Empowerment fürs ganze Leben. Christoph Schalk
Читать онлайн книгу.Zukunft dient, die ich anstrebe.
Der Kreis schließt sich, wenn ich nach Ziel- und Positionsklärung anfange, mein Potenzial und meine Ressourcen zu nutzen und Schritt für Schritt auf das Ziel zugehe. Die Perspektive, die ich entwickelt habe, leitet mich dabei. Vereinfacht könnte man sagen: Ihr Leben wird Frucht bringen und auch Ihr Umfeld positiv prägen, wenn Sie immer wieder Ihre Perspektive und Ihre Ziele klären, schauen, wo Sie bereits stehen und dann Ihr volles Potenzial einsetzen, um Ihre Ziele zu erreichen. Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Ein wissenschaftliches Forschungsprojekt, das ich seit 1994 in einer Langzeitstudie zu Themen der Organisations-, Führungskräfte- und Persönlichkeitsentwicklung leite, zeigt, dass es darum geht, in diesem Prozess bestimmte Prinzipien zu beachten: Ich nenne sie hier Lebensprinzipien (in früheren Veröffentlichungen wurden sie auch als „organische Prinzipien“, „Wachstumskräfte“ oder „biotische Prinzipien“ bezeichnet – gemeint ist jedoch immer dasselbe).
Lebensprinzipien im Überblick
Wenn Sie etwas in Ihrem Leben und Ihrem Beruf bewirken und andere dabei mitnehmen wollen, ist es sinnvoll, einzelne Lebensprinzipien zu trainieren und in den Alltag zu integrieren. Ich stelle Ihnen diese von der Natur abgeleiteten Prinzipien an dieser Stelle kurz vor, wir werden sie auf einer Reise durchs Tier- und Pflanzenreich später genauer unter die Lupe nehmen. Außerdem werden wir so genanntes organisches Denken einüben mit dem Ziel, ein Frucht bringendes Leben führen zu können.
1 Lebensprinzip: Multiplikation Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Lebewesen nicht unendlich groß werden? Nach einer starken Wachstumsphase erreichen Lebewesen ihre optimale Größe und Form und erhalten diesen Zustand über einen gewissen Zeitraum. Wenn sie diesen Zustand erreicht haben, produzieren sie Nachwuchs und multiplizieren sich auf diese Weise. Unendliches Wachstum würde zu einer Überlastung der vorhandenen Strukturen, zu Fehlfunktionen und schließlich zum Tod führen. Wissen und Fähigkeiten lassen sich am besten multiplizieren, indem man sie möglichst schnell an andere weitergibt. Das gilt im privaten ebenso wie im beruflichen Bereich.
2 Lebensprinzip: Vernetzung Vernetzung bedeutet, dass alle Bereiche in einem Organismus (also in Ihrem Körper oder in Ihrem Lebensumfeld – Familie, Freundeskreis, Beruf etc.) zusammenhängen. Eine Veränderung in einem Bereich hat immer Folgen für andere Bereiche. Manchmal sofort, manchmal aber auch zeitlich verzögert. Im Allgemeinen liegt es uns näher, linear statt vernetzt zu denken, aber es lohnt sich, auch auf nicht sofort ins Auge fallende Zusammenhänge zu achten. Ziel sollten ja langfristig positive Ergebnisse sein; von Instantlösungen mit kurzfristigen Erfolgen, aber langfristigen Nebenwirkungen hat niemand etwas.
3 Lebensprinzip: EnergieumwandlungWenn Sie bei starkem Wind am Meer entlanglaufen, können Sie das Prinzip der Energieumwandlung sehr schön beobachten: Segelschiffe nutzen den Wind und lassen sich übers Wasser treiben, Sie aber müssen ganz schön gegen den Wind ankämpfen. Das Prinzip der Energieumwandlung nutzt bereits vorhandene Energie und inneres Engagement und versucht, sie in eine andere, konstruktive Richtung umzulenken. Es hilft uns, sogar aus widrigen Umständen, Problemen und Hindernissen Kraftquellen zu erschließen. Wer am Ende Frucht bringen will, kann so noch weitere, oft ungeahnte Potenziale entdecken und freisetzen.
4 Lebensprinzip: Fruchtbarkeit Es gibt ja Dinge, die man einfach macht, ohne darüber nachzudenken, warum man sie so und nicht anderes macht. Das Prinzip der Fruchtbarkeit fragt danach, ob es sinnvoll ist und seinen Zweck erfüllt, was man gerade tut. Wer weiß, wo er hin will und weiß, wo er startet, der muss zwischendurch prüfen, ob er auf dem richtigen Weg ist, und am Ende auswerten, ob er das Ziel auch erreicht hat. Bringt das, was ich mache, irgendeine Art von Frucht? Und wenn ja, die erwünschte Frucht?
