Das Team. Geri Schnell

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Das Team - Geri Schnell


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verfolgen. An den Boxen will man nicht mehr Leute haben, als unbedingt nötig sind. Andi ist an den Boxen erwünscht, den Jon braucht ihn zum Beruhigen seiner Nerven auch Jeff diskutiert gerne mit ihm.

      Am Morgen ist der Himmel über Sao Paulo bewölkt und das Thermometer erreicht nur knapp 20°C. Das Aufwärmtraining gibt dem Team wieder etwas Selbstvertrauen. Das Auto liegt mit vollen Tanks gut und die Platzierungen sind besser als beim Qualifikationstraining. Die Mechaniker geben sich alle erdenkliche Mühe, dass jedes Detail stimmt. Beide Fahrer sind mit der Abstimmung ihrer Boliden zufrieden.

      Nun beginnt der eigentliche Count Down für den Grand Prix von Brasilien. Auf der Startgerade wimmelt es von Leuten. Andi kann sich mit einigen Botengängen nützlich machen. Mal holt er eine Radmutter, mal muss er eine vorgewärmte Raddecke holen. Ein Mechaniker hat doch tatsächlich nicht alle Werkzeuge in seinem Werkzeugkasten, eine Tatsache, welche Jon beinahe ausflippen lässt. Aber Andi hüpft noch einmal über die Boxenmauer und bringt die fehlenden Schraubenschlüssel. Als die Motoren angeworfen werden, steigt die Spannung bei Andi, das ist wirklich ein Erlebnis der besonderen Art. Er auf der Grand Prix Strecke als Helfer mit dabei. So etwas hat er sich nicht träumen lassen.

      Nach der Fünfminutentafel muss Andi den Startplatz räumen und er verdrückt sich in der Box. Eigentlich wollte er den Grand Prix von einem schönen Tribünenplatz aus verfolgen, aus der Box wird er sehr wenig von der Strecke mitbekommen, aber die Atmosphäre ist natürlich ganz was anderes, als an der Strecke. Andi möchte auf keinen Fall tauschen, auch wenn er praktisch das ganze Rennen an einem kleinen Fernseher verfolgen muss.

      Die Nerven des Teams sind zum Zerreissen gespannt, als das Feld, auf die Aufwärmrunde los donnert. Auch die beiden Franklins kommen weg, keine Selbstverständlichkeit bei den Problemen mit dem Motor. Das Aggregat von Ted stotterte zuerst bedenklich, eh es sich doch noch starten lies.

      Gespannt schaut man auf den kleinen Monitor. Die Kamera bleibt auf der Spitzengruppe. Wie Mick und Ted die Aufwärmrunde überstanden haben, wird man erst sehen, wenn die beiden auf ihren Startplätzen stehen.

      Erleichterung im Team, als sie aus der Kurve auftauchen, wenigstens sind sie beim Start dabei. Villeneuve und Schumacher im Ferrari stehen bereits auf ihren Plätzen. Einer nach dem andern nimmt seinen Platz ein. Noch rollt der hintere Teil des Feldes. Endlich, alle Boliden stehen heulend am Start. Die roten Ampeln schalten ein, eins, zwei, drei, vier, fünf - und Grün. Die Boliden heulen gequält auf und das Feld verschwindet im Rauch, der 2. Grand Prix des Jahres 1997 läuft. Barrichello kommt nicht weg und bleibt stehen. Die hinteren Fahrer weichen mit halsbrecherischen Manövern aus. Das Herz von Andi schlägt schneller, als ob er einen Hundertmeterlauf hinter sich hätte. Ein Wunder, alle können ausweichen. Die Kamera bleibt auf der Spitze. Berger und Villeneuve berühren sich leicht und Villeneuve muss auf die Wiese ausweichen. Weiter hinten steigt der Wagen von Hill auf, mehrere Wagen stellen sich quer, ein wildes Durcheinander. Andi kann nicht erkennen wie Mick und Ted das Drama überstehen.

      Streckenposten versuchen verzweifelt Barrichellos Wagen wegzuschieben. Ihr brasilianisches Herz rät ihnen: Nicht zu stark schieben! Schon winkt einer mit den Händen. Die Rennleitung hat erbarmen. Die rote Flagge kommt raus, - Abbruch und Neustart.

      Noch weiss niemand was mit Mick und Ted los ist. Wagen um Wagen fährt jetzt in die Boxenstrasse. Endlich, wenigstens Ted ist da, wenn auch mit einem verbogenen Frontflügel. Im Fernsehen kann man bei einem Reifenstapel den Wagen von Mick erkennen. Ein Hinterrad fehlt.

      «Sofort den Ersatzwagen bereitmachen!», ruft Jon auch Jeff und Mark schreien wild durcheinander. Andi verzieht sich in eine Ecke um ja nicht im Weg zu sein, denn jetzt ist das totale Chaos ausgebrochen. Teds Wagen muss repariert und durchgecheckt werden. Der Ersatzwagen, muss voll getankt und neu bereift werden. Jeder irrt anscheinend ziellos umher und doch, so langsam hellt sich die Miene von Jon auf. An Teds Wagen ist nichts passiert und der Ersatzwagen ist bereits auf Mick eingestellt. Da haben es andere Teams schwerer, die müssen noch das Setup ändern. Endlich trifft auch Mick an der Box ein und flucht über Irvine, doch niemand hört ihm zu, alle sind beschäftigt. Beide Fahrer fahren, als die Strecke geöffnet wird, raus auf ihre Startpositionen.

