Tamara macht Ferien auf dem Lande. Gertrud Monika Gottschalk
Читать онлайн книгу.ab 13 Jahren hier Ferien gemacht und wurden im Laufe der Ferien richtig gute, freiwillige Helfer im Obst- und Gemüsegarten. Auch die älteren Kinder hatten noch nie Hühner, Schweine oder Kühe gesehen. Sie kamen aus der Stadt und gingen wohl mal in den Zoo, doch niemals auf einen Bauernhof. Das war nicht cool. Am Ende der Ferien waren sie wie umgekrempelt. Im positiven Sinne. Mal sehen, wie sich die Kleinen machten.
Nachdem die Kinder die Gläser ausgetrunken hatten, sammelte die Magd Rosi die leeren Gläser ein. „Liebe Kinder, ich hoffe, es hat euch geschmeckt. Jetzt dürft ihr auf eigene Faust den Bauernhof erkunden. Wenn ihr Hilfe benötigt oder Fragen habt, dann wendet euch an die Betreuer. Ich wünsche euch viel Spaß. Ach ja! Etwas habe ich noch vergessen. Wenn ihr die Glocke hört, so müsst ihr euch sofort unter der Kastanie am Garten sammeln. Entweder gibt es Essen oder eine neue Information. Nun raus aus der Stube und ab ins Vergnügen.“ So sprach Tante Berta und hob die Tafel auf. Mit lautem Geschrei rannten Jungen und Mädchen hinaus auf den Hof. Sie lernten sich jetzt erstmal kennen. Hockten sich in der Tenne auf die Heuballen und erzählten sich woher sie kamen und warum sie diese Reise gemacht hatten. Die 10 Kinder aus dem Kindergarten von Tamara hatten somit die gleiche Geschichte und waren schnell fertig mit dem Erzählen. Maike und Karin waren Nachbarskinder und sind durch den Pfarrer auf Reise geschickt worden. Die Eltern hatten das Angebot vom Pfarrer gerne angenommen, weil sonst kein Geld für die Ferien da gewesen wäre. Die Jungs aus Pauls Zimmer, Max, Erwin, Otto, Walter, Kurt und Michael spielten in einer Jugendgruppe gemeinsam Fußball. Die Reise wurde durch den Trainer gebucht als Gruppenreise, mit vergünstigtem Preis. Damit waren die Eltern der sportlichen Jungen einverstanden, sonst hätten sie die Ferien zu hause verbracht. Peter wurde von seiner Oma zu diesem Ferienspaß angemeldet. Bis jetzt fanden Alle die Unterbringung super. Während die Kinder erzählten blickte Paul immer wieder zu der oberen Ablage. Er sah die Holzleiter, die angestellt war. Die Neugierde wurde immer stärker.
„Hey! Was haltet ihr davon, wenn wir mal die Spinnen oben auf der oberen Etage besuchen?“ Die Köpfe der Kinder ruckten nach oben. Die Augen begannen zu strahlen. Dann wollte jeder der Jungen zuerst die Leiter erklimmen. Die Mädchen tippten sich mit einem Finger gegen die Stirne. Doch dann packte auch sie die Abenteuerlust. Die Latzhosen waren hierfür gut geeignet. Nur Sabine hatte einen Rock an. Sie genierte sich und wollte die Leiter nicht hoch klettern. Doch Tamara sagte: „Sei doch nicht dumm. Du hast doch eine hübsche Hose unter dem Rock. Komm nach oben, es macht Spaß.“ Sabine zögerte noch etwas doch dann war sie wieselflink auf den Sprossen der Leiter und kletterte hoch. Tamara und Marie gaben ihr die Hand um sie das letzte Stück hochzuziehen. Geschafft! Auf den Strohballen kletterten die Kinder bis nach ganz oben. Hier war eine Luke, die offen stand wegen der Durchlüftung. Die Kinder legten sich auf den Bauch, stützten den Kopf auf die Arme ab und schauten hinaus. Was sie sahen machte ihnen schon Vorfreude auf die kommenden Ausflüge, die geplant waren. Mit der Zeit wurde es ihnen Langweilig.
Michael sah die Strohballen, die an der Seite aufgestapelt waren. Direkt daneben lag ein lockerer Heuhaufen. Michael ging die Hälfte der gestapelten Ballen hinab und sprang dann mit einem Jauchzer in den Heuhaufen. Mann was machte dieser Sprung Laune. Kurt, der das gesehen hatte machte es gleich nach. Auch Walter und Otto wollten keine Memmen sein. Sie hüpften nacheinander in den Heuhaufen. Erwin und Max, hatten etwas Bammel, die durften einen Ballen tiefer steigen und dann springen. Auch das machte Spaß. Nur Peter wollte nicht. Er kletterte die Ballen hinunter bis zum Boden. Er sagte. „Heute ist mein Bauch voll mit Kuchen. Doch Morgen springe ich auch.“ Ob die Anderen ihm das geglaubt hatten, doch sie nickten nur und weiter ging es durch die Tenne. Mona hatte eine Höhle entdeckt. Sie rief: „“Hallo Freunde! Sucht mich mal.“ Die Mädchen und Jungen sahen sich um. Tatsache, Mona war weg. Wo steckte sie nur. Die Kinder teilten sich auf und schauten hinter jeden Stroh- und Heuballen. Sie fanden Mona nicht. Tamara rief: „Du hast gewonnen, bitte zeige dich.“ Direkt hinter der Kindergruppe verschob sich ein kleiner Heuballen und das Gesicht von Mona schaute hervor. Sie zeigte den Spielgefährten wie sie hinein gekommen war. Jeder wollte das Versteck mal ausprobieren. Es war eine Gaudi. Amelie rief auf einmal: „Hört ihr, da klingelt die Glocke, ich glaube wir müssen zum Abendessen.“ Da hörten auch die anderen Kinder die Glocke, die zur Versammlung rief. Durch die Toberei hatten sie es fast überhört.
