Einer von Hoods Texanern. William Andrew Fletcher
Читать онлайн книгу.mit dem Feind suchte. Die Verpflegung der Armee auf dem Marsch war zu diesem Zeitpunkt zufriedenstellend und gingen unsere Rationen doch einmal zur Neige, so versorgten wir uns aus dem Umland mit jungen Maiskolben und grünen Äpfeln. Die Äpfel waren zwar noch nicht reif, doch wir legten damals den Begriff "essbar" recht großzügig aus, wobei uns zugute kam, dass unsere Mägen bereits durch das Soldatenleben abgehärtet waren. Ich erinnere mich, dass Kompanie F während dieses Marsches aus dem Regiment ausgegliedert und in einem Maisfeld unweit eines Flüsschens postiert wurde. Auf der anderen Seite dieses Flüsschens tauchten hin und wieder einige Yankees auf, aber es wurde nicht geschossen. Unsere Kompanie wurde anscheinend für irgendeine Eventualität in Reserve gehalten und wir lagen zwischen den hohen Maisstängeln verborgen, die bereits junge Maiskolben trugen. Wir waren sehr hungrig, wussten jedoch nicht so recht, wie man aus rohen Maiskörnern etwas Essbares zubereiten konnte. Da wir die Körner nicht kochen konnten, begannen einige der Jungs schließlich, die rohen Kolben abzunagen und es dauerte nicht lange, bis wir alle es ihnen gleichtaten, mit Ausnahme von Captain Bryan, der die Stängel schälte und kaute, als wären sie Zuckerrohr. Die Jungs neckten ihn deswegen, aber er nahm die Sache mit Humor und begann bald, ebenfalls an den Kolben zu nagen. Wir scherzten, dass dies nun unsere offizielle Verpflegung sei und dass man uns hierher beordert habe, um das Feld abzugrasen. Die Kolben waren bereits von beträchtlicher Größe und reif genug, um die Körner gut kauen zu können. Wir verbrachten mehrere Stunden in diesem Feld und währenddessen aß ich vier Maiskolben, aber einige der Jungs verschlangen noch mehr. Ein massiger Bursche namens Benjamin aß mindestens acht bis zehn von ihnen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wurden wir zu unserer Einheit zurückbeordert und fanden sie bei der Nachhut der Armee. Als wir aus dem Maisfeld aufbrachen, erlaubte uns der Captain, uns nach Belieben mit Maiskolben zu versorgen und so nahm ich weitere sechs Kolben mit. Wir erreichten unser Lager und schon bald brannten mehrere Feuer, über denen wir unseren Mais rösteten. Dabei beließen wir die Kolben in den sie umschließenden Blättern, da diese dabei halfen, den Geschmack der Körner zu bewahren. Zudem erhielten wir eine üppige Ration frisches Rindfleisch und auch dieses brieten wir in großen Stücken über den Feuern. All dies musste in einiger Eile geschehen, da man uns mitgeteilt hatte, dass wir schon bald unseren Marsch fortsetzen würden. Der Mais war bereits gar, aber das Fleisch noch durch und durch blutig, als die Order eintraf, in Marschformation anzutreten. Natürlich taten wir prompt wie geheißen und die Jungs versuchten auf jede nur erdenkliche Weise, ihre halbfertigen Mahlzeiten mitzunehmen. Ich selbst streifte die äußeren Blätter von meinen Maiskolben, um die erhitzten Kolben daran festzuhalten; mein Rindfleisch spießte ich auf ein kleines Stöckchen. Es war bereits nahezu völlig finster und wir kamen nur langsam voran. Sobald mein Essen hinreichend abgekühlt war, erleichterte ich mein Marschgepäck, indem ich die Maiskörner abnagte und die Kolben fortwarf. Normalerweise hätten mein mächtiges Fleischstück und meine sechs Maiskolben wohl für ein herzhaftes Abendessen und ein Frühstück ausgereicht, aber ich konnte mich nicht beherrschen und aß alles in dieser Nacht. Nachdem ich alles verschlungen hatte, kam mir der Gedanke, dass sich nun vier rohe und sechs geröstete Maiskolben sowie eine ordentliche Menge rohen Rindfleisches in meinem Magen befanden und ich befürchtete, dass meine Völlerei sich wahrscheinlich noch auf irgendeine Weise unangenehm bemerkbar machen würde, doch dies war nicht der Fall. Der nächtliche Marsch mochte wohl zu einer reibungslosen Verdauung beigetragen haben. Uns Soldaten mangelte es in der Regel nicht an Tabak, war jedoch einmal kein Händler in der Nähe, der uns einige Prieme verkaufen konnte, so plünderten wir einfach den nächstgelegenen Trockenschuppen und behalfen uns mit reinen, unbehandelten Tabakblättern.
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