Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland


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ihrem 'Boss' die Wünsche von den Augen abzulesen. Jedenfalls brachte ihm einer die Uzi, die der aufgehängte Killer bei sich gehabt hatte.

      Er lud die Waffe mit einer energischen Bewegung durch, überprüfte die Ladung.

      Mir war klar, dass jetzt ich an der Reihe war.

      Die erste Garbe sollte mich durchlöchern wie einen Schweizer Käse.

      Und wenn die Kollegen den AUTONOMY-Killer und mich dann hier fanden, würde zumindest der erste Anschein dafür sprechen, dass wir uns gegenseitig bei einem Feuergefecht getötet hatten.

      "Wird 'n bisschen Krach machen. Aber Slimmy sagt, dass die G-men noch ein paar Blocks entfernt sind. Wir kommen schnell genug weg!"

      "Dein Wort in Gottes Ohr, Boss!", knurrte X-Large.

      "Den lieben Gott lass besser aus dem Spiel, Riesenqualle!"

      "Ich meine ja nur..."

      Der 'Boss' verzog das Gesicht zu einer zynischen Grimasse, richtete dabei den kurzen Lauf der Uzi auf mich.

      Er trat noch einen Schritt näher. Die Uzi war keine Waffe, um damit genau zu zielen.

      Er drückte ab.

      Die Uzi knatterte los.

      17

      MILO TUCKER HATTE DIE Leitung des Einsatzes. Er saß auf dem Beifahrersitz eines grauen Chevys aus der Fahrbereitschaft des FBI Field Office New York. Hinter dem Steuer befand sich die irischstämmige Agentin Josy O'Leary. Scott Cosgrove saß auf dem Rücksitz. Die Geschehnisse auf dem Bruckner Expressway hatten ihn ziemlich mitgenommen. Aber er hielt sich gut.

      Seit Stunden schon patrouillierten gut dreißig G-men, unterstützt von über hundert Beamten der City Police durch die an den Bruckner Expressway angrenzenden Straßenzüge.

      Orry und Clive waren inzwischen auch eingetroffen. Mister McKee hatte alle verfügbaren Agenten aus dem Bett geklingelt.

      Eine großangelegte Suchaktion war im Gang.

      "Jesse hätte sich längst gemeldet, wenn alles in Ordnung wäre!", meinte Milo und ballte die Linke unwillkürlich zur Faust. In der Rechten hielt er das Funkgerät, das ihn mit den anderen Einsatzkräften verband.

      "Wir finden ihn schon", meinte Josy O'Leary.

      Aber ihr Optimismus wirkte auf Milo alles andere als überzeugend.

      In sehr langsamen Tempo lenkte Josy den Chevy daher.

      Sie kamen eine Straße entlang, in der wohl schon seit Jahren niemand mehr lebte. Alte Lagerhäuser auf der einen, verfallene Wohnhäuser auf der anderen Seite.

      Dies war GANGLAND.

      Immer umkämpft zwischen den verschiedenen Gangs der Gegend, die ihre Finger im Drogenhandel hatten. Sie verdienten sich ihr Geld damit, den Stadtteil mit Crack zu versorgen. Crack - mit Backpulver aufgekochtes Kokain. Die Droge der armen Hunde, die sich nichts anderes leisten konnten. Der erste Konsum konnte abhängig machen. Und danach ließ einen Crack nicht mehr aus der Gewalt. Die Lebenserwartung war kurz, der körperliche Verfall unausweichlich. Zombies, so nannten die Crack-Dealer mitunter ihre Kundschaft zynischerweise. Aber ihnen war es völlig gleichgültig, was aus ihren 'Zombies' wurde. Es gab leider stets genug Nachwuchs. Dummköpfe, die verzweifelt genug waren, um sich auf dieses tödliche Spiel einzulassen.

      Die Gangs pressten sie aus wie reife Zitronen.

      "Wer hat hier denn gerade das sagen in der Gegend?", fragte Scott Cosgrove.

      "Eine Gruppe, die sich SKULLDEVILS nennt", meinte Josy.

      "Es gibt 'ne verdammt dicke Akte über diese Leute und ihren Boss, der sinnigerweise einfach 'Boss' genannt wird."

      Milo haderte noch mit sich selbst.

      "Ich hätte mich auf Jesses verdammten Vorschlag niemals einlassen dürfen!", meinte er. "Es war von Anfang an Wahnsinn..."

      "Ich denke, Jesse wusste, was er tat!", meinte Scott Cosgrove.

      Milo verzog das Gesicht.

      "Ja, klar, du kennst ihn ja auch so verdammt lange, Mann!"

      "Nein, nur ein paar Monate. Aber das reicht eigentlich, um sich ein Bild zu machen!", erwiderte der junge G-man.

      Josy mischte sich ein. "Das war unnötig, Milo!", meinte sie.

      Milo atmete tief durch. Dann nickte er. "Sorry. Aber ich bin im Moment ziemlich angefressen, wie ihr euch denken könnt."

      Scott machte eine wegwerfende Handbewegung.

      "Schon okay!"

      Dann kam eine Meldung über Funk.

      Es war Sergeant MacPherson von der City Police. Er meldete einen Leichenfund, nur wenige Blocks entfernt.

      "Wir sind schon da!", versprach Milo und wandte sich dann an Josy O'Leary. "Nun leg schon einen Zahn zu!", forderte er.

      18

      DIE TÜR VON MISTER McKees Büro öffnete sich. Mandy, die Sekretärin des Special Agent in Charge trat ein und servierte ihren berühmten Kaffee. Sie stellte den Pappbecher auf den Konferenztisch.

      Mister McKee stand am Fenster, blickte hinaus auf die erwachende Stadt. Seit seine Familie einem Verbrechen zum Opfer gefallen war, hatte er sein Leben völlig dem Kampf gegen die Kriminalität gewidmet. Es war typisch für ihn, dass er spät in der Nacht das Büro als letzter verließ und morgens als erster wieder auf seinem Posten war. Mitunter verbrachte er auch die ganze Nacht im Federal Building.

      Die Mappe mit Computerausdrucken, die auf dem Konferenztisch lag, sprach dafür, das er wieder einmal eine Nacht durchgemacht hatte. Manchmal fragte sich Mandy, wann ihr Chef eigentlich schlief.

      "Guten Morgen, Sir", sagte Mandy.

      Mister McKee drehte sich um und nickte ihr zu. "Guten Morgen."

      Agent Max Carter von der Fahndungsabteilung unseres Innendienstes war nach ihr eingetreten.

      "Gut, dass Sie da sind, Max!"

      Mister McKee deutete auf eine Mappe, die in der Mitte des Tisches lag. "Das Ergebnis des biometrischen Bildvergleichs ist da", erklärte er. "Sie wissen, es geht um den Killer, der das Attentat vor dem Büro des District Attorneys beging." Mister McKee machte eine kurze Pause. "Nur, um von einer ganz bestimmten Wohnung aus schießen zu können, brachte er zwei Menschen ums Leben. Das ist wirklich eine Ausgeburt an Skrupellosigkeit!"

      Max


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