Schnell klopften sie sich das Heu und Stroh von den Kleidern und sausten über den Hof zum Waschraum. Im Vorbeigehen hörten sie noch: „Essen in 10 Minuten.“ Oh Mann! Das war knapp. Hände und Gesicht waren ja schnell gesäubert, doch die Haare. Sie sahen sich an und lachten Tränen. Vor allen bei den Mädels steckten Strohhalme im Haar fest. Mit Hilfe der Freundinnen wurden die Haare vom Stroh befreit. Die Blusen und Hemden ordentlich in die Hosen gesteckt und fertig waren die braven Kinder. Als sie in den Speiseraum gingen, sahen sie schon viele Kinder an den Tischen sitzen. Die Älteren waren an allen Tischen verteilt worden. Sie sollten den kleineren Kindern helfen. Aber nur, wenn sie Hilfe benötigten.
6Ein toller Tag geht zu Ende
Die Mädel und Jungen hatten mittlerweile auch mit anderen Kindern Bekanntschaft geschlossen. Die vielen Namen konnte sich Tamara nicht sofort merken. Doch sie stellte fest, dass die Knaben im Zimmer von Paul ganz nett waren und auch mit Mädchen spielen würden. Somit war die Gruppe um Tamara um sieben jungen Herren angewachsen. Als die Glocke das Essen ankündigte, waren alle Münder still, denn der Tag hatte sie hungrig gemacht. Frisches Vollkornbrot, Butter, natürlich auch selbst gemacht, Wurst und Schinken aus eigener Herstellung wurden von der Bäuerin aufgetischt. Wer Hilfe brauchte bekam diese von den Betreuern oder den älteren Kindern. Doch keiner wollte als Baby da stehen. Jeder machte sein Schnittchen selber fertig. Die Entscheidung war nicht einfach. Butter oder Schmalz als Aufstrich. Wurst oder Käse, oder doch lieber Schinken. Am besten man probierte von jedem Teil etwas. Ja, so wurde das Abendessen sehr abwechslungsreich.
Die Kinder redeten über den Tag, die Tiere, die sie schon gesehen hatten und was wohl Morgen auf sie zukam. Als Alle satt waren hielt die Bäuerin eine Ansprache: „Liebe Kinder, das war jetzt der 1. Tag von euren Ferien. Ich bin sicher, ihr seid müde und möchtet ins Bett. Doch ich brauche für morgen freiwillige Helfer. Drei Kinder können mir im Hühnerstall helfen. Es sind viele Eier von den Hennen gelegt, die brauchen wir für unser Frühstück. Wer meldet sich?“ Natürlich gingen alle Finger hoch. Jedes Kind wollte mal Eier von richtigen Hühnern sammeln. Die Bäuerin wählte Mona, Sabine und Otto aus. Die Bäuerin versprach, dass jedes Kind im laufe der Ferien Eier sammeln durfte. Die Betreuerin Karin meldete sich jetzt zu Wort: „Ich werde Morgen im Obstgarten Beeren pflücken, damit wir davon Marmelade kochen können. Wer möchte mir dabei helfen?“ Wieder gingen alle Hände hoch. Karin suchte sich 10 Mädchen aus, da sie meinte, Mädchen sind für diese Dinge besser geeignet. Rolf benötigte dafür einige Jungen, weil die Stallhasen neues Stroh benötigten. Dafür waren eben Jungen besser geeignet.
Die Kinder standen langsam von den Tischen auf und zuckelten in ihre Zimmer. Hier nahmen sie ihr Waschzeug und begaben sich in den Waschraum. Im Waschraum für Jungen war es ziemlich laut, auch die Knaben erzählten sich ihre Erlebnisse vom heutigen Tag. Die Mädels legten los: Zähneputzen, Gesicht und Hände waschen. Danach ab ins Bett. Tamara hatte keine Angst und kletterte zügig die Leiter hoch. Sie kuschelte sich in die schöne Bettwäsche. Sie vermisste ihren Bären. Da musste sie wohl noch einmal die Leiter herunter und in den Kleiderschrank schauen. Da stand der Koffer und aus der Tasche schaute traurig Monabärchen heraus. „Du armes kleines Bärchen. Habe ich dich den ganzen Tag alleine gelassen. Das tut mir wirklich leid. Komm mit in mein Bett. Du brauchst auch keine Angst haben. Ich helfe dir die Leiter hinauf.“ So sprach Tamara zu Monabär. Vorsichtig kletterte sie die Leiter hinauf. Das war nicht so einfach. In der einen Hand den Bären und nur mit der anderen Hand die Sprossen halten. Nein! Das ging nicht. Hannah sah das Problem. Sie stand aus ihrem Bett auf um Tamara zu helfen. Als Tamara im Bett war, reichte Hannah ihr den Monabär. Fertig! So einfach geht das, wenn man Freunde hat. Tamara kuschelte sich in die schöne Bettwäsche, ihren Monabären im Arm und war schnell eingeschlafen. Das mit dem Einschlafen machten