Sedieren ohne Medikamente. Elvira Lang

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Sedieren ohne Medikamente - Elvira Lang


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Gelegenheiten zum Üben

       21 Stabilisierung vitaler Funktionen

       21.1 Suggestionen müssen genau sein

       21.2 Stabilisierung vitaler Funktionen mithilfe der Hypnose

       21.3 »Immunisierung« gegen die Kälte

       21.4 Vorbereitung auf das Hitzegefühl nach Kontrastmittelgabe

       Merke

       Gelegenheiten zum Üben

       22 Reorientierung

       22.1 Posthypnotische Amnesie

       22.2 Zeitverzerrung

       22.3 Reorientierung

       22.4 Zeit, zum natürlichen Bewusstseinszustand zurückzukehren

       22.5 Posthypnotische Suggestionen zur Genesung

       Merke

       Gelegenheiten zum Üben

       Danksagung

       Literatur

       Über die Autorinnen

      Einleitung

      Damals, als ich meine Tätigkeit als interventionelle Radiologin antrat und Eingriffe an wachen Patienten1 durchführte, hätte ich, Elvira Lang, mir sehr gewünscht, ein Buch wie das vorliegende zur Hand zu haben. Konfrontiert mit den Risiken des Eingriffs und den Nöten der Patienten, kämpfte ich oft mit immer derselben Frage: Wie kann ich diesen Patienten sicher und wohlbehalten durch die medizinische Behandlung führen? Ich wünschte mir einen Zauberstab, der den Stress, die Ängste und Schmerzen wegzaubert, denen ich tagtäglich begegnete. Natürlich gab es Medikamente – doch Medikamente sind kein Zaubermittel. Sie haben Grenzen und bergen medizinische Risiken. Immer wieder habe ich beobachtet, wie leicht starke Ängste eines Patienten die Wirkung selbst hoher Dosen von Beruhigungsmitteln quasi außer Kraft setzen können. Unglücklicherweise entwickeln darauf erhöhte Dosen nach dem Ende der Behandlung ihre volle Wirkung, und dieser verzögerte Effekt erschwert in hohem Maße das Wachwerden von Patienten. Ich wollte etwas zur Hand haben, das Patienten dabei helfen konnte, das Gefühl von Selbstwirksamkeit und eigener persönlicher Ressourcen zu verstärken anstatt es zu verringern. Etwas, mit dem Patienten aus dem Eingriff wach und bereit zur Genesung entlassen werden können.

      Um das Jahr 1990 beobachtete ich im Medizinischen Zentrum für Kriegsveteranen in Palo Alto, Kalifornien, wie ein sehr verängstigter Vietnamveteran sich ruhig einem medizinischen Eingriff unterzog, vor dem er bis dahin immer höllische Angst gehabt hatte. Es war hypnotische Imagination, die aus seiner angstbesetzten Erfahrung eine ruhige machte. Hier, so dachte ich damals, hatte ich vielleicht den besagten Zauberstab gefunden. Als Pragmatikerin war ich sofort fasziniert, als Wissenschaftlerin und Ärztin aber gleichzeitig vorsichtig. Ich wollte sichergehen, dass Hypnose bei einer großen Anzahl von Patienten wirksam und auch im modernen, oft hektischen medizinischen Alltag durchführbar war. Deshalb stellte ich ein intensives Forschungsprogramm auf die Beine, das durch staatliche Fördermittel unterstützt wurde.

      Einige Jahre später, nachdem ich 1995 Leiterin der Abteilung für Interventionelle Radiologie an den Kliniken der Universität von Iowa geworden war, suchte ich nach einem erfahrenen Hypnotherapeuten, der mir dabei helfen konnte, mein neues Team weiterzubilden und zu trainieren. Ich hatte großes Glück, Eleanor Laser zu finden, und seitdem arbeiten wir zusammen.

