Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied. Старонемецкий эпос

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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Старонемецкий эпос


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Botschaft ward da bereut und beklagt.

      173 Sie sagten ihm, sie hätten manch kühnen Mann im Lehn:

      «Darunter sah man Einen vor König Gunthern stehn,

      Der war geheißen Siegfried, ein Held aus Niederland.»

      Leid wars Lüdegasten, als er die Dinge so befand.

      174 Als Die vom Dänenlande hörten diese Mär,

      Da eilten sie, der Helfer zu gewinnen desto mehr,

      Bis der König Lüdegast zwanzigtausend Mann

      Seiner kühnen Degen zu seiner Heerfahrt gewann.

      175 Da besandte sich von Sachsen auch König Lüdeger,

      Bis sie vierzigtausend hatten und wohl mehr,

      Die mit ihnen ritten gen Burgundenland.

      Da hatt auch schon zu Hause der König Gunther gesandt

      176 Zu seinen nächsten Freunden und seiner Brüder Heer,

      Womit sie fahren wollten im Kriegszug einher,

      Und auch mit Hagens Recken: das that den Helden

      Noth.

      Darum musten Degen bald erschauen den Tod.

      177 Sie schickten sich zur Reise; sie wollten nun hindann.

      Die Fahne muste führen Volker der kühne Mann,

      Da sie reiten wollten von Worms über Rhein;

      Hagen von Tronje der muste Scharmeister sein.

      178 Mit ihnen ritt auch Sindold und der kühne Hunold,

      Die wohl verdienen konnten reicher Könge Gold.

      Dankwart, Hagens Bruder, und auch Ortewein

      Die mochten wohl mit Ehren bei dem Heerzuge sein.

      179 «Herr König,» sprach da Siegfried, «bleibet ihr zu Haus:

      Da mir eure Degen folgen zu dem Strauß,

      So weilt bei den Frauen und tragt hohen Muth:

      Ich will euch wohl behüten die Ehre so wie das Gut.»

      180 «Die euch heimsuchen wollten zu Worms an dem Rhein,

      Will euch davor bewahren, daß sie euch schädlich sei’n:

      Wir wollen ihnen reiten so nah ins eigne Land,

      Daß ihnen bald in Sorge der Uebermuth wird gewandt.»

      181 Vom Rheine sie durch Hessen mit ihren Helden ritten

      Nach dem Sachsenlande: da wurde bald gestritten.

      Mit Raub und mit Brande verheerten sie das Land,

      Daß bald den Fürsten beiden ward Noth und Sorge

      bekannt.

      182 Sie kamen an die Marke; die Knechte rückten an.

      Siegfried der starke zu fragen da begann:

      «Wer soll nun der Hüter des Gesindes sein?»

      Wohl konnte nie den Sachsen ein Heerzug übler gedeihn.

      183 Sie sprachen: «Laßt der Knappen hüten auf den Wegen

      Dankwart den kühnen, das ist ein schneller Degen:

      Wir verlieren desto minder durch Die in Lüdgers Lehn;

      Laßt ihn mit Ortweinen hie die Nachhut versehn.»

      184 «So will ich selber reiten,» sprach Siegfried der Degen,

      «Den Feinden gegenüber der Warte zu pflegen,

      Bis ich recht erkunde, wo die Recken sind.»

      Da stand bald in den Waffen der schönen Siegelinde Kind.

      185 Das Volk befahl er Hagen, als er zog hindann,

      Ihm und Gernoten, diesem kühnen Mann.

      So ritt er hin alleine in der Sachsen Land,

      Wo er die rechte Märe wohl bald mit Ehren befand.

      186 Er sah ein groß Geschwader, das auf dem Felde zog,

      Und die Kraft der Seinen gewaltig überwog:

      Es waren vierzigtausend oder wohl noch mehr.

      Siegfried in hohem Muthe sah gar fröhlich das Heer.

      187 Da hatte sich ein Recke auch aus der Feinde Schar

      Erhoben auf die Warte, der wohl gewappnet war:

      Den sah der Degen Siegfried und ihn der kühne Mann;

      Jedweder auf den andern mit Zorn zu blicken begann.

      188 Ich sag euch, wer der wäre, der hier der Warte pflag;

      Ein lichter Schild von Golde ihm vor der Linken lag.

      Es war der König Lüdegast, der hütete sein Heer.

      Der edle Fremdling sprengte herrlich wider ihn einher.

      189 Nun hatt auch ihn Herr Lüdegast sich feindlich erkoren:

      Ihre Rosse reizten Beide zur Seite mit den Sporen;

      Sie neigten auf die Schilde mit aller Macht den Schaft:

      Da kam der hehre König darob in großer Sorgen Haft.

      190 Dem Stich gehorsam trugen die Rosse pfeilgeschwind

      Die Könige zusammen, als wehte sie der Wind;

      Dann mit den Zäumen wandten sie ritterlich zurück:

      Die grimmen Zwei versuchten da mit dem Schwerte

      das Glück.

      191 Da schlug der Degen Siegfried, das Feld erscholl umher.

      Aus dem Helme stoben, als obs von Bränden wär,

      Die feuerrothen Funken von des Helden Hand;

      Da stritt mit großen Kräften der kühne Vogt von

      Niederland.

      192 Auch ihm schlug Herr Lüdegast manch grimmen Schlag;

      Jedweder auf dem Schilde mit ganzer Stärke lag.

      Da hatten es wohl dreißig erspäht aus seiner Schar:

      Eh die ihm Hülfe brachten, der Sieg doch Siegfrieden war

      193 Mit drei starken Wunden, die er dem König schlug

      Durch einen lichten Harnisch; der war doch fest genug.

      Das Schwert mit seiner Schärfe entlockte Wunden Blut;

      Da gewann König Lüdegast einen traurigen Muth.

      194 Er bat ihn um sein Leben und bot ihm all sein Land

      Und sagt’ ihm, er wäre Lüdegast genannt.

      Da kamen seine Recken: die hatten wohl gesehn,

      Was da von ihnen beiden auf der Warte war geschehn.

      195 Er führt’ ihn gern von dannen: da ward er angerannt

      Von dreißig seiner Mannen; doch wehrte seine Hand

      Seinen edeln Geisel mit ungestümen Schlägen.

      Bald that noch größern Schaden dieser zierliche Degen.

      196 Die Dreißig zu Tode wehrlich er schlug;

      Ihrer Einen ließ er leben: der ritt da schnell genug

      Und brachte hin die Märe von dem, was hier geschehn;

      Auch konnte man die Wahrheit an seinem rothen

      Helme


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