Endlich schuldenfrei!. Thomas Werk

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Endlich schuldenfrei! - Thomas Werk


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„Vogel-Strauß-Politik“ und stecken den Kopf in den Sand. Sie öffnen schon gar nicht mehr die unangenehme Post, was alles aber noch schwieriger macht. So mancher Insolvenzberater hat schon die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, wenn die Schuldner mit Schuhkartons voll ungeöffneter Post zu ihnen kamen.

       Wie gerät man hinein?

      In die Schuldenfalle rutscht man schneller als man denkt. Es wird einem ja heutzutage auch wirklich leicht gemacht. Schon nicht voll geschäftsfähige Kinder bekommen das Sparbuch oder ein Schüler-Girokonto angeboten. Junge Menschen wollen schnell den Führerschein haben. Der ist aber nicht gerade billig. Fahrschulen bieten mittlerweile Teilzahlungsmodelle an. Und eh man sich versieht, hat man mit null Einkommen Kosten für Handy, Führerschein und hippe Klamotten am Hals. So manch ein junger Mensch startet so schon perspektivlos in die Zukunft.

      „Wie hoch soll denn Ihr Dispo sein“, ist eine beliebte Frage bei Kontoeröffnung. Wenn man den Überblick verliert, kann auch das Handy leicht zur Falle werden. Man telefoniert munter drauf los oder verschickt stundenlang SMS´s. Erst die hohe Rechnung am Monatsende schreckt einen auf. In allen Kaufhäusern sitzen heutzutage Mitarbeiter, die Sofortkredite gewähren oder Ratenverträge an Ort und Stelle abwickeln. Diese Mitarbeiter rufen, während Sie noch den Kaufvertrag unterschreiben, bei der Schufa an und überprüfen Ihre Kreditwürdigkeit. Schnell übersieht man auch Nachteiliges im Kleingedruckten. Im Internet oder am Telefon werden allzu leicht Daten herausgegeben. Schnell rutscht man hier in eine Abofalle, bei der man eine Zeitung bestellt hat oder Mitglied in einem Club geworden ist. Das alles trägt dazu bei, heute immer leichter und schneller in die Überschuldung zu kommen.

      Schufa, nie gehört!

      Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist der Kreditgarant schlechthin in Deutschland. Jeder, der Geld oder Waren auf pump vergibt, wendet sich kurz an die Schufa und fragt das „Scoring“ des Antragstellers ab. Selbst bei Mietverträgen verlangen viele Wohnungseigentümer zuvor eine so genannte „Schufa-Selbstauskunft“. Denn jede Anfrage an die Schufa kostet Geld. Die Selbstanfrage muss daher der künftige Mieter auch selbst bezahlen. Aber auch vor Abschluss von Handyverträgen, Ratenkäufen oder Konteneröffnungen sowie Kreditkartenanträgen wird zuvor die Schufa befragt. Haben Sie mal eine Rechnung nicht bezahlt oder gar einen Mahnbescheid erhalten, dann steht das in den Akten der Schufa. Sollten Sie einen Offenbarungseid geleistet haben oder im Insolvenzverfahren stehen, dann weiß die Schufa Bescheid.

       Ihr persönliches „Scoring“

      So bewertet die Schufa auch Ihre generelle Zahlungsmoral und vergibt für jede Person ein so genanntes „Scoring“. Sind Sie ein pünktlicher Zahler, haben vielleicht noch Eigentum als Sicherheit oder ein dickes Bankkonto und ein gutes regelmäßiges Einkommen, dann erreichen Sie ein hohes Scoring und sind gern gesehener Kunde im Autohaus oder bei Kreditkartenfirmen. Leben Sie aber von Hartz IV oder nehmen es nicht so genau mit Ihren Rechnungen und haben bereits einige Teilzahlungsgeschäfte abgeschlossen, dann sieht es schlecht aus mit Ihrem Scoring. Man dürfte Ihnen häufiger abwinken bei dem Wunsch nach einem neuen Handy oder bei einem Auto sowie bei Bestellungen im Versandhandel.