      Mit rund einer halben Stunde Verspätung wird erneut gestartet. Diesmal bleibt Katayama stehen, aber sein Wagen kann weggeschoben werden. Schumacher übernimmt im Ferrari die Spitze und wird von Villeneuve gejagt. Wo sich Mick und Ted einreihen kann man nicht erkennen, die Kamera bleibt auf der Spitzengruppe.

      Den Teams bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Boliden wieder auf der Zielgerade auftauchen. Der Lärm nimmt zu, die Ersten donnern vorbei. Andi ist froh um die Gehörschütze. Ted taucht an achtzehnter Stelle auf, Mick knapp dahinter auf Rang neunzehn, nur ein Tyrrell ist noch langsamer und Katayama steht noch in der Box. Wenigstens die erste Runde ist geschafft.

      Villeneuve liegt in Führung, Schumacher fällt langsam zurück, Berger sitzt ihm im Nacken. Ted und Mick können mithalten, bleiben jedoch auf ihren Positionen. Erst in der 16. und 17. Runde können sie dank den Ausfällen von Diniz und Barrichello je einen Platz gutmachen. Noch vor dem ersten Boxenstopp kann Mick Ted in einem halsbrecherischen Manöver überholen. Jetzt macht er sich an die Verfolgung von Nakano und Salo. Der Boxenstopp läuft normal ab, Ted klagt über Vibrationen und Untersteuern. Mick ist sehr aufgestellt, dass er Ted überholen konnte motiviert ihn, die Hierarchie ist wiederhergestellt. Mick kämpft ausgezeichnet und überholt Salo und während Nakano seinen Boxenstopp macht, überholt er auch ihn. Jetzt liegt er auf Platz fünfzehn. In Reichweite fährt der Neuling Trulli mit seinem Minardi. Mick kommt ihm immer näher.

      Doch in Runde 48 ist Mick überfällig. Was ist geschehen? Banges Warten an der Box. Jon ist stinksauer und beobachtet gespannt den Monitor.

      «Wenn sie schon ausfallen, sollte der Ausfall wenigstens so spektakulär sein, dass sie von den Kameras erfasst werden, aber so, von niemandem bemerkt, das ist doch zum Heulen», schreit Jon Andi ins Ohr, als es etwas ruhiger geworden ist. Die Antwort von Andi geht wieder im Lärm unter, eine grössere Gruppe braust vorbei. Ted kommt in seiner um den Platz von Mick verbesserten Position vorbei, aber er bleibt blass. Als die Kamera der Spitze folgt, erkennt man hinter einem Reifenstapel eine Rauchwolke. Am Heckflügel kann man erkennen, dass es Micks Wagen ist. Ein Motorschaden.

      Der letzte Boxenstopp von Ted wird vorbereitet. Andi schaut dem Boxenstopp aus einiger Entfernung zu. Er hat keine Aufgabe, er muss nur darauf achten, dass er niemand behindert. Ted macht seine Sache gut, mit grossem Tempo kommt er rein, stoppt aber genau an der richtigen Stelle. Der Stutzen wird angesetzt, das Benzin läuft. Für den Reifenwechsel bleibt genügend Zeit. Immer wieder heult der Motor auf, er darf nicht zu viel Drehzahl verlieren. Jon steht mit der Stoppuhr daneben und beobachtet den Boxenstopp. Elf Sekunden, so lange braucht man, für das Nachtanken, unter zehn Sekunden bringt man diese Menge gar nicht rein, er ist zufrieden.

      Ted geht an sechzehnter Stelle wieder ins Rennen. Kein berauschendes Ergebnis. Doch jetzt wird er von den Kameras gross erfasst. Der Williams von Villeneuve naht, der erste Rundenverlust ist fällig. Die Bildschirmpräsenz ist aber nur von kurzer Dauer, zu schnell fliegt der Williams vorbei. Mit zunehmender Renndauer kann sich Ted wieder näher an Nakano schieben. Inzwischen ist Schumi II ausgefallen und Irvine musste lange an die Box und wurde von Ted überholt.

      Drei Runden vor Schluss muss auch Hill mit brennendem Motor an die Box. Noch einmal einen Platz gewonnen, aber was bringt das? Dafür muss Ted noch mit Verstappen um den fünfzehnten Platz kämpfen. Von hinten kommt Villeneuve immer näher, es reicht noch für eine zweite Überrundung, also noch einmal ein paar Sekunden auf dem Bildschirm. Der Williams liegt nicht mehr gut auf der Strasse und so dauert es bis in die letzte Runde, erst auf der zweitletzten Zielgerade kommt Jaques vorbei. Berger sitzt ihm auf dem Heckflügel, er muss vorbei. Ted schafft es, Verstappen hinter sich zu lassen. Als erster Fahrer nach Villeneuve überfährt er die Ziellinie, leider mit zwei Runden Rückstand.

      Das Gesicht von Jon versteinert sich, eine furchtbare Enttäuschung, dieser Grand Prix von Brasilien. Ausser Spesen nichts gewesen. Jetzt will er ein paar Tage nichts mehr von der Formel 1 hören. Das Team macht fünf Tage Ferien. Morgen ziehen sie in ein Feriencamp in die Nähe von Rio um. Dort macht das gesamte Team Urlaub.

      Seine Freunde kommen mit den Models


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