Die Weltgesundheitsformel 2. David Ekwe Ebobisse

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Die Weltgesundheitsformel 2 - David Ekwe Ebobisse


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lückenlose Zerstörung der Biodiversität, der Sortenvielfalt und insbesondere von Arten, die an lokale Bedingungen angepasst sind, weil selbst Privatleute ihre Obst- und Gemüseprodukte nicht mehr verbreiten dürfen, wenn sie nicht den EU-Normen entsprechen.

       Aber dass können wir uns von den EU-Politikern doch nicht gefallen lassen. Und wer hat denen überhaupt erlaubt solche tiefgreifenden Entscheidungen zu treffen!

      Gute Frage. Eins ist klar: "Es ist bezeichnend für die mangelnde demokratische Legitimation der EU, dass solche grundlegenden Entscheidungen durchgezogen werden, ohne dass die Bürger davon etwas mitbekommen." beklagt sich sie österreichische Umweltorganisation. Und nimmt vorweg "Ist die Verordnung einmal beschlossen, sind die Lebensmittel-Konzerne im Recht und die Bürger in der Defensive und werden größte Schwierigkeiten haben, die gesetzlichen Regelungen wieder rückgängig zu machen.5

       Das ist ja skandalös was das Agrarkartell da anstellt und versucht, mithilfe seiner Lobbyisten durchzubringen.

      Durchgebracht hat: »Am 1. Mai (2013) hat die EU den Tausch von Saatgut untersagt«, lesen wir in Brigitte Warenskis Artikel mit der Überschrift »EU verbietet Hobbygärtnern Saat-Tausch« "Nun fürchtet man auch um den Fortbestand der alten Regionalsorten. Seit Jahrtausenden haben Bauern aber auch Saatgut aus ihrer Ernte aufbewahrt, verbessert, getauscht und wieder ausgebracht und Hobbygärtner haben Pflanzensamen über den Gartenzaun weitergereicht", erinnert sie uns an unsere traditionelle Landwirtschaft.

      Geht es nach der Novelle der EU-Erhaltungssortenrichtlinie, die mit dem 1. Mai in Kraft getreten ist, sind für den Tausch von Saatgut — das im Sortenregister eingetragen ist nun hohe Verwaltungsstrafen vorgesehen. Aber "Der Tausch bzw. die freie Weitergabe von alten Sorten darf für Private einfach nicht eingeschränkt werden", sagt Bernd Kajtna, Geschäftsführer und Stellvertreter von Arche Noah.

      Jedoch sieht die Realität mal wieder anders aus. Denn Saatgut ist längst zum Milliardengeschäft geworden, wie neueste Zahlen zeigen. So kontrollieren die zehn führenden Saatgut- und Agrochemiekonzerne — wie Bayer und Monsanto — inzwischen 70 Prozent des weltweiten Marktes und lassen Sorten — oft auch in Bausch und Bogen — registrieren. "Besonders mit den Hochzuchtsorten, mit Heilpflanzen und Pflanzen für die Gewinnung von Biosprit lässt sich ungeheures Geld machen", so Kajtna. Doch auch die Jagd auf exklusive Rechte von attraktiven Erhaltungssorten hat bereits begonnen. Sie können in einem beschleunigten und vereinfachten Zulassungsverfahren angemeldet werden und auch damit ist die Saat künftig für den Tausch tabu. "Uns geht so wertvolles Kulturgut verloren. Statt dass wir autark bleiben, werden wir total abhängig von großen Konzernen. Dazu kommt, dass auch die Auflagen für die Registrierung und damit für den Verkauf von Saatgut so groß geworden sind, dass das Kleinbauern und Hobbygärtner nicht mehr bewältigen oder sich sogar finanziell nicht mehr leisten können", kritisiert Andreas Kreutner, Gründer von »Urkorn Tirol«. Die Gefahr, dass verstärkt große Konzerne bestimmen, welches Saatgut zu welchen Bedingungen erhältlich ist, bestehe aber schon, wie sich am Paradebeispiel Baumwolle zeige. Und daher könne man sich auch in Tirol "nicht einfach zurücklehnen und zuschauen, was die Konzerne machen", sagt Partl.6

       Aber dieses Verbrechen kann doch vor keinem Gericht der Welt durchkommen, oder?

      Doch. Justitia hält nämlich eine Waage in der Hand. Und wer am meisten Geld auf seine Seite drauflegt, der gewinnt den Prozess meistens auch.

      Den multinationalen Konzernen stehen die besten Anwälte der Welt zur Verfügung. Mit allen juristischen Mitteln weisen diese dann die vielen Massen- und Sammelklagen von lauter armen, betroffenen und beraubten Menschen, die um ihr Land, ihre Bürger- und ihre Grundrechte kämpfen, zurück.

       Ach, deswegen brauchen die großen Konzerne immer so viele Juristen: Die müssen sie aus all den Verbrechen an Mensch und Natur rausklagen?