      Stolpersteine

      Das Leben bietet so viele Fallstricke. Früher hatte man es mit ganz einfachen Räubern zu tun. Da wusste man, wie und wo man sich schützen musste. Heute werden die Methoden immer raffinierter, die einen plötzlich in Not bringen und damit in die Schuldenfalle treiben. Man muss so höllisch aufpassen, um nicht den Abzockern auf den Leim zu gehen. Schnell erliegt man den Verlockungen wie „Sie haben gewonnen! Wann holen Sie Ihren Preis ab?“ oder „Wir schenken Ihnen ein kostenloses Probeabo der Tageszeitung“. Gehen Sie immer mit einer gehörigen Portion Distanz an die Sache und sagen sich: Keiner hat etwas zu verschenken. Das sind meistens Lockangebote oder auch „Bauernfänger-Tricks!“

       Der Sprit-Trick

      Die wirklichen Fallstricke des Lebens lauern heute an der Haustür, auf der Straße, im Internet und am Telefon. Sie haben bestimmt schon von dem hilflosen Rumänen auf dem Autobahnparkplatz gehört. Die ganze Familie sitzt im Auto. Er wendet sich mit hilflosem Gesichtsausdruck an einen herankommen Autofahrer. Er habe kein Benzin mehr im Tank, um seine kranke Tante in Deutschland zu besuchen. Euros habe er auch nicht dabei. Und am Samstag sei keine Bank geöffnet. Ob man ihm nicht 50 Euro leihen könne. Als Pfand bietet er seine eigene goldene Armbanduhr an. Tage später geht der hilfsbereite Mann zu seinem Juwelier, der ihm bescheinigt, dass die Uhr billigste Schrottware sei.

       Die Glitzer-Falle

      Oder hinter Ihnen bückt sich gerade ein Mann und ruft erstaunt: „Oh schauen Sie mal, ein Goldring.“ Er tut also so, als habe er gerade einen Goldring gefunden. Dann bietet er Ihnen das Stück an, um es zum Fundbüro zu bringen, und bittet Sie um ein paar Euro. Er sei nur auf der Durchreise. Der Ring ist nichts wert. Wenn Sie ihn schon in die Hand nehmen, werden Sie merken, das ist billigste angemalte Aluminiumware.

       Der Helfer am Bahngleis

      Oder der junge Mann auf dem Bahnsteig, der verschiedene Leute anspricht. Er sei auf der Heimreise von der Bundeswehr nach Hause, habe aber nur noch 15 Euro, die er Ihnen glaubhaft entgegenstreckt. Ihm fehlten 6 Euro für das Ticket, ob man ihm nicht helfen könne. Den Trick macht er schon den ganzen Tag und hat sich damit die 15 Euro bereits ergaunert. Oder der hilfsbereite junge Mann, der alten Leuten am Fahrplan weiterhilft. Ganz raffiniert sind solche, die einem helfen, einen schweren Koffer den Bahnsteig hinaufzutragen und dann anschließend fragen: „Haben Sie vielleicht etwas Geld für mich? Mir knurrt der Magen. Ich möchte etwas essen.“ Sein Essen besteht garantiert aus Drogen.

       Der Enkel-Trick

      Es gibt noch unzählige weitere Maschen, wie der aus dem Fernsehen bekannte Enkel-Trick. Osteuropäische Banden telefonieren systematisch deutsche Telefonbücher auf der Suche nach alt klingenden Vornamen ab und gaukeln Senioren vor, der Enkel sei am Telefon. Irgendwann gewinnen Sie das Vertrauen. Alte Leute erkennen nicht sofort die Stimme und fallen darauf herein. Unter irgendeinem Vorwand brauchen sie dringend ganz viel Geld, das dann am Ende auch noch ein guter Freund für sie abholt.

       Eine soziale Ader kann gefährlich werden

      Das sind die einen Fallstricke des Lebens. Man muss manchmal durchaus hart bleiben, auch sich selbst und seiner inneren sozialen Einstellung gegenüber. Sie müssen in dieser raffinierten Welt ganz einfach abgestumpfter werden, nicht so leichtgläubig sein. Auch das ist ein Weg aus der Schuldenfalle. Denn Gauner haben es leicht raus, bei anderen eine soziale Ader zu erkennen und diese schamlos auszunutzen. Sie können Ihr soziales Gewissen auch anderweitig seriös beruhigen, indem Sie für einen ganz konkreten Zweck spenden. Dann können Sie sich selbst immer wieder sagen: Ich habe meine soziale Pflicht erfüllt.

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