrer Arbeit sehen, sind sie zufrieden. Sie wissen, dass sie keine Leichen im Keller haben und haben eine entspannte Beziehung zu ihren Kindern. Liebe allein reicht nicht, um ein Kind von psychischen Beschwerden fernzuhalten. Man muss miteinander ehrlich sein.

       Johnny : Wie sieht dieses Ergebnis aus?

       Coach Camara: Man erkennt einen guten und gesunden Baum an seinen Früchten und umgekehrt. Das heißt, diese Eltern sehen stolz, wie sich ihre Kinder ohne ihr Zutun, bzw. nur mit marginaler Hilfe, durch das Leben schlagen. Die Kinder sind selbstständig und eigenständig. Sie sind sich der Liebe der Eltern sicher und deswegen brauchen sie sie (Eltern) gar nicht so unbedingt in der Nähe. Sie sind einfach glücklich und seelisch gesund. Das allein ist der Maßstab, ob die Arbeit als Eltern erfolgreich war oder nicht. Ob sie wirklich den Kindern das mitgegeben haben, was sie brauchen, um sich nun allein, mit ihren eigenen Mitteln, in diesem harten Leben durchzusetzen und glücklich zu sein. Ja, glücklich zu sein. Das ist alles, was zählt. Ein glückliches Kind ist sich der Liebe seiner Eltern sicher und braucht deswegen als Erwachsener die Eltern als Versorger kaum noch.

       Johnny : Ich habe den Eindruck, Herr Camara, dass Sie von mir reden.

       Coach Camara: Hören Sie auf mich ständig zu unterbrechen. Ich war noch nicht fertig mit den glücklichen Kindern. Ja, glückliche Kinder sind frei von der anhänglichen, kindischen Eltern-Kind-Beziehung und sind stark in der neuen Form der Beziehung Eltern-Erwachsener. Aus dem Kind wird nun Sohn oder Tochter, aus den Eltern werden Vater und Mutter und nicht mehr Papa und Mama. Die Eltern müssen dafür sorgen, dass dieser Beziehungswechsel von der alten Form zur neuen Form reibungslos vorgeht. Die Eltern sollten die Kinder sehr sorgfältig loslassen, nicht zu früh und nicht zu spät, und am Ende sollte man das Kind freigeben, wie unsere Mitlebewesen, die anderen Tiere, es tun. Das Kind gehört den Eltern nicht, auch wenn sie es geboren haben. Wie ich schon oben erwähnt habe, du gebärst das Kind aber du gebärst sein Herz nicht. Deswegen ist es sehr wichtig, sein Herz nicht zu beherrschen oder zu versuchen, es zu beherrschen. Man sollte die Kinder als Eltern nicht zu früh oder zu spät allein der Verlassenheit der Welt und der Natur ausliefern und hoffen, dass irgendwie alles gut sein wird. Was einen Mensch stark macht ist nicht nur, was er bekommt, sondern auch was er gibt. Einem Kind muss beigebracht werden, auch zu geben. Kinder, die immer nur bekommen und nicht geben, werden abhängig und unglücklich. Die Eltern sollten mit Geben sehr vorsichtig sein. Materielle Geschenke und besonders Geld machen abhängig, wenn es zu viele sind. Wärme, Liebe, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Zuneigung hingegen machen frei.

       Johnny: Es kling logisch. Bei uns lief es andersherum. Ich glaube, meine Eltern haben unbewusst eine Erziehungsart gewählt, die dazu geführt hat, dass sie mein Herz beherrschten.

       Coach Camara: Nämlich? Ich meine welche Art von Erziehung haben Ihre Eltern gewählt?

       Johnny: Wenn ich heute nachdenke, sage ich mir, dass wir gar nicht richtig losgelassen wurden. Sehen Sie, wie ich in meinem Alter noch sauer auf meinen


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