Ostpreußen für Anfänger. Brigitte Jäger-Dabek

Читать онлайн книгу.

Ostpreußen für Anfänger - Brigitte Jäger-Dabek


Скачать книгу
62e-50dc-8cf9-ebf25080ab84">

      Brigitte Jäger-Dabek

      Ostpreußen für Anfänger

      Ansichten, Einsichten und Vergnügliches für Spurensucher

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Vererbte Heimat?

       Insterburger Jahreszeiten

       Muttersprache

       Schimpfkanonaden

       Die Kunst des Nötigens

       Der Ausflug - aber bitte mit Schinkenbrot

       Hauptsache zu Essen

       E Schlubberche zum Nachspülen

       Aus aller Herren Länder

       Von Göttern und heiligen Hainen

       Das Galinderdorf

       Sommer in Ostpreußen

       Ostsee – mare nostrum

       Wanderungen durch die Litauische Sahara

       Der Himmel ist hoch

       Insterburger Winterträume

       Pulvermanns Grab

       Der seltsame Mensch aus Maulen

       Im Oberland

       Ermland ist anders

       Nordostpreußen – Kaliningradskaja Oblast

       Königsberg, Du Schöne.

       Sommerende

       Faszination Ostpreußen

       Anhang

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Dieses Ebook will Appetit machen auf ein Land, das vielen von uns Flüchtlingskindern aus Omas Erzählungen in unseren ach so fernen Kindertagen seltsam vertraut war.

      So ist es vor allem ein Ebook für uns Nachgeborene geworden, Menschen, deren Familien aus Ostpreußen stammen, die aber nichts mehr aus eigenem Erleben kennen, da sie erst nach dem Krieg geboren wurden.

      Dieses Land, das die meisten von uns längst aus dem Gesichtskreis verloren haben, ist auch mir in die Wiege gelegt worden, beständig näher gebracht worden von Menschen, die sich nach ihm in zärtlicher Liebe sehnten.

      Meine eigene Liebe zu diesem Land begann an dem Tag, an dem ich zum ersten Mal ostpreußischen Boden betrat, wuchs mit jeder Reise, mit jedem Menschen, den ich dort kennenlernte, wuchs und wuchs. Heute fühle ich mich selbst ein Stück weit zu Hause in diesem Land, bei diesen Menschen, fast so, wie in dem Land, in dem ich geboren wurde.

      Diese Liebe ist nicht besitzergreifend, Gott bewahre, denn ich habe dort nichts verloren, sondern etwas dazu gewonnen, und ich will diese Liebe daher gerne mit anderen Menschen teilen.

      Ich möchte etwas erzählen vom Leben unserer Eltern und Großeltern in dieser fernen, versunkenen Welt und beschreiben, was dort so anders war.

      Ich will von den Menschen erzählen und der Landschaft, die sie alle damals wie heute prägte, will von ihrer Herkunft und Geschichte berichten, damit wir die Einzigartigkeit dieses Kulturraums erkennen und begreifen.

      Und ich möchte Interesse wecken an dieser Region, die durchaus eine Zukunft hat. Wer, wenn nicht wir, die wir einen Bezug dorthin haben, sollte mithelfen?

      Es lag nahe, dass dieses Buch eine Liebeserklärung werden würde, eine Liebeserklärung an die versunkene Welt meiner Eltern und Großeltern, eine Liebeserklärung an das heutige Land und seine Menschen, die Hoffnung auf Bewahren der Kultur und Geschichte, die Hoffnung sie einzubringen in eine friedliche, freie Zukunft, damit all das Leid der Vergangenheit nicht vergebens war und vergessen wird, damit nie wieder Nachbarvölker mit einem Sturm der Gewalt überzogen werden, damit nie wieder Menschen aus diesem Land vertrieben werden.

      Das alles möchte ich dem geneigten Leser näher bringen, in ausgewählten kleinen Appetithäppchen- im Grunde ist dieses Buch aber eine Liebesanleitung geworden.

      Meinen Eltern und Großeltern in warmer Dankbarkeit und Liebe,

       Brigitte Jäger-Dabek

      Vererbte Heimat?

      Eigentlich beginnt alles mit einer ziemlich komplizierten Frage: „Sind wir Nachgeborenen, wir im Exil unserer Eltern zur Welt gekommenen Nachkriegskinder noch Ostpreußens oder Masurens Kinder?“ Sie berührt die Frage nach der eigenen Identität.

      Wir also sind die Nachgeborenen, keine Eingeborenen, auch keine dort Geborenen. Wir sind hineingeboren in ein Dasein zwischen Baum und Borke. Ist sie wirklich eine Gnade, diese späte Geburt? Die Gnade nicht nur die deutsche Schuld, sondern auch das Trauma nicht selbst erlebt zu haben?

      Wir sind nach etwas geboren, nach dem großen Schnitt, nach dem großen Trauma, nach dem großen Verdrängen. Nachgeboren – nach einem harten Schnitt begann mit uns ein neuer Film, als ob es nie ein vorher gegeben hätte.

      Hätten sie es Heimat genannt, wäre für mich als Kind vieles leichter gewesen. Aber dieses Wort benutzten sie nie, sie sagten immer zu Hause, wenn sie Ostpreußen meinten.

      Die Ungereimtheiten in der Begriffswelt meiner Angehörigen be­schäftigten mich. Wieso sagten die bloß immer zu Hause, wenn sie Ostpreußen meinten? Waren wir denn nicht in Stade zu Hause? Wir hatten doch hier unser Haus, wieso


Скачать книгу