Burgen und Schlösser in Berlin und Brandenburg. Martina Kloss

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Burgen und Schlösser in Berlin und Brandenburg - Martina Kloss


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       Baubestand & Beschreibung

      In der Kleinstadt Freyenstein an der brandenburgisch-mecklenburgischen Grenze gibt es auf kleinem Raum drei alte Wehranlagen, die alle gut erhalten sind. Neben dem Alten Schloss Freyenstein und dem Neuen Schloss Freyenstein stoßen Sie im Archäologischen Park Freyenstein auf das alte Schloss Freyenstein.

       Die alte Stadt Freyenstein

      Das alte Schloss Freyenstein war Teil der ersten Stadt und ist wahrscheinlich das erste mittelalterliche Verteidigungssystem in Freyenstein. Die Stadt Freyenstein stammt ursprünglich aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts und entwickelte sich zu einer florierenden Wirtschaftsmetropole mit über 25 Hektar. Allein der Marktplatz nahm die Fläche von zwei Fußballfeldern ein. Nach verheerenden Zerstörungen durch territoriale Auseinandersetzungen wurde 1287 eine neue, kleinere Stadt gegründet, die nur 300 m entfernt lag und leichter zu verteidigen war. Mit der Neugründung verlor Freyenstein seine Bedeutung. Die Altstadt wurde über Jahrhunderte aufgefüllt und als Ackerland genutzt. Da das Gebiet der Altstadt von Freyenstein nie überbaut wurde, sind viele Überreste und Funde im Boden erhalten geblieben. Die archäologische Stätte ist eine der am besten erhaltenen städtischen Ruinen in Mitteleuropa und wird oft als "Pompeji des Nordens" bezeichnet. Die Altstadt liegt jetzt komplett im Archäologischen Park Freyenstein. Einige Gebiete wurden noch nicht ausgegraben und sind in landwirtschaftlichen Gebieten noch nicht bebaut.

       Die alte Burg Freyenstein und Historie

      Die Nordwestseite des Archäologischen Parks Freyenstein wird von der alten Burg Freyenstein eingenommen. Die mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert existierte wahrscheinlich 200 Jahre lang nicht. Es schützte das Dorf bis zur gegenüberliegenden Grenze im Norden und war mit der Stadtmauer verbunden. Richtung Stadt hatte es zwei Gräben, die nach der archäologischen Untersuchung in der Gegend angedeutet oder wieder in die ursprüngliche Tiefe gegraben wurden. Die Burg bestand aus einer Kernburg mit einem umgebenden Burggraben und einem Vestibül im Südwesten. Dies wurde auch durch einen Graben in Richtung Stadt geschützt. Der Vorburggraben führte im Südosten zum Burggraben der Kernburg, so dass er zwei Stadtgräben hatte. Nach außen, d. H. Nach Norden, wurden die Festung und der Kern durch die Stadtbefestigung gesichert. Im Gegensatz zu den späteren Grundrissen von Freyenstein dürften die Gräben der alten Burg Freyenstein trocken gewesen sein.

      Das Kernschloss der Burg Freyenstein nahm eine Fläche von ca. 60 m mal 70 m ein. Der Eingang befand sich im Südwesten der Vorburg. Eine Kopfsteinpflasterstraße führte durch die östliche Vorburg direkt vor dem Tor der Kernburg. Ein Teil der Steinstraße wurde ausgegraben und kann heute bewundert werden. Bemerkenswert sind die größeren Steine ​​wie der "Mittelstreifen" und der Straßenrand. Sie führte wahrscheinlich über einen Erddamm und nicht über eine Brücke in die Vorburg. Der Eingang zum Kernschloss war dagegen höchstwahrscheinlich mit einer Brücke versehen, auch wenn dies bisher nicht nachgewiesen wurde. Es gibt keine Spur der Gebäude und der Struktur der Anlage. Es wurde ordentlich mit der Aufgabe der Stadt demontiert, so dass Gegner es nicht nutzen konnten, um die neue Stadt zu belagern. Dennoch ist deutlich zu erkennen, dass das Kern- und das Außenschloss zusammen eine Fläche von 2,1 Hektar einnahmen. Im vorderen Bereich des Komplexes, d. H. Im Süden in Richtung Stadt, stößt man auf einen ausgegrabenen Keller, der mit 54 Quadratmetern Innenraum der größte nachgewiesene Steinkeller der Stadt ist. Es ist nicht bekannt, ob das Gebäude im Zusammenhang mit der Burg eine Rolle spielte. Vielleicht lebte hier ein übergeordneter Bürger? War es ein heiliges Gebäude? Lebte hier ein Schlossverwalter, der sich in Abwesenheit des Schlossbesitzers um den Komplex kümmerte? Bis heute hat die Konstruktion viele Fragen aufgeworfen.