5 Lebensprinzip: Symbiose Das Prinzip Symbiose beruht auf der Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist. Jeder ist anders als die anderen. Die Wahrnehmung des Ist-Zustands, nämlich meines persönlichen Profils im Unterschied zu anderen Menschen, ist der Ausgangspunkt für eine bewusste Ergänzung des eigenen Lebens und Handelns durch andere Menschen mit ihrem jeweiligen ganz besonderen Profil. Gerade in der Natur lässt sich das Prinzip der gegenseitigen Ergänzung und der daraus entstehenden Vielfalt gut beobachten. Leider kämpfen wir oft gegen Vielfalt und Unterschiedlichkeit an, statt uns die Stärken dieser Vielfalt zunutze zu machen, sie bewusst wahrzunehmen und einzusetzen.
6 Lebensprinzip: NachhaltigkeitNachhaltigkeit stellt sicher, dass wir auch langfristig immer wieder – unser ganzes Leben lang – Frucht bringen. Und dass sich diese Frucht in anderen Menschen fortsetzt. Das aber setzt voraus, dass wir ausreichend Ressourcen haben und unsere Ressourcen auf eine bestimmte Art und Weise nutzen. Nachhaltigkeit macht aus einmaliger Multiplikation eine Serie von Multiplikationen und geht gleichzeitig schonend und effektiv mit vorhandenen Ressourcen um.
Damit wir tatsächlich Frucht in unserem Leben sehen, ist es notwendig, Balance in die Anwendung der Lebensprinzipien zu bringen. Der Lebens-Test im nächsten Kapitel hilft Ihnen deshalb bei einer Bestandsaufnahme: Wie gut leben Sie bereits die Lebensprinzipien? (Auch wenn Sie sie bisher vielleicht anders genannt haben oder sich dessen überhaupt nicht bewusst sind.) Sind Ihnen diese Prinzipien bereits in Fleisch und Blut übergegangen? Oder gibt es Lebensprinzipien, die Sie noch nicht wirklich einsetzen und umsetzen? Wie ist es um die Balance der sechs Lebensprinzipien bestimmt? Wo ist Ihre schwächste Stelle? Der Erfolg eines Veränderungsprozesses wird von der Stärke der schwächsten Stelle bestimmt. Es geht also auch darum, eventuelle Schwachstellen zu entdecken und zu stärken. Am Ende soll eine starke Balance aller sechs Prinzipien stehen.
Das anschließende Lebens-Training macht Sie fit in der Anwendung aller sechs Lebensprinzipien. Hier bekommen Sie ein vertieftes Verständnis von allen sechs Lebensprinzipien, und Sie lernen, diese Prinzipien auf den Bereich anzuwenden, in dem Sie mehr Frucht sehen wollen. Da es sich um ein intensives Training handelt, sollten Sie sich unbedingt auf das Prinzip oder die Prinzipien beschränken, die bei Ihrem Lebens-Test schwach abgeschnitten haben.
Entdecken Sie Ihre persönlichen Erfolgsfaktoren
Der Lebenstest hilft Ihnen bei der Einschätzung, wie gut Sie die sechs Lebensprinzipien bereits praktizieren und zum Teil Ihres Lebens gemacht haben. Sie entdecken durch den Test also Ihre persönlichen Stärken und Erfolgsfaktoren, die dazu beitragen, dass Ihr Leben im beruflichen oder persönlichen Umfeld Frucht bringt, aber natürlich auch Ihre Schwächen, die das Ausmaß der Frucht noch einschränken. Da es bei den Lebensprinzipien darauf ankommt, eine gute Balance zu entwickeln, helfen Ihnen beide Informationen weiter. Das Lebenstraining im Anschluss an den Test zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Stärken nutzen, Ihre Schwächen weiterentwickeln und alle sechs Lebensprinzipien in Balance bringen können.
Das Ausfüllen des Tests dauert etwa 10 bis 20 Minuten. Sie finden den Test online unter www.life.empowerment.zone.
Lesen Sie am besten erst weiter, wenn Sie den Test ausgefüllt und Ihr Ergebnis vorliegen haben.
Was Sie mit dem Testergebnis anfangen können
Wie sind die Ergebnisse zu verstehen? Die sechs Zahlenwerte für die Lebensprinzipien sind so genannte normierte Standardwerte. Für die Praxis bedeutet das, dass die Zahlen untereinander vergleichbar sind. Auch können Sie mehrere Profile von sich selbst oder Ihr Profil mit den Profilen anderer Personen vergleichen (etwa mit denen der Kollegen aus Ihrem Team). Damit das möglich wird, werden die Rohdaten aus Ihrem Fragebogen mithilfe einer statistischen Formel und einer weltweiten Eichstichprobe umgerechnet. Die normierten Ergebnisse, mit denen Sie dann arbeiten, verteilen sich um den Mittelwert 50. Etwa 70 Prozent der Ergebnisse aller Personen, die den Lebens-Test ausgefüllt haben, liegen in der Spanne zwischen 35 und 65. Das ist also der Normalbereich. Ergebnisse unter 35 sind niedrig, Ergebnisse über 65 sind hoch. Wenn Sie also bei Vernetzung