      Oder ihnen zumindest ein möglichst geringes Strafmaß aushandeln. Dabei übergehen, übersehen oder ignorieren viele von ihnen allerdings oftmals die moralische Tragweite ihrer Fälle und fungieren blind als Exekutive der räuberischen Konzernmacht. Doch ändert das nichts an der Tatsache, dass solche Juristen bei ihrer gut bezahlten Arbeit die rein kapitalistischen Interessen rücksichtsloser, wertefreier und skrupelloser Unternehmen vertreten. Vom Schein des Geldes geblendet, kassieren sie dick ab, anstatt für Recht, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einzutreten. Ähnlich wie es viele Betriebs- und Volkswirte tun, sind auch sie Teil der kleinen Oberschicht von Topverdienern, die ein hohes Ansehen in der Gesellschaft genießen, obwohl sie in Wirklichkeit ein kriminelles Organ der Konzernmacht sind. Dabei sollten selbst sie sich längst von der bequemen Vorstellung verabschiedet haben, dass moderne Unternehmen irgendjemand anderem dienen, als der reinen Gewinnmaximierung. Das ist es, was die Anteilseigner ihren Managern als Auftrag erteilen. Das ist es, was jeder ihrer Aktionäre fordert. Und das ist es, was jeder unterstützt, der für sie arbeitet — nicht unbedingt aus böser Absicht, aber aus einem den Konzernen innewohnenden Selbstverständnis. Doch glauben viele von ihnen, sie arbeiten für einen »netten Typen« und wissen gar nicht, dass sie für ein internationales, verbrecherisches Syndikat den Laufburschen spielen, das Blut aus Indien, Afrika oder anderswo an den Händen hat. Solange ihnen niemand die schrecklichen Folgen ihrer moralfreien Handlungen aufzeigt, sie die Zusammenhänge erkennen lässt und sie aufklärt, ändert sich aber auch nichts an der Situation.

       Aber gerade Juristen sollten doch eigentlich für Recht und Ordnung eintreten, anstatt die Rechte anderer mit Füßen zu treten!

      Doch zeigt uns die Realität viel zu oft das Gegenteil. Meistens sieht es nämlich so aus, dass die großen Schwergewichte sich die teuersten und besten Juristen leisten, um sie zu korrumpieren, ihren Sinn für Gerechtigkeit mit Geld brechen und somit die besseren Argumente auf ihrer Seite haben, um jeden noch so perversen Rechtsstreit, wie den um die Patentierung von Leben, zu gewinnen. 7

      Und all das um den armen Dritte-Welt-Bauern ihr Saatgut zu stehlen. Die Aussaat von Saatgut, welches seit Generationen stets wieder eingeholt wurde, um es im nächsten Jahr kostenlos zu verwenden, steht jetzt unter Strafe. Die Agrarriesen wollen nämlich nicht mehr, dass Dritte-Welt-Bauern unabhängig von ihrem Saatgut, ihren Pestiziden und ihren Düngemitteln Landwirtschaft betreiben und erschaffen deshalb immer mehr Genbanken, in denen sie tausendjährige Kulturpflanzen als ihre verkaufen.

      Unter dem Vorwand neue Pflanzen züchten zu wollen, die mit dem Klimawandel zurechtkommen, Naturschutz zu betreiben und die Menschheit vor den existenziellen Bedrohungen des 21. Jahrhunderts, wie dem Verschwinden einiger besonders gefährdeter Arten sowie Hunger zu beschützen, soll die genetische Vielfalt der Arten, welche die Voraussetzung für den Erhalt der Anpassungsfähigkeit in einer sich ständig ändernden Umwelt darstellt, gesichert werden, so die Vertreter der multinationalen Unternehmen zu ihrer Patentierungspraxis. Umweltbewusst, wie viele moderne Bürger mittlerweile sind, stimmen sie diesen Vorhaben dann auch noch kopfnickend zu. Ohne die Folgen für Menschen, Tiere, Pflanzen und Umwelt auch nur erahnen zu können, schlucken sie industrielle Lügen, wie die, dass genveränderte Pflanzen mit weniger Pestiziden höhere Erträge erbringen. Zu einem Versuch mit GV-Soja, der Klärung schaffen sollte, berichtet Richard Rickelmann in seinem Buch »Tödliche Ernte — wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet« "Beim Anbau dieser Pflanzen in den USA mussten nach einer Studie zwischen 1996 und 2008 erheblich mehr Pestizide eingesetzt werden als im herkömmlichen Pflanzenbau. Dennoch sind die Gen-Soja-Ernten enttäuschend: Sie fallen im Vergleich zu normalen Soja-Sorten im Schnitt um 5 bis 10 Prozent geringer aus."

       Dann macht ihr Anbau ja noch weniger Sinn, als ich erwartet hätte!

      Du sagst es.

       Gut, dann machen wir es von jetzt an wie folgt: Damit wir nicht in alle Fettnäpfchen industriell gefertigter Lügen tappen, werden wir von nun an auf der Hut sein und uns von unabhängigen Agrar- und Landwirtschaftsexperten beraten, die den Bezug zur Natur noch nicht verloren haben.

      Eine solche Spezialistin ist die mehrfach ausgezeichnete Umweltaktivistin


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