      Das Kernschloss der Burg Freyenstein bestand wahrscheinlich aus dem bereits erwähnten Burggraben, einer umgebenden Palisade, einem Wohnturm, der den Eingang flankierte, und mindestens einem weiteren Gebäude. Es gab wahrscheinlich eine Küche, einen Brunnen und einen geräumigen Burghof. Ein Metalldepot an der Nordwestseite weist auf ein Lagerhaus oder eine Schmiede im Schloss hin, wobei sich letztere eher in der Stadt oder im Außenbezirk befindet. Die äußere Vorburg befindet sich noch vollständig unter einem bebauten Feld und wurde nur teilweise erforscht. Der Graben im Norden ist auch durch die hier verlaufende Straße aus dem 19. Jahrhundert vollständig verschwunden. Unter Umständen führte die gepflasterte Straße zwischen Kern und Vorburg zu einem Stadttor im Norden, das von der Burg flankiert und verteidigt wurde. Diese Konstruktion war für diese Zeit keine Seltenheit. Heute ist das alte Schloss Freyenstein Teil des Archäologischen Parks. Nichts bleibt vom oberirdischen Wehrsystem übrig. Mit Hilfe eines sehr guten Audioguides und detaillierter Informationstafeln werden Sie in die Vergangenheit versetzt und können sich genau vorstellen, wie es einmal ausgesehen hat. Ein Besuch zusammen mit dem Alten Schloss Freyenstein und dem Neuen Schloss Freyenstein lohnt sich.

       Der Archäologische Park Freyenstein

      Aufgrund ihrer geplanten Aufgabe im Jahr 1287 ist Freyenstein eine der besterhaltenen Stadtruinen in Mitteleuropa. Mit dem Brand in der Stadt und dem daraus resultierenden Einsturz der Häuser gelangten ganze Hausraten in die alten Keller, die dann einfach aufgefüllt wurden. Die Stadt bietet einen perfekten archäologischen Einblick in das 13. Jahrhundert. Die Altstadt wurde vollständig in den Archäologischen Park Freyenstein integriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit einem Audioguide haben Sie die Möglichkeit, durch den Park zu spazieren. Sie werden über 42 Audioguide-Stationen durch die Stadt geführt und lernen alle wichtigen Elemente und Bereiche kennen. Die Keller der Gebäude waren teilweise mit roten Balken angedeutet oder können direkt eingesehen werden. Viele Elemente werden mit dem Audioguide wieder zum Leben erweckt.

      Tipp: Der Archäologische Park Freyenstein hat nur wenige schattige Bereiche. Ein Besuch lohnt sich besonders an wolkigen oder nicht so heißen Tagen. Wenn es regnet, sollten Sie gute Schuhe mitnehmen.

      Altes Schloss Freyenstein

      Am Südostende der Altstadt von Freyenstein liegt in einem schönen Park das Alte Schloss Freyenstein. Es ist Teil eines alten Schlossensembles.

      Beide Anlagen basieren auf einem mittelalterlichen Kern underhielten im Laufe der Geschichte ihr heutiges Aussehen. Der heutige Ort Freyenstein wurde 1287 gegründet, nachdem man die alte Siedlung aufgab. Nur kurze Zeit nach der Ortsgründung errichtete man das Alte Schloss Freyenstein.

      Das Alte Schloss Freyenstein bzw. die Burg Freyenstein war anfangs eine Wasserburg, die außerhalb der Stadtmauer stand und anscheinend mit dem Wassergraben der Stadt verbunden war. Sie wurde im 16. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss umgebaut und in eine unregelmäßige Dreiflügelanlage umfunktioniert.

      Heute hat sich von der Burg Freyenstein nur eine Ruine erhalten, die in mühevoller Arbeit ab 1968 an der Südwestecke wieder aufgebaut und instandgesetzt wurde. Vorhanden ist ein Teil des Westflügels mit Treppenturm und vier Geschossen. Sehenswert sind die Terrakottamedaillons, die die Fassade zieren. Sie zeigen unterschiedliche Personen, die Bewohner, Eigentümer oder Erbauer des Alten Schlosses Freyenstein waren. Hergestellt wurden die damaligen Originale von dem bekannten Lübecker Meister Statius von Düren. Knapp Zweidrittel der heutigen Medaillons sind Kopien. Die Südostseite wird von einem erhaltenen Tor dominiert, das von zwei Rundtürmen flankiert wird. Die Türme besitzen auf Bodenhöhe kleine Öffnungen, die wie Schießscharten wirken und auf den Bereich vor dem Tor zeigen. Das Tor weist eine Aussparung auf, die auf eine Zugbrücke hindeutet. Daneben befindet sich eine kleine Pforte für einzelne Personen, die anscheinend eine eigene Zugbrücke besaß. Aussparungen deuten darauf hin. Das Schloss besaß somit einen stadtabgewandten Eingang. Im Inneren befinden sich ein Trauzimmer und einige erhaltene Elemente, zu denen Kreuzgewölbe und ein offener Kamin gehören. Die schönen Schlösser laden heute mit dem Archäologischen Park Freyenstein und der Burg Freyenstein zu einem langwierigen Besuch ein. Der Rundgang durch Schloss- und Archäologischen


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