Faro. Ole R. Börgdahl

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Faro - Ole R. Börgdahl


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Später wurde auch die Bordkanone klargemacht. Am Geschütz standen drei Mann. Anreichen der Zehn-Komma-Fünf-Zentimeter Granaten, Laden und Abfeuern. Sieber war zufrieden und gab den Befehl zum Klarmachen des Decks. Die Männer stiegen ein, erst die Geschützbedienung und dann die Brückenwache. Sieber kletterte als Letzter durch das Turmluk und verschloss den Lukendeckel hinter sich.

      »Auf fünfzig Meter gehen und halten.«

      »Dann mal ab in den nassen Keller«, murmelte Petersen.

      Oberleutnant Linden führte den Befehl aus, gab Anweisungen an die Zentralgasten. Das Boot glitt geräuschlos in die Tiefe. Dann wurde es durchgependelt, um die verbliebenen Lufteinschlüsse aus den Tauchzellen zu treiben. Nach dem Trimmen stand der Tiefenmesser exakt auf fünfzig Meter und die Lastigkeit zeigte, dass der Bootsrumpf waagerecht unter Wasser lag. Linden machte Meldung. Sieber quittierte es mit einem Nicken.

      »Dann jetzt mal auf achtzig Meter gehen, halten und Halbefahrt voraus.«

      Erneut wurde der Befehl in der Zentrale ausgeführt, das Boot wurde durchgependelt, getrimmt und die E-Maschinen auf Halbefahrt gebracht. Oberleutnant Linden meldete Vollzug.

      »AK voraus!«, befahl Sieber nun.

      »AK voraus!«, wiederholte Linden und ließ den Maschinentelegrafen bedienen. Das Boot nahm merklich an Fahrt auf. Linden überprüfte die Instrumente, die E-Maschinen liefen volle Fahrt.

      »Melde, AK liegt an.«

      Kaleun Sieber blickte sich in der Zentrale um. »Danke, meine Herren.« Dann wandte er sich an Linden. »Auftauchen, LI, wir haben heute ja noch etwas anderes vor.«

      *

      Obersteuermann Petersen brachte das Boot zurück in den Hafen. Außer dem Kommandanten ging keiner der Mannschaft mehr von Bord. Kaleun Sieber kehrte nach einer Stunde zurück. Um Punkt 13:00 Uhr gab er den Befehl zum Auslaufen. Diesmal wurde U-810 von der ersten Wache unter Oberleutnant Kuhnle zur Mündung der Blavet gesteuert und dort von zwei Sperrbrechern empfangen. Die Freiwache war vollständig auf Deck angetreten. Auch wenn die Sperrbrecher vorausfuhren, konnte es vorkommen, dass eine Mine nicht geräumt wurde und mit dem U-Boot kollidierte. Bei einem Minentreffer hatten die Männer auf Deck eine größere Überlebenschance als die Leute auf den Stationen. U-810 erreichte den Auslaufpunkt Bogenlampe und wurde dort von den Sperrbrechern verlassen. Es ging hinaus auf die Biskaya. Das Boot war jetzt auf sich allein gestellt. Bis zum Abend wurde kein Funkspruch mehr abgesetzt, der Gegner sollte U-810 vorerst nicht orten können. Michael stand an der Tür zum Funkraum. Greimel schüttelte den Kopf.

      »Die wissen ohnehin, wo wir sind. Die wissen, wann wir ausgelaufen sind, die wissen, welchen Kurs wir jetzt nehmen, nämlich raus auf den Atlantik, was sonst. Ich glaube auf dem Stützpunkt gibt es mehr Spitzel als unsere eigenen Leute und ich möchte auch nicht wissen, was alles über die Lords nach draußen sickert.«

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