Reise nach Irland. Herbert K. Huschka
Читать онлайн книгу.in die Hand.
"Und grüßen Sie Ihre Mutter", gebe ich ihr zum Abschied mit, und sie nickt und verschwindet im Halbdunkel der Eingangshalle. Im Auto rätseln wir noch hin und her, wo denn diese ihre Mutter geblieben war, aber wir kommen natürlich zu keinem Ergebnis.
"Nein, ich bin es nicht", sagt die dünne Frau mit dem Kleinkind auf dem Arm und deutet hinter sich auf den Eingang des schmucken, eingeschossigen Hauses mit dem Hinweisschild "B&B", das wir außerhalb des Ortskerns von Clifden entdeckt haben. Dort steht in der geöffneten Tür eine kleine ältere Frau mit einer aschblonden Dauerwelle.
"Ja, ich habe ein Doppelzimmer frei", antwortet sie auf meine Frage, "kommen Sie, es ist noch nicht fertig, aber schauen Sie."
Auf den ersten Blick schon sind wir zufrieden, blitzsauber und gepflegt ist alles, was wir sehen, wir sagen natürlich sofort zu, buchen gleich für zwei Nächte und holen unsere Sachen aus dem Auto.
Die neue Landlady ist erst einmal enttäuscht, als wir ihre Einladung zu einer Tasse Tee abschlagen.
Nein Danke, wir haben eben erst gefrühstückt.
"Dann heute Abend, wenn Sie zurück sind, dann kann ich mit Ihnen sprechen."
Und tatsächlich, als wir nach unserem Besuch der "Sparkling and Pulsating Show of Trad Irish Music, Song & Dance" zurück sind, sitzt sie immer noch vor dem Fernseher. Sie hat auf uns gewartet. Aber wirklich reden will sie jetzt auch nicht mehr, sie wirkt müde und verabschiedet sich rasch ins Bett.
Erst am Morgen beim Frühstück erzählt sie uns von ihren beiden Töchtern, die ihr hin und wieder bei der Bewirtschaftung und Pflege des Hauses helfen, aber, fügt sie entschuldigend hinzu, wirklich Zeit für sie haben die beiden eigentlich auch nicht. Es ist eher umgekehrt so, dass sie ihre kleine Enkelin versorgt, wenn deren Mutter zur Arbeit geht. Und noch während sie uns diese Erläuterungen gibt, klingelt es bereits, und wir hören das Gepiepse und Jejuchze der Kleinen draußen im Hausflur. Unsere Missis hat jetzt natürlich keine Zeit mehr für uns, sie verschwindet mit einem "Bis später!" nach draußen, und während wir noch die wunderbar süßen Früchte aus den üppig gefüllten Schalen verzehren, schäkert sie mit dem Kleinkind drüben in der Küche.
Als wir am späten Nachmittag von unserem Tagesausflug zurückkehren und unser Zimmer betreten, trauen wir unseren Augen nicht: Die Betten nicht gemacht, Gläser und Geschirr vom letzten Abend unberührt, selbst Waschbecken und Dusche so, wie wir sie am Morgen verlassen haben.
"Vielleicht kommt sie ja noch", denkt Irene laut vor sich hin, aber das Haus bleibt still, und erst, als wir abends gegen halb elf heimkommen, wechselt sie ein paar Sätze mit der Vermieterin. Die ist nicht einmal peinlich berührt:
Sie habe den ganzen Tag über leider keine Zeit gehabt, sich um unser Zimmer zu kümmern, es gab so viele andere Dinge zu erledigen.
Sieh einer an, das haben wir auch noch nicht erlebt.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.