Getting Pro. Andreas Mistele

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Getting Pro - Andreas Mistele


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in der Not mal einen Mix über Kopfhörer mischen musst, sind diese Tools hilfreich! Phasenschweinereien kann man schließlich nur mit Lautsprechern hören, da sich die Schwingungen bei Kopfhörern nicht auslöschen können!

      Die Anzeige des Korrelationsmessers reicht von -1 bis zu +1, was einer Phasenlage von 0 bis 360 ° entspricht. Die Phasenlage ergibt sich aus den Phasenunterschieden zwischen dem linken und rechten Kanal. Diese Phasenunterschiede sind im Grund nichts anderes als Laufzeitunterschiede, wie wir sie etwa aus dem Bereich der Laufzeitstereofonie kennen.

      Je größer die Korrelation ist, desto weniger Auslöschungen entstehen bei der Zusammenführung der beiden Kanäle zu einem Monosignal. Für die Bewertung ist die Erkenntnis wichtig, dass eine gewisse Auslöschung sowohl normal wie unvermeidbar ist und nicht zwingend zu einer Monoinkompatibilität führt.

      Als Komplettübersicht und Hilfe zur korrekten Beurteilung der Werte soll folgende Tabelle dienen:

WertBedeutung
1Maximale Korrelation, beide Kanäle sind identisch. Es ist also praktisch eine Monospur.
Positive WerteEs handelt sich um eine Stereospur, die grundsätzlich monokompatibel ist.
Zwischen 0,2 und 0,8Alles in Ordnung. Der Mix ist phasenbezüglich ausgewogen.
0Ein Kanal fehlt komplett.
Negative WerteDas Signal ist nicht monokompatibel. Bei der Monowiedergabe werden sich größere Anteile auslöschen.
-1Minimale Korrelation, beide Kanäle sind komplett phasengedreht. Mono abgehört löschen sie sich gegenseitig komplett aus.

      4.6.7Goniometer

      Das Goniometer wird auch Stereosichtgerät genannt und ist ein weiteres Messinstrument zur Analyse der Stereoeigenschaften eines Signals.

      Zur Visualisierung wird das Stereobild als Linie bzw. Linienwolke dargestellt, die zwischen zwei Begrenzungslinien mit jeweils 45 ° Auslenkung aus der Mitte ausgerichtet werden.

      Goniometer des Visualizer-Plug-Ins (NUGEN Audio)

      Was bringt dir dieses Tool nun? Zunächst einmal bietet es dir die Möglichkeit, Stereobild und -breite von Signalen auf sehr intuitive Art und Weise zu erfassen und schließlich zu vergleichen. Dies hilft vor allem dann, wenn verschiedene Mixe zu einem gemeinsamen Projekt zusammen gefügt werden sollen. Hat einer der Mixe im Vergleich einen zu ausgeprägten Monocharakter, kannst du ihn etwa mittels Stereo-Enhancement etwas in die Breite zu ziehen.

      Des Weiteren kannst du auch mit dem Goniometer Fehler in der Phasenbeziehung eines Stereosignals erkennen. Liegt die Visualisierung beispielsweise als waagrecht ausgerichtete Linienwolke vor, hast du es mit einer ausgeprägten Phasendrehung zu tun.

      Zum Verständnis noch ein paar Beispiele:

SituationVisualisierung
Monosignal, 100% auf links gepanntEine Linie bei 45 ° links
Monosignal, 100% auf rechts gepanntEine Linie bei 45 ° rechts
Monosignal in der MitteEine Linie in der Mitte
Stereosignal geringer Breite in der MitteEine schmale Linienwolke in der Mitte
Breites Stereosignal, halb auf rechts gepanntEine bauchige Linienwolke, halb nach rechts ausgerichtet
Ausgeglichener Mix mit ausgewogenen PhasenbeziehungenEine ellipsenförmige Linienwolke in der Mitte
Ein Signal mit grober PhasendrehungEine waagrecht liegende Linienwolke

      Diese Beispiele sind natürlich nur Momentaufnahmen. In der realen Analyse verändert sich die Anzeige fortwährend, genauso wie sich auch das analysierte Material permanent ändert. Eine Tendenz ist dennoch schnell zu erkennen.

      5Signalfluss

      5.1Stromversorgung

      Alleine durch die Verlegung der Audio- und Netzkabel kannst du deine an sich guten Signale leider versauen! Die Menge an Geräten und Kabeln im Studiosetup erzeugen leider eine Vielzahl an magnetischen und elektrischen Feldern, Ausgleichsströmen und anderen Störgrößen, die wiederum von Signalleitern aufgenommen werden können.

