Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen in acht Meditationen. Rudolf Steiner

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Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen in acht Meditationen - Rudolf Steiner


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sie den letztern Gedanken hegt, ganz im Einklang mit der Offenbarung der Tatsachen. Sie kann empfinden, dass sie durch diese Vorstellung nicht in Missklang kommt mit den Tatsachen, die durch sich selbst sprechen, und denen kein künstlicher Gedanke hinzugefügt werden darf.

      Man achtet nicht immer darauf, in wie schönem Einklang das natürliche, gesunde Empfinden der Seele mit der Naturoffenbarung ist. Es könnte dies so selbstverständlich erscheinen, dass es gar keiner Beachtung wert wäre; und doch ist dies scheinbar Bedeutungslose lichtbringend. Nichts Unerträgliches hat der Gedanke, dass der Leib in die Elemente aufgelöst werde; etwas Sinnloses dagegen der andre, dass dies auch mit der Seele geschehe. Es gibt viele menschlich persönliche Gründe, welche dies als sinnlos erscheinen lassen; diese müssen von der objektiven Betrachtung unberücksichtigt gelassen werden. Die ganz unpersönliche Hingabe jedoch an das, was die Außenwelt lehrt, zeigt, dass auch während des Lebens dieser Außenwelt an der Seele kein andrer Anteil zugeschrieben werden kann als nach dem Tode. Maßgebend ist, dass dieser Gedanke sich als ein notwendiger ergibt, und dass er standhält gegenüber allen Einwänden, die man gegen ihn erheben kann. Wer ihn ganz bewusst denkt, der fühlt dieses als unmittelbare Gewissheit. In Wahrheit denken so aber sowohl Unsterblichkeitsgläubige wie Unsterblichkeitsleugner. Die letztern werden wohl sagen, in den Gesetzen, welche wirksam sind am Leibe nach dem Tode, seien auch die Bedingungen seiner Vorgänge während des Lebens enthalten; aber sie irren sich, wenn sie glauben, sich wirklich vorstellen zu können, diese Gesetze stünden während des Lebens in einem andern Verhältnisse zum Leibe als Seelenträger als nach dem Tode.

      In sich möglich ist nur die Vorstellung, auch jener besondre Zusammenhang von Kräften, der mit dem Leibe in die Erscheinung tritt, stehe dem Leibe als Seelenträger genau so anteilslos gegenüber wie derjenige, welcher die Vorgänge am toten Leibe bewirkt. Nicht für die Seele ist diese Anteilslosigkeit vorhanden, wohl aber für die Stoffe und Kräfte des Leibes. Die Seele erlebt sich am Leibe; der Leib jedoch lebt mit der Außenwelt, in ihr, durch sie und lässt das Seelische für sich nicht anders maßgebend sein als die Vorgänge der Außenwelt. Man muss zu der Ansicht kommen, dass für die Blutbewegung im Leibe die Wärme und Kälte der Außenwelt so maßgebend sind, wie die Furcht oder das Schamgefühl, die sich in der Seele abspielen.

      So fühlt man zunächst in sich die Gesetze der Außenwelt in jenem ganz besondren Zusammenhang wirksam, der sich als die Gestaltung des Menschenleibes kundgibt. Man empfindet diesen Leib als ein Glied der Außenwelt. Aber man steht seinem innern Zusammenhang fremd gegenüber. Die äußere Wissenschaft klärt gegenwärtig zum Teil auf, wie sich die Gesetze der Außenwelt in dem ganz besondren Wesen zusammenfügen, das sich als Menschenleib darstellt. Von der Zukunft darf gehofft werden, dass diese Erkenntnis immer weiter fortschreiten werde. Wie die Seele über ihr Verhältnis zum Leibe denken muss, daran kann diese fortschreitende Erkenntnis nicht das geringste ändern. Im Gegenteil, sie wird immer klarer zeigen müssen, dass die Gesetze der Außenwelt vor und nach dem Tode in dem gleichen Verhältnisse zur Seele stehen. Es ist eine Illusion, zu erwarten, mit fortschreitender Naturerkenntnis werde aus den Gesetzen der Außenwelt sich ergeben, inwiefern die Leibesvorgänge die Vermittler des Seelenlebens sind. Man wird immer deutlicher erkennen, was im Leibe während des Lebens vorgeht; aber die entsprechenden Vorgänge werden sich stets als solche zeigen, welche die Seele als ihr äußerlich so empfindet, wie die Vorgänge am Leibe nach dem Tode.

      Innerhalb der Außenwelt muss daher der Leib als ein Zusammenhang von Kräften und Stoffen erscheinen, der für sich besteht und in sich erklärbar ist als Glied dieser Außenwelt. – Die Natur lässt die Pflanze entstehen; sie löst sie wieder auf. Sie beherrscht den Menschenleib und lässt ihn innerhalb ihrer Wesenheit vergehen. Stellt sich der Mensch mit einer solchen Betrachtung der Natur gegenüber, so kann er sich und alles, was in ihm ist, vergessen, und seinen Leib als Glied der Außenwelt an sich empfinden. Denkt er so über sein Verhältnis zu sich und zur Natur, so erlebt er an sich, was man seinen physischen Leib nennen kann.

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