      Ich, Eleanor Laser, war damals sehr erfreut, einen Anruf von Elvira Lang zu erhalten, bei dem sie mich einlud, an die Kliniken der Universität von Iowa zu kommen, um für ihr radiologisches Team ein Training in Kurzzeitbegleithypnose2 abzuhalten. Ich war schon lange vom Potenzial der Hypnose im medizinischen Bereich überzeugt. Mein Vater hatte als Gynäkologe Hypnose erlernt und benutzte sie in seiner Praxis bis zu seinem vorzeitigen Tod. Er hatte das große Potenzial der Hypnose im Bereich der Medizin erkannt und teilte seine Begeisterung mit mir, was mich motivierte, diesen Weg weiterzuverfolgen. Ein weiterer Grund war der tragische Verlust meiner Mutter, deren Tod während eines chirurgischen Eingriffs mit der Narkose zusammenhing.

      Als Elvira Lang anrief, spezialisierte ich mich gerade in meiner psychologischen Praxis auf dem Gebiet der Hypnotherapie und war sofort »an Bord«. Vielleicht war ich deshalb erstaunt, als ich sah, dass nicht alle in unserer Trainingsgruppe meinen Optimismus teilten. Hypnose im Krankenhaus war für das Pflegepersonal und medizinisch-technische Assistenten etwas ganz Neues, und einige schienen angesichts des Ablaufs verunsichert zu sein und ihre Fähigkeit, die Schritte zur Patientenbegleitung zu erlernen, infrage zu stellen. Gemeinsam mit Elvira Lang, die den Weg ebnete, begann ich, diese Bedenken zu bearbeiten und zu zerstreuen. Ich wollte diesen Fachkräften unbedingt dabei helfen, die Vorteile des neuen Verfahrens zu erkennen und Zuversicht zu entwickeln. Denn die brauchten sie, um das Bündel an Techniken zum Rapport3 und zur schnellen Hypnose zu erlernen und in die klinischen Abläufe zu integrieren mit dem Ziel, einen guten und vertrauensvollen Kontakt zu den Patienten aufzubauen und ihnen Erleichterung zu verschaffen.

      Der Fokus meines Trainings beschränkte sich auf rasch erlernbare und anwendbare Fertigkeiten, die für den radiologischen Behandlungsraum als geeignet erschienen. Am Ende war es eine Lernerfahrung für beide Seiten. Ich half den Fachkräften dabei zu erfahren, dass die Methoden leicht und sehr effektiv waren. Meine Ideen für deren Anwendung wurden immer gewagter, als Elvira Lang mir erstmals die Gelegenheit bot, sie in einem Operationssaal anzuwenden. Diese Erfahrung lies mich erkennen, wie ich meine Vorgehensweise verfeinern konnte.

      Die Zeit, während der ich die verschiedenen Fachkräfte ausbildete, inspirierte mich dazu, Elvira Langs Bemühungen zu unterstützen und alles zu tun, was in meiner Macht stand, damit Pflegepersonal, medizinisch-technische Assistenzkräfte wie MTRAs und anderes medizinisches Fachpersonal das große Potenzial der Hypnose erkennen, die Anwendung geeigneter Hypnosetechniken trainieren und von ihren entsprechenden Fachgesellschaften die offizielle Anerkennung erhalten, um Hypnose selbst professionell anzuwenden.

      Mit dem vorliegenden Buch verbinden wir Autorinnen das Ziel, die Früchte unserer wissenschaftlichen Studien und klinischen Erfahrungen mit der Anwendung der Kurzzeitbegleithypnose mit sämtlichen medizinischen Fachkräften zu teilen. Hier haben wir alles zusammengestellt, was wir über die Jahre hinweg gelernt haben, während wir den Patienten halfen, Behandlungen, diagnostische Untersuchungen und medizinische Interventionen gut und erfolgreich zu bewältigen.

      Die Wirksamkeit der in diesem Buch beschriebenen Methoden für schnellen Rapport und Hypnose erforschten wir in anspruchsvollen


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