      Typische Ursachen für Störgeräusche sind:

      1 Masseschleifen: Bei schleifenartiger Verkabelung entsteht eine Art Antenne, die Störfelder aufnimmt und ins System abgibt. Diese Antenne besteht aus den Masseleitungen der Stromkabel und denen der Audiokabel. Alle Felder, die von dieser Antenne empfangen werden, können sich in den Audioleitungen bemerkbar machen. Im Studio und im Live-Einsatz sind also lange Ketten von Mehrfachsteckern, die noch dazu zusammen mit den Audioleitern rund um das Equipment verlegt werden, tabu!

      2 Die Verstärkung der Störgeräusche bei der fälschlichen Verwendung unterschiedlicher Stromkreise für ein zusammenhängendes Audiosetup entsteht übrigens schlichtweg durch die damit verbundene Vergrößerung der Antenne!

      3 Typische Quellen für das 50 Hz-Netzbrummen sind Gerätetrafos, Lichtdimmer oder Starkstromleitungen.

      4 Potentialdifferenzen in den Masseleitungen: Die Massen sind zwar mittels der Erdleiter der Netzkabel und Steckdosen alle miteinander verbunden, die jeweiligen Widerstände der Kabel sind aber nicht gleich – es entstehen unterschiedliche Erdpotentiale. Da das Fließen des Stroms im Grunde nur auf dem Ausgleich unterschiedlicher Potentiale beruht, gleichen die Geräte diese Differenz automatisch über ihre Masseverbindungen aus. Es fließt also ein Ausgleichsstrom auf den Masseleitungen. Dies kann auch der Grund sein, warum du bei manchen Gerätegehäusen eine geschossen bekommst!

      5 Defekte bzw. minderwertige Geräte oder Kabel: Manche Geräte neigen bauartbedingt oder auf Grund ihrer minderwertigen Elemente mehr zum Brummen, Rauschen oder Fiepen. Dies gilt besonders für billige Operationsverstärker in Einsteigerequipment.

      6 Auch defekte Verbindungen können Störgeräusche verursachen.

      Hinsichtlich der Netzversorgung solltest du daher bei Audiogeräten auf eine sternförmige Verkabelung achten: Alle Geräte erhalten ihren Strom aus einer zentralen Steckdose. Ziel ist dabei vor allem die sternförmige Masseführung. Dass heißt, jedes Gerät führt seine Masse auf einen zentralen Punkt ab und nicht ein Gerät über ein weiteres bzw. an verschiedene Massepunkte.

      Ein technisches Mittel im Kampf gegen Netzbrummen sind sogenannte Humfrees: kleine Kunststofflaschen mit Isolierschrauben, die bei Rack-Geräten zwischen die Gerätegehäuse und den Rackschienen gesteckt werden. Dadurch werden die Rackgeräte voneinander isoliert und die Massen, die sonst über die Gerätegehäuse und die Schienen zusammenlaufen, getrennt.

      Manchmal bringt auch das Drehen von Netzsteckern eine Besserung. Hierzu drehst du an allen Geräten den Netzstecker in der Netzleiste systematisch um 180 ° und hörst, ob und wann die Störungen minimiert werden.

      Dies kannst du auch messtechnisch unterstützen: Dazu trennst du alle Verbindungen (USB-Kabel, Audiokabel, Videokabel, …) des betreffenden Gerätes zu anderen Geräten und verbindest lediglich dessen Netzkabel mit der Steckdose und schaltest das Gerät ein. Mit einem Voltmeter misst du dann die AC-Spannung zwischen dem Schutzleiter der Steckdose und einem Massepunkt des Audiogerätes (z. B. Gerätegehäuse, Masseanschluss einer Audiobuchse, …). Dann schaltest du das Gerät ab und drehst den Netzstecker in der Dose um. Nachdem du das Gerät wieder eingeschaltet hast, misst du erneut die AC-Spannung.

      Sollte eine der beiden Messungen eine deutlich geringere Spannung ergeben, dann ist die zugehörige Orientierung des Netzsteckers die bessere bzw. richtige.

      Hast du dennoch Störgeräusche im System, kombinierst du die Geräte systematisch von der Minimalkonfiguration ausgehend zueinander. Das Gerät, bei dessen Einschleifen die Störung auftritt, lässt du von einem Fachmann überprüfen, eventuell ist ja das Netzteil defekt.

      Mein dringender Rat